Föhliches und erfolgreiches neues Jahr wünscht TransStar Europa!

31. 12. 2015

Ein neues Jahr hat seine Pflichten,
ein neuer Morgen ruft zur frischen Tat.
Stets wünsche ich ein fröhliches Verrichten
und Mut und Kraft zur Arbeit früh und spät.

Johann Wolfgang von Goethe

Myroslaw Dotschynez

11. 3. 2015

Ein bekannter ukrainischer Schriftsteller Myroslaw Dotschynez ist 1959 in Tscherniwzi geboren, hat an der Lwiwer Iwan-Franko-Nationaluniversität an der Fakultät für Journalistik studiert. Er ist Autor von über 20 Büchern, sowie auch Preisträger zahlreicher Prämien und Auszeichnungen, z.B. ein sehr in der Ukraine gewichtiger Schewtschenko-Preis 2014 wurde an Myroslaw Dotschynez für seine Romane „Krynytschar“ („Wasserträger“) und „Horjanyn“ („Bergmensch“) verliehen. 1998 hat er den Verlag „Karpatska Vezha“ gegründet, wo er als Hauptredakteur arbeitet und bei der Veröffentlichung der Bücher mitwirkt.

Insgesamt hat Myroslaw Dotschynez schon über 20 Bücher geschrieben, die bekanntesten darunter sind: „Er und sie“, „Brot und Schokolade“, „Hände und Seele“, „Krynytschar“ („Wasserträger“), „Witschnyk“ („Der ewige Mann“) und „Horjanyn“ („Bergmensch“).

Die Werke von Myroslaw Dotschynez sind für anspruchsvolle Leser geschrieben, Kritiker schreiben, sie seien „eine besondere Insel der ukrainischen Literatur, Bücher von tiefem Sinn“. Myroslaw Dotschynez selber meint, Bücher seien ein Geschenk Gottes, durch die Bücher sprechen wir mit Gott. Bücher sind in seinen Augen keine Unterhaltung, sondern innerliche Freiheit, eine innere Entwicklung.

Beim Schreiben sind für den Schriftsteller die Wortwahl, der Wortschatzreichtum und der Klang der Sprache besonders wichtig. Über sein Schaffen erzählt der Autor folgendes: „Jedes Mal, wenn ich ein Buch zu schreiben beginne, weiß ich nicht, wie es endet. Ehrlich! Ich lebe unter meinen Protagonisten, sie führen mich hinter sich und jedes Mal lehren mich etwas. Also ist jeder Roman für mich eine Mitschrift einer geistigen Entwicklung“.

                 von Julija Mykytyuk

Zeitgenössische Poesie aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei

16. 2. 2015

Seit August 2014 ist das Web-Projekt namens displej.eu (http://displej.eu/) online – eine neue, dreisprachige Plattform für zeitgenössische Poesie. Autor*innen aus Deutschland, Tschechien und der Slowakei kommen hier zu Wort.

displej.eu entstand als ein Gemeinschaftsprojekt von zwei Literaturzeitschriften – der Prager Psí víno [etwa: Wilder Wein] und der Berliner Randnummer – hinter denen die Autoren und Herausgeber Ondřej Buddeus und Peter Dietze stehen. Neben der Web-Plattform, die kontinuierlich erweitert werden soll, ist am 30. Oktober 2014 eine gleichnamige Anthologie erschien. Das Heft ist eine spezielle Ausgabe der beiden Zeitschriften und stellt 14 Autor*innen sowie vier Literaturkritiker vor, die in ihren Essays die zeitgenössische Poesie und deren Formen in den drei Ländern reflektieren.

Alle Texte sind jeweils zweisprachig publiziert: tschechisch-deutsch, slowakisch-deutsch und deutsch-tschechisch. Im Grunde genommen ist es also eine tschecho-slowakisch/deutsche Publikation. Das Übersetzen zwischen dem Tschechischen und Slowakischen, die so eng beieinander liegen, führe ad absurdum und machte aus der Sprache ein Politikum. Dabei steht eine andere Sprache im Mittelpunkt: Die Poesie. „Das Gedicht“, so heißt es im Vorwort, „bleibt ein sprachliches Faktum in HD. Um dieses Faktum, oder besser gesagt «Artefaktum», zu erhalten heißt es Suchen und Entdecken [...]“. Eine ganze Breite an Texten, Ideen, Formen und Verfahren zeitgenössischer Lyrik eröffnet sich hier vor den Leser*innen und lädt ein zu einem Ausflug in die deutsch-tschechisch-slowakische Poesiewelt. Und dieser Ausflug ist auf jeden Fall lohnenswert.

