Newsletter TransStar Europa 2/2014

7. 3. 2014

Ukraine, Leipziger Buchmesse und neue Publikationen
TransStar im März 2014
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Lesen für die Ukraine

Nachdem der ehemalige ukrainische Präsident Wiktor Janukowytsch im November 2013 das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht unterzeichnet hat, ändert sich die politische Lage in der Ukraine rasend schnell: Nach den wochenlangen Demonstrationen auf dem Majdan in Kiew und mehreren Räumungsversuchen durch die Sicherheitskräfte eskalierte Mitte Februar die Gewalt, Janukowytsch wurde gestürzt; am ersten Märzwochenende wurde in einer völkerrechtswidrigen Invasion die Halbinsel Krim von russischen Armeeeinheiten besetzt.

Die Besetzung der Krim ist ein Angriff auf die Souveränität der Ukraine, und wir möchten als Projektteam von TransStar Europa dagegen auf das schärfste protestieren.

Wir möchten Solidarität mit der Demokratiebewegung in der Ukraine und mit unseren ukrainischen Projektpartnern sowie unseren ukrainischen Projektteilnehmerinnen und – teilnehmern zum Ausdruck bringen. Deshalb werden wir, beginnend ab 10. März, auf der Facebook-Seite unseres Projekts jeden Tag ein Gedicht eines ukrainischen Autors und die deutsche Übersetzung dazu veröffentlichen.

Besuchen Sie die Facebookseite.

Publikationen

Majdan_Titelseite

In diesen Tagen erscheint im Berliner Verlag edition.fototapeta die Flugschrift Majdan! Ukraine, Europa, herausgegeben von Claudia Dathe und Andreas Rostek. Das Buch versammelt Stimmen ukrainischer Intellektueller, Autoren und Historiker zu den aktuellen Entwicklungen in der Ukraine und ihren historischen und gesellschaftlichen Hintergründen. Ebenso zu Wort kommen westeuropäische Politiker, Soziologen und Historiker, die die Lage aus ihrer Sicht analysieren. An der Textzusammenstellung und Übersetzung sind unsere Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer der ukrainisch-deutschen Gruppe Nina Hawrylow, Constanze Aka, Sofia Onufriv und Stefan Heck beteiligt.


Veranstaltungen im März

Mittwoch, 12. März 2014, 19.00 Uhr

Buchpräsentation und Diskussion: Majdan! Ukraine, Europa

Der Schriftsteller Juri Andruchowytsch meint lapidar: „Wenn wir uns für Europa einsetzen, geht es dabei auch um unsere Souveränität. Um die Menschenrechte und um die Freiheit. Das sind nicht nur schöne Worte, das ist die nackte Wahrheit…“ Augenzeugen, Schriftsteller/innen, Dichter/innen und Intellektuelle aus der Ukraine haben ihre Texte zusammengetragen zu einer „Geschichtsschreibung des Augenblicks“ – ein in kurzer Zeit zusammengestelltes Buch, das persönliche Erlebnisse schildert, die Lebensverhältnisse im Land beschreibt und einen Blick auf die Geschichte wirft. Die Diskussion mit den drei Autor/innen des Bandes nimmt die aktuelle Lage nach der Besetzung der Krim durch Russland in den Blick und geht auch auf historische Zusammenhänge im Verhältnis zu Russland ein.

Lesung und Gespräch mit Andrij Ljubka, Autor (Warschau/Ushgorod), Yevgenia Belorusets, Autorin und Fotokünstlerin (Kiew/Berlin), Andrij Portnov, Historiker (Berlin/Dnipropetrowsk) und Kyryl Savin, Heinrich-Böll-Stiftung (Kiew)

Moderation: Walter Kaufmann, Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin

Ort: Heinrich Böll Stiftung, Schumannstr. 8, 10117 Berlin


Veranstaltungen auf der Leipziger Buchmesse 13.-16. März 2014
(Programm zum Downloaden)

An drei aufeinanderfolgenden Tagen lesen Teilnehmerinnen des EU-Projekts TransStar Europa Texte von zeitgenössischen Autorinnen und Autoren, die im heutigen Europa ihre Geschichte erzählen. Eine Geschichte von Identität und Heimatlosigkeit, Entwurzelung, Fremde, Neubeginn, von Grenzen, ihren Verschiebungen und Überschreitungen.

Donnerstag, 13. März, 15.00 Uhr – 16.00 Uhr

TransStar-Lesung am Kroatischen Stand (I) – Surrealistisches

Magda Wlostowska und Katharina Kowarczyk lesen Ausschnitte aus den Werken:

Die Rückkehr des alten Warans von Michael Ajvaz (Tschechien) in der Übersetzung von Katka Ringesová

Der 2-Gigabyte-Stick von Jurij Izdryk (Ukraine) in der Übersetzung von Constanze Aka

Bestiarium von Tomasz Różycki (Polen) in der Übersetzung von Marlena Breuer

Balladynen und Romanzen von Ignacy Karpowicz (Polen) in der Übersetzung von Katharina Kowarczyk

Ort: Stand des Kroatischen Kultusministeriums, Halle 4, D 402

Freitag, 14. März, 14.00 Uhr – 15.00 Uhr

Buchpräsentation und Diskussion: Majdan! Ukraine, Europa

Die ukrainischen Autoren Serhij Zhadan (Charkiw) und Oksana Forostyna (Kiew) stellen den Band Majdan! Ukraine, Europa vor und diskutieren über die gegenwärtige Lage in der Ukraine.

Lesung und Gespräch mit Serhij Zhadan, Autor, Charkiw (Ukraine) und Oxana Forostyna, Autorin und Soziologin, Kiew (Ukraine)

Moderation: Claudia Dathe, EU-Projekt TransStar Europa (Tübingen)

Ort: Stand der Ukrainischen Verleger und der Lemberger Buchmesse, Halle 4 E 506

Freitag, 14. März, 15.00 – 16.00 Uhr

TransStar-Lesungen am Kroatischen Stand (II) – Europäische Geschichte als Familiengeschichte

Sofia Onufriv, Maja Konstantinović und Martina Lisa lesen Ausschnitte aus den Werken:

 Zinandali von Myroslaw Dotschynez (Ukraine) in der Übersetzung von Nina Hawrylow

Scheiß doch auf die tausend Dinar von Boris Dežulović (Kroatien) in der Übersetzung von Maja Konstantinović

Die Deutschen. Geografie eines Verlustes (Tschechien) von Jakuba Katalpa in der Übersetzung von Martina Lisa

 Ort: Stand des Kroatischen Kultusministeriums, Halle 4, D 402

Samstag, 15. März, 15.00 – 16.00 Uhr

TransStar-Lesungen am Kroatischen Stand (III) – Europäische Geschichte als Erinnerungsgeschichte

Franziska Mazi und Maja Konstantinović lesen Ausschnitte aus den Werken:

Die Teekanne mit dem chinesischen Kaiser von Dzwinka Matijasch (Ukraine) in der Übersetzung von Constanze Aka

Gulasz z turula von Krzysztof Varga (Polen) in der Übersetzung von Melanie Foik

Rosen von Stanja Hrastelj (Slowenien) in der Übersetzung von Tjaša Šket

Ort: Stand des Kroatischen Kultusministeriums, Halle 4, D 402

Sonntag, 16. März, 11.00 – 12.00 Uhr

Europäische Geschichte erzählen – literarische Perspektiven aus fünf Ländern

Wie erzählen Autorinnen und Autoren im heutigen Europa ihre Geschichte? Eine Geschichte, die geprägt ist von gesellschaftlichen, sozialen und ökonomischen Umbrüchen, von wechselnden Ideologien und unbeschreiblichen Einzelschicksalen. Ihre Texte zeigen Menschen inmitten von Gewalt und Gleichgültigkeit, Entfremdung und Enge, Konfrontation und Verzweiflung, aus denen ein Mosaik europäischer Lebensbilder im 20. und 21. Jahrhundert entsteht.

Martina Lisa, Christian Nastal und Schamma Schahadat vom EU-Projekt „TransStar Europa“ stellen Daniel Odija vor, lesen Textauszüge und geben Einblicke in die transkulturellen Verflechtungen des alten Kontinents.