Das auch grafisch sehr ansprechende Heft (Grafikdesign von Štěpán Marko aus Prag) wurde bereits auf der release-Veranstaltung in Prag, sowie bei Präsentationen in Berlin und Bratislava vorgestellt. Weitere Lesungen folgen: Die nächste findet im Rahmen der Leipziger Buchmesse, in der Schaubühne Lindenfels statt: http://www.schaubuehne.com/index.php?id=eventdetails&no_cache=1&eventID=1686&day=1426330625

 Martina Lisa (Leipzig)

Der Autor und ausgezeichnete Übersetzer Fabjan Hafner in Ljubljana

29. 12. 2014

Am 4. Dezember 2014 versammelte sich die deutsch-slowenische Gruppe im Haus des Verbandes der slowenischen Literaturübersetzer (Društvo slovenskih književnih prevajalcev). Der Gast des Abends war einer der wichtigsten Literaturübersetzer aus dem Slowenischen ins Deutsche Fabjan Hafner. Das Gespräch wurde von unserer Werkstattleiterin Amalija Maček moderiert. Fabjan Hafner, der am Vortag „Lavrinova diploma“ (renommierte Auszeichnung für hervorragende Leistungen beim Vermitteln der slowenischen Literatur in andere Sprachen) erhielt, erzählte unter anderem, dass er sich seit seinem 14. Lebensjahr mit literarischem Übersetzen beschäftigt, wobei seine Anfänge sehr interessant und ziemlich ungewöhnlich waren. Mit Amalija Maček unterhierlt er sich auch noch über die soziolinguistische Lage der slowenischen Minderheit in Kärnten, und las im Laufe des Abends zwei von ihm aus dem Slowenischen ins Deutsche übertragene Gedichte vor. Hafner schreibt auch selbst, deswegen ist ihm wichtig, dass er dem Autor treu bleibt.

 Text und Fotos von Ana Dejanović und Alenka Lavrin

Hier finden Sie einige Fotos.

Bohumil Hrabal: Ein Perlchen am Grund (Ein Leseabend mit Daniela Pusch und Mirko Kraetsch)

21. 11. 2014

Am 21. 10. 2014 lud das Berliner Literaturhaus zu einem Abend mit tschechischer Literatur ein. Daniela Pusch, Übersetzerin und TransStar-Teilnehmerin, hat ihre nur wenige Wochen alte Übersetzung von Bohumil Hrabals Erzählung „Ein Perlchen am Grund“ vorgestellt, mit der sie den deutschen Teil des internationalen Übersetzerwettbewerbs der Tschechischen Zentren gewann. Der Wettbewerb wurde anlässlich Hrabals 100. Geburtstages ausgeschrieben.

Die meisten Gäste nutzten die paar freien Minuten vor der Veranstaltung zum Besuch einer Ausstellung zu Bohumil Hrabal und seinem Leben und Werk, die den Leseabend um viele Fakten und Fotos ergänzt hat. Die Ausstellung „Wer bin ich. Bohumil Hrabal: Schriftsteller – Tscheche – Mitteleuropäer“ kann im Literaturhaus Berlin noch bis zum 23. 11. besucht werden. Neben Daniela Pusch saßen Mirko Kraetsch, der aus dem Tschechischen und Slowakischen übersetzt und bei dem Wettbewerb Jurymitglied war, und Christina Frankenberg vom Tschechischen Zentrum, die die Moderation übernahm.