Lesung und Gespräch mit Daniel Odija (Polen), Christian Nastal, Martina Lisa und Schamma Schahadat (EU-Projekt TransStar Europa)

Moderation: Claudia Dathe, EU-Projekt TransStar Europa (Tübingen)

Ort: Forum OstSüdOst, Halle 4, E 505

Sonntag, 15. März, 12.00 – 13.00 Uhr

Buchpräsentation und Diskussion: Majdan! Ukraine, Europa

Die ukrainische Autorin Natalka Sniadanko und der ukrainische Autor Serhij Zhadan stellen gemeinsam mit der Grünen-Politikerin Rebekka Harms das Buch Majdan! Ukraine, Europa vor und diskutieren über die aktuelle politische Situation im Land.

Lesung und Gespräch mit Serhij Zhadan (Charkiw), Natalka Sniadanko (Lwiw), Rebekka Harms (Brüssel)

Moderation: Sofia Onufriv, EU-Projekt TransStar Europa (Berlin)

Ort: Forum OstSüdOst, Halle 4, E 505


Übersetzer des Monats

Im März 2014 lesen Sie auf der Internetseite von TransStar ein Porträt des deutschen Übersetzers Andreas Tretner, der aus dem Tschechischen, Russischen und Bulgarischen übersetzt. Den Artikel finden Sie in der Rubrik Übersetzer des Monats.

Die TransStar-Teilnehmerinnen auf der Leipziger Buchmesse

Martina Lisa, geboren und aufgewachsen in der Tschechoslowakei, studierte Geschichte und Deutsch als Fremdsprache an der Uni Leipzig. Durch zahlreiche Reisen und längere Arbeitsaufenthalte als DaF- Lektorin in vor allem östlichen Ländern (Aserbaidschan, Russland, Tadschikistan) und durch die Sozialisierung in Tschechien und Deutschland gehört das Sich-Bewegen und Vermitteln zwischen verschiedenen Kulturen zu  den festen Grundsteinen auf ihrem Lebensweg.  Seit ihrem Studium übersetzt sie regelmäßig, hauptsächlich geisteswissenschaftliche Texte, ins Deutsche. Durch das Übersetzen von Literatur möchte sie zwei Welten verbinden: die ihrer Wurzeln, und die, in der sie lebt. Ihre neuesten Literaturentdeckungen sind: Jakuba Katalpas „Němci“, Jiří Hájíčeks „Rybí krev“ Hana Androníkovás „Zvuk slunečních hodin“ und die Gedichte von Ondřej Buddeus.

Magda Włostowska hat von 2004 bis 2012 Politikwissenschaften, Ost- und Südosteuropawissenschaften sowie Polonistik an der Universität Leipzig studiert. Während des Studiums verschiedene Praktika und Tätigkeiten, u.a. bei der Heinrich-Böll-Stiftung Warschau und in der Forschungsgruppe „Wege der Rechtsfindung“ am Institut für Slavistik der Universität Leipzig. Danach am Geisteswissenschaftlichen Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig tätig. Seit 2010 ist sie staatlich geprüfte Übersetzerin für Polnisch. Im Rahmen des TransStar-Projektes übersetzt sie aus dem Roman „Dzidzia“ von Sylwia Chutnik.

Sofia Onufriv, geboren in Lwiw. Studierte Germanistik und Verlagswesen in Lwiw. Seit einigen Jahren ist sie freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin, Kulturmanagerin und -vermittlerin sowie Reiseleiterin (www.eol-reisen.de). Sie übersetzte Juri Andruchowytschs Mein Europa ins Deutsche und Thomas Brussig ins Ukrainische. Mitglied im Übersetzerverein „Translit“ e.V. (www.translit-portal.de). Sie lebt in Berlin und Lemberg.

Maja Konstantinović, geboren in Vukovar. 1993 Flucht nach Bruchköbel, Hessen. Studium der Slavistik und Politikwissenschaft in Tübingen, derzeit Studentin im Masterstudiengang Literatur- und Kulturtheorie. 2008 war sie Teilnehmerin bei „Translators in Residence“, einem Projekt  des slavischen Seminars der Universität Tübingen. 2009 sammelte sie erste Erfahrungen beim Übersetzen durch die Übertitelung des Thaterstücks „Sieben Tage in Zagreb“ von Tena Štivičić, das im Rahmen des Theaterprojekts „Orient-Express“ am Staatstheater Stuttgart aufgeführt wurde.

Katharina Kowarczyk, geboren bei Katowice/Polen. Studium der Polonistik und Philosophie an der Universität Hamburg. Ihre Magisterarbeit „Analysen zur polnisch-deutschen Literaturübersetzung – Ignacy Karpowiczs Balladyny i romanse“ wurde 2012 mit dem Wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen in Deutschland ausgezeichnet. Übersetzerin aus dem Polnischen. Lebt seit 1989 in Hamburg.

Die TransStar-Übersetzer und Übersetzerinnen des Bandes „Majdan! Ukraine, Europa“

Constanze Aka studiert Osteuropastudien mit der Fächerkombination Kultur und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zuvor absolvierte sie ihren Bachelor in European Studies an der Universität Passau und machte einen Abstecher in die Welt der Kultur- und Bildungsprojektorganisation. Sie verbrachte zwei Semester als Studentin und Freiwillige an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lviv und befindet sich viel auf Reisen, am liebsten in Brasilien, Polen, Russland und der Ukraine.

Stefan Heck, geboren 1987 in São Paulo, Brasilien, seit 1990 in Deutschland. Er hat in Tübingen und Warschau Slavistik und BWL studiert. Neben seiner Hauptsprache, dem Polnischen, verliebte er sich 2009 auf einem Sommerkurs ins Ukrainische. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Tübingen und promoviert dort zum Aspekt in den slavischen Sprachen.

Nina Hawrylow wurde 1988 in Salzburg geboren und lebt in Wien. Von 2008 bis 2013 studierte sie Ukrainistik und Germanistik an der Universität Wien und der Taras Schewtschenko Universität Kiew. 2012 führte sie in Kiew eine soziolinguistische Untersuchung durch, aus der später ihre Abschlussarbeit entstand. Seit März 2013 studiert sie „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ in Wien.

Sofia Onufriv siehe Teilnehmerinnen Leipziger Buchmesse.

Weitere Informationen zum Projekt fortlaufend unter: www.transstar-europa.org oder auf unserer Facebookseite transstar-europa.

Der Newsletter in der jeweiligen Landesprachen ist als Download abrufbar:

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Newsletter TransStar Europa 01/2014

31. 12. 2013

Übersetzungswürfel und mehr: Das Projekt TransStar Europa im  neuen Jahrtransstar Logo

Übersetzungswürfel – Literarisches Übersetzen als Kunst

TransStar Europa hat das Projekt Übersetzungswürfel – sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung ins Leben gerufen, das die Kunst des literarischen Übersetzens in den Blick nimmt und einem breiten Publikum präsentiert. Von Januar 2014 bis Herbst 2015 finden in Krakau, Stuttgart, Ljubljana, Tübingen, Prag und Berlin sechs mehrtägige Veranstaltungsreihen rund um die Kunst des literarischen Übersetzens statt.

Zum Auftakt rollt der Übersetzungswürfel nach Krakau. Vom 16. bis 18. Januar finden an verschiedenen Orten in Krakau Lesungen, Diskussionen und Präsentationen zum literarischen Übersetzen statt.

Am 16. Januar macht sich Yoko Tawada (Berlin) in der Veranstaltung Wo Europa anfängt mit ihren Übersetzerinnen Ines Hudobec (Kroatisch), Magdalena Lewandowska (Polnisch) und Olha Krawtschuk (Ukrainisch) auf den Weg durch Europa und Japan und zeigt, wie Ideen, Sprachen und Texte aus Kulturen erwachsen und mit ihnen verwachsen.

Am 17. Januar findet im Goethe-Institut Krakau ein Nachmittag rund um das literarische Übersetzen statt. Ryszard Wojnakowski (Krakau) spricht über die Asymmetrien beim Übersetzen in große und kleine Sprachen, Übersetzerinnen und Übersetzer aus dem EU-Projekt TransStar Europa zeigen und kommentieren für das Publikum Dinge, die es anderswo nicht gibt. Jurko Prochasko (Lwiw), literarischer Übersetzer aus dem Deutschen ins Ukrainische, und Dorota Stroińska (Berlin), literarische Übersetzerin ins Polnische, übersetzen mit dem Publikum gemeinsam Goethes Wahlverwandtschaften und demonstrieren den Prozess vom Lesen des ersten Satzes über die Suche nach brauchbaren Formulierungen bis hin zur fertigen Textpassage. Am Abend spielen und rezitieren Ulrike Almut Sandig und Marlen Pelny (beide Berlin) im Małopolski Ogród Sztuki Dichtung für Freunde der Popmusik.