Danielas Übersetzung und vor allem ihre fast schon schauspielerische Darbietung der Geschichte zeigten bei den Zuhörern große Wirkung und unterstrichen die humorvolle Art und Leichtigkeit, mit der Hrabal seine Figuren in unendliche Gespräche verwickelt, die durch das Anreihen von kleinen Geschichten und Episoden entstehen. Und während im großen Kessel inmitten eines alten Holzschuppens das Mausolin blubberte, lernten die Zuhörer den alten Drogistendiener und seinen Handlanger kennen, wie auch ihre halbe Verwandtschaft, die nächsten Nachbarn, Einzelheiten aus ihrer Vergangenheit und das Neuste über ihren Gesundheitszustand. Und Anita natürlich, die riesige Bordeaux-Dogge.

Die zweite Hälfte des Leseabends war einem Gespräch über Danielas Übersetzung, den Wettbewerb und das Übersetzen an sich gewidmet. Mirko Kraetsch erzählte über die Hintergrunde der Juryentscheidung, so dass die Zuhörer nachvollziehen konnten, wie die Jurymitglieder bei ihrer Wahl vorgegangen sind und welche Schwierigkeiten sich darin verbergen, wenn man mehrere Versionen eines und desgleichen Textes vergleichen und daraus den besten auswählen soll. Beide Übersetzer haben auch sehr unterhaltsam von den Problemen, an die sie immer wieder bei der Arbeit stoßen, und ihren Lösungen oder wenigstens Lösungsversuchen berichtet. Das überaus interessante Gespräch über das Übersetzen und über Bohumil Hrabal wurde später im Literaturhaus-Café bei einem Glas Wein noch einige Stunden fortgesetzt.

 von Katka Ringesová

Chamisso, Döblin, Doderer & Co.

31. 8. 2014

Saša Stanišić wurde 1978 in Višegrad in Bosnien und Herzegowina geboren und lebt seit 1992 in Deutschland. Er studierte Deutsch als Fremdsprache und Slawistik an der Universität Heidelberg sowie am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Mit seinen Romanen Wie der Soldat das Grammofon repariert (2006) und Vor dem Fest (2014) gehört Saša Stanišić zu den bedeutendsten zeitgenössischen Literaten im deutschsprachigen Raum.

In seinem melancholischen Debütroman Wie der Soldat das Grammofon repariert erzählt der „Fähigkeitenzauberer“ Aleksandar Krsmanović Geschichten aus seiner Kindheit, Geschichten über das Heranwachsen in der bosnischen Stadt Višegrad, den Kriegsausbruch, beschreibt Ausschnitte aus dem Leben seiner nach Deutschland geflüchteten Familie. Das Buch ist prall gefüllt mit Erinnerungen an eine Stadt, einen Fluss, an die Menschen, denen das Buch gewidmet ist. Nach zehn Jahren in Deutschland reist Aleksandar, nun als erwachsener Mann, in seine Heimatstadt zurück. Er hat Listen gemacht: Menschen und Orte, Schritte, Kneipen, Straßen, sogar Gerüche stehen auf dem Papier. Er sucht die Punkte von seiner Liste nacheinander auf, in der Hoffnung, alles Verlorene so vorzufinden, wie in Zeiten als alles gut war. Mit dem Satz „Wir sind traurig“ beginnt der zweite Roman von Saša Stanišić. Vor dem Fest erzählt zunächst von einem Todesfall, doch ist das Buch keine pathetische Erinnerung an vergangene Zeiten, vielmehr eine liebevolle Hommage an Menschen und Gegenden, die so authentisch und schön sind, dass sie zeit- und grenzenlos erscheinen und denen der Autor mit viel Aufmerksamkeit und einer kunstvollen Sprache immer wieder neues Leben einflößt.

Neben seinen von Lesern und Kritikern gleichermaßen geliebten Romanen fand Saša Stanišić auch mit Erzählungen, Essays, Hörspielen und Theatertexten Beachtung. Für sein literarisches Schaffen wurde der junge Autor u. a. 2008 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis und dem Förderpreis zum Heimito von Doderer-Literaturpreis geehrt, war in den Jahren 2006/2007 Stadtschreiber von Graz, erhielt 2013 den Alfred-Döblin-Preis für das Romanmanuskript Anna und wurde für seinen zweiten Roman Vor dem Fest mit dem diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.