Neue deutsche Prosa in polnischer Übersetzung wird am Samstag, den 18. Januar, von den TransStar-Übersetzern und –Übersetzerinnen im Café Czuły Barbarzyńca vorgetragen. Zu Gehör kommen Texte von Peter Licht, Zsuzsanna Gahse, Jenny Erpenbeck und Svenja Leiber. Am Abend liest Sylwia Chutnik (Warschau) aus ihrem Roman Dzidzia und diskutiert mit ihren Übersetzerinnen Magda Wlostowska und Zofia Sucharska.

Das genaue Programm des Krakauer Übersetzungswürfels finden Sie hier.

Das Projekt Übersetzungswürfel – sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, dem Programm für lebenslanges Lernen der Europäischen Union und der Robert Bosch Stiftung.

Netzwerktreffen TransStar Januar 2014

Zeitgleich zum „Übersetzungswürfel“ findet in Krakau das erste Netzwerktreffen des EU-Projekts „TransStar Europa“ statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Grundlagenschulung im europäischen Kulturmanagement. Auf dem Programm stehen eine Einführung in das Kulturmanagement von Antje Contius (Berlin), Amalija Maček (Ljubljana) und Alida Bremer (Münster), ein Workshop zur Literaturvermittlung mit Renata Serednicka (Krakau), ein Workshop zur Zusammenarbeit von Verleger und Übersetzer mit Norbert Wehr (Köln) und Alida Bremer (Münster), eine Werkstatt zur Rolle des Übersetzers im Literaturmarkt mit Iwona Nowacka (Krakau) und eine Gruppenarbeit zur Erarbeitung von Verlagsgutachten unter der Leitung von Kristina Kallert (Regensburg), Daniela Kocmut (Graz) und Claudia Dathe (Tübingen).

Publikationen

Im Novemberheft der Zeitschrift LICHTUNGEN sind die aktuellen Übersetzungen aus dem TransStar-Projekt zu lesen. Magdalena Becher präsentiert ihre Übersetzung der Erzählung Emil des tschechischen Autors Jan Balabán. In Sommerliches Kriegstagebuch zeigt der kroatische Autor Vladimir Stojsavljević die Tristesse Zagrebs im Jahr 1991. Übersetzt wurde der Auszug von Evelyn Sturl. Mit der jüngeren Geschichte des Balkans setzt sich ebenfalls der Roman Jugoslawien, mein Land des slowenischen Autors Goran Vojnović auseinander, dessen Auszug für Lichtungen von Franziska Mazi übersetzt wurde. Marlena Breuer stellt den phantasmagorischen Roman Bestiarium des polnischen Autors Tomasz Różycki in ihrer Übersetzung vor. Der Essay Levels of Lviv von Jurij Izdryk (Ukraine), übersetzt von Constanze Aka, führt den Leser ins ostgalizische Lemberg, das von einer fortschreitenden Epidemie vollkommen entstellt ist.

Übersetzer des Monats

Im Januar 2014 lesen Sie auf der Internetseite von TransStar ein Porträt des slowenischen Übersetzers Janez Gradišnik. Den Artikel finden Sie unter der Rubrik Übersetzer des Monats.

Literaturhaus Stuttgart – unser neuer TransStar-Partner

Mit dem Beginn des neuen Jahres übernimmt unsere Kooperationspartnerin Dr. Stefanie Stegmann die Leitung des Literaturhauses Stuttgart. Dazu gratulieren wir ihr herzlich.

Mit ihrem Wechsel bekommt das Projekt TransStar Europa einen neuen Kooperationspartner. Das Literaturhaus Stuttgart ersetzt ab Januar das Literaturbüro Freiburg und wird im Herbst 2014 die nächsten Übersetzungswerkstätten ausrichten und zweite Station des Übersetzungswürfels sein.

Die Übersetzerinnen und Übersetzer aus LICHTUNGEN

Magdalena Becher

Magdalena Becher (*1982) studierte Politikwissenschaft und Bohemistik in Regensburg und Brünn. Nach Praktika im Kontaktbüro der Brücke/Most-Stiftung in Prag und dem Konsulat der Tschechischen Republik in Düsseldorf arbeitet sie seit Januar 2012 als Programmkoordinatorin im Tschechischen Zentrum Düsseldorf und organisiert  Veranstaltungen in verschiedenen Kultursparten (Film, Literatur, Musik, Theater etc) mit einem Bezug zu Tschechien.