Demnächst wird Saša Stanišić bei Lesungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu hören sein. Mehr lesen Sie hier.

 von Daniela Čančar

Folke Tegetthoff zu Gast in Celje

23. 3. 2014

Am 20. März 2013, dem Vorabend des Welttages der Poesie, lud das Haus der Kultur Celje zum traditionellen „Abend des Wortes, der Bewegung und der Musik“ ein, der in dem Großen Saal des Nationalhauses Celje stattfand.  Der Leitfaden der diesjährigen Veranstaltung war das Werk des Österreichischen Märchendichters Folke Tegetthoff, der zu diesem Anlass nach Celje angereist ist. Fünf seiner Märchen (Weiß, Tausend Spiegel, Die Löffel, Dill, Der Engel von Piran) wurden in mitten einer bildhaften Kulisse von den Schülern des Gymnasiums Celje-Center und der II. Grundschule Celje inszeniert – durch Tanz, Gesang und Rezitationen. Die jungen Interpreten wurden von dem Männerchor des Gymnasiums Celje-Center sowie drei Gästen von der Landesmusikschule Bad Ischl begleitet und der zum Platzen volle Saal hat allen Performern begeistert applaudiert. Nach der Vorstellung wurde der Ehrengast auf die Bühne gebeten und er erzählte dem Publikum, wie er dazu gekommen sei, sein Leben dem Schreiben und Erzählen von Märchen zu widmen. Vor dem Schluss der Veranstaltung haben die Organisatoren die Hoffnung geäußert, dass Herr Tegetthoff in der Zukunft wieder nach Celje kommt.

von Janko Trupej

Zsuzsanna Gahse – Begegnung mit dem Text

8. 1. 2014

Es gefällt mir vorzustellen, als ob der Übersetzungsprozess eine Mehlabsiebung sei. Das Mehl sei der vom Autor verfasste Text, das Sieb sei das Bewusstsein des Übersetzers. Alles, was durch das Sieb durchgeht, ist der erfasste Sinn. Die Klumpen, die im Sieb bleiben, ist alles, was dem Verständnis entronnen ist.

Die Übersetzung des Textes von Zsuzsanna Gahse „Nichts ist wie oder Rosa kehrt nicht mehr zurück“ war eine Begegnung mit der Autorin und ihrer eigenartigen Welt. Das war ein Kennenlernen, ein Versuch der Entschlüsselung der Geheimcode, der Enträtselung der Andeutungen, der Erkennung der Symbole. Das war die Erfassung des Charakters des Textes, seiner Stimmung, seines Rhythmus und seiner Melodik. Das war die Versenkung in seine Tiefe. Das war das Spiel mit der Sprache, die Vieldeutigkeit, die Diskrepanz und der Wortmangel. Das war die Verantwortung, die Zurückhaltung, das Geduld, der Frust, die Überwindung, das permanente Lernen und das Selbsterkenntnis. Das war die Zersplitterung, die zur Einheit geworden ist. Und das war das Verständnis, dass das Ganze nur noch ein Versuch, nur noch eine von mehreren Möglichkeiten ist.

 von Olga-Daryna Drachuk

Literaturhaus Bremen: THE MAKING OF TRANSLATION

21. 10. 2013

Berliner Autorin Ulrike Draesner startet Übersetzer-Blog im virtuellen Literaturhaus

Ulrike Draesner, bekannte Autorin der jüngeren deutschen Literatur und Preisträgerin der Bremer Netzresidenz 2013, arbeitet ab heute drei Monate online an den Gedichten des belgischen, in Japan lebenden Lyrikers Jan Lauwereyns.

Für ihr Übersetzungsprojekt „The Making of Translation“ wird die Autorin drei Gedichte von Jan Lauwereyns aus dem Niederländischen in die deutsche Sprache übersetzen. Die jeweiligen Fassungen werden in einem Blog veröffentlicht und im Dialog mit Jan Lauwereyns und den weiteren Übersetzerkollegen Ard Posthuma und Natasja Bootsman bearbeitet.

Jeder, der sich für für den Übersetzer-Blog interessiert, ist zur Teilnahme eingeladen und hat die Möglichkeit, den fachlichen Austausch unter den Autoren mittels Kommentarfunktion zu begleiten.

Das Projekt von Ulrike Draesner hat nicht nur das Ziel, die Arbeit des Übersetzens selbst transparent zu machen, sondern auch den sie begleitenden Paratext: das Gespräch über Texte, die Reflexion über sprachliche Mittel und Poesietraditionen.“

Mit dem Projekt „The Making of Translation“ berührt die Preisträgerin nicht nur die Grundfragen des literarischen Übersetzens sondern fragt auch nach den Bedingungen für das Gelingen des interkulturellen Transfers.

Zum Blog: http://www.netzresidenz.de

Ulrike Draesner wurde 1962 in München geboren. 1981 begann sie ein Jurastudium, in der Folge eines Stipendienjahres in Oxford wechselte sie zu Anglistik, Germanistik und Philosophie. 1995 erschien ihr erstes Buch, der Gedichtband gedächtnisschleifen. 1996 zog Draesner nach Berlin, wo sie heute als Dichterin, Prosaautorin und Essayistin lebt. Sie übersetzt aus dem Englischen, gibt Workshops, Seminare und Poetikvorlesungen. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen.

Mehr zur Preisträgerin: http://www.draesner.de

Die Bremer Netzresidenz wird 2013 zum sechsten Mal für herausragende literarische Onlineprojekte verliehen und ist mit 2.000 Euro dotiert. Neben dem Preisgeld erhält der Preisträger einen vierwöchigen Aufenthalt im kunst:raum sylt quelle auf der Nordseeinsel Sylt. Die „Bremer Netzresidenz“ wird durch die Bernd und Eva Hockemeyer Stiftung und die Stiftung kunst:raum sylt quelle realisiert.

Die Jury 2013: Dr. Silke Behl (Literaturhaus Bremen), Thomas Böhm (Publizist, Programmleiter ilb), Monika Eden (literatur büro oldenburg), Indra Wussow (kunst:raum sylt quelle), Inge Zenker-Baltes (Literaturkritikerin, Berlin)

Literaturhaus Bremen
Heike Mülle
Am Goetheplatz 4
28203 Bremen

heike.mueller@literaturhaus-bremen.de

www.literaturhaus-bremen.de

 

LESUNG: MARIA MATIOS UND ANDREJ KURKOW in BERLIN

17. 10. 2013

Am 14. Oktober konnten Berliner Literaturfreunde eine aus Kontrasten gewobene Lesung genießen: eine kleine zärtliche Autorin und einen bärtigen Autor, eine dramatische, ja tragische Geschichte und ein humorvolles Fantasieplätschern, ukrainische und deutsche Sprache, ernste Fragen und Tanzbewegungen, Weinen und Lachen.

Maria Matios hat ein kleines Stück aus ihrem Werk “Darina, die Süße” auf Ukrainische gelesen, und das Publikum, ohne die Sprache zu verstehen, hat auf ihre Mimiik und Stimme sofort reagiert. Aber als die Schauspielerin Maria Hartmann weitere Auszüge auf Deutsch las, waren die Hörer tiefst beeindruckt.
Man konnte Gewalt der Sprache beinahe physisch spüren: ein Abschnitt beschrieb einen Hochzeitstanz – und das Publikum bewegte sich unwillkürlich. Danach bat es auch, die Tanzbewegungen zu demonstrieren.
Die sind einfach – zwei Schritte nach rechts und zwei Schritte nach links, aber welchen tiefen Sinn findet die Autorin in den sich wiederholenden Bewegungen. Der Tanz ist wie das Leben…

Die eigenartige Sprache der Autorin zu übersetzen, die sehr musikalisch, aber auch mit vielen Regionalismen gesättigt ist, ihren individuellen Stil wiederzugeben – das war für die Übersetzerin CLAUDIA DATHE eine echte Herausforderung. Aber sie hat es geschafft, die feinsten Nuances des Werkes dem deutschen Leser nahe zu bringen, den tragischen bzw. lyrischen Ton zu bewahren, den Reichtum der Sprache zu erhalten. Das Lob des begeisterten Publikums war verdient.

Andrej Kurkow hat über den Volkskontrolleur Dobrynin gelesen, und seine Geschichte hat die Hörer erheitert.

Also, auch die Lesung war wie eine Widerspiegelung des Schicksalstanzes – zwei Schritte nach rechts – Schmerz und Leiden, und zwei Schritte nach links – Lebensfreude und Optimismus.

Lesenswert.

von Maria Ivanytska

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