Evelyn Sturl

Evelyn Sturl (*1991) studiert in Graz. Nach dem Bachelorstudium „Transkulturelle Kommunikation“ setzte sie die intensive Auseinandersetzung mit Sprachen und Kulturen im Masterstudium „Übersetzen“ in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und in Italienisch fort.  Aus anfänglicher, reiner Neugier für den südosteuropäischen Raum wurde eifriges Interesse, woraus im Weiteren eine regelrechte Liebe zum „Serbokroatischen“ entstand. Durch mehrmalige Aufenthalte in Serbien, Kroatien und Bosnien sowie durch einschlägige Praktika, wie etwa der Mitarbeit am Austrijski Institut in Belgrad, wuchs unter anderem ihre Begeisterung für die Literatur der ex-jugoslawischen Länder.

Franziska Mazi

Franziska Mazi studierte Slawistik und Anglistik an der Universität Basel mit dem Schwerpunkt Südslawistik und absolvierte Auslandstudiensemester in St. Petersburg und Split. Seit 2013 schreibt sie für eine Kulturzeitschrift in Basel und geht kleineren Übersetzungstätigkeiten ins Deutsche und Englische nach. Seit April 2013 ist sie Mitglied der TransStar-Übersetzungsgruppe Slowenisch-Deutsch unter der Leitung von Daniela Kocmut. Ihr derzeitiges Übersetzungsprojekt ist der Roman von Goran Vojnović Jugoslavija, moja dežela, 2012.

Constanze Aka

Constanze Aka studiert Osteuropastudien mit der Fächerkombination Kultur und Geschichte an der Freien Universität Berlin. Zuvor absolvierte sie ihren Bachelor in European Studies an der Universität Passau und machte einen Abstecher in die Welt der Kultur- und Bildungsprojektorganisation. Sie verbrachte zwei Semester als Studentin und Freiwillige an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lviv und befindet sich viel auf Reisen, am liebsten in Brasilien, Polen, Russland und der Ukraine.

Marlena Breuer

Marlena Breuer (*1985) absolvierte nach dem Abitur eine Schreinerlehre und arbeitete als Instrumentenbauerin. Seit 2009 studiert sie Slavistik an der Uni Tübingen. Im Laufe des Studiums entdeckte sie im Rahmen des Projektes Textabdrücke – literarisches Übersetzen an der Uni Tübingen ihre Leidenschaft fürs Übersetzen literarischer Texte, erst aus dem Russischen, später aus dem Polnischen. Im Herbst 2012 kam in diesem Rahmen unter der Leitung von Andreas Tretner die Übersetzung eines Märchens, Der gefräßige Schuh von Alexej Tolstoj zustande, das noch auf seine Veröffentlichung wartet.

Weitere Informationen zum Projekt fortlaufend unter: www.transstar-europa.org oder auf unserer Facebookseite Transstar-Europa.

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Newsletter TransStar Europa 02/2013

20. 9. 2013

Was gibt’s Neues bei TransStar?

Lokale Werkstätten und Lesungen im Herbst

Am 11. und 12. September fand die erste Herbst-Werkstatt von TransStar statt. Die deutsch-ukrainische Gruppe kam mit ihrem Leiter Jurko Prochasko in Lemberg zusammen. Diskutiert wurden Übersetzungen von Ralf Rothmann, Yoko Tawada, Silke Scheuermann und Felicitas Hoppe. Die Gruppe ließ sich von der legendären Kaffeehausatmosphäre der Stadt inspirieren und besuchte Veranstaltungen der Lemberger Buchmesse, die zeitgleich stattfand.

Bis Dezember treffen sich die anderen TransStar-Arbeitsgruppen mit ihren Werkstattleitern in verschiedenen europäischen Orten, unter anderem in Bern, Ljubljana, Zagreb, Graz, Berlin und Dominikowo. Die nächste Werkstatt veranstaltet die deutsch-polnische Gruppe mit ihrer Leiterin Sława Lisiecka am 28. und 29. September in Berlin.

Am 25. November stellen die Übersetzerinnen und Übersetzer der tschechisch-deutschen Gruppe in einer Lesung am Institut Literaturübersetzen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die tschechischen Autoren Jan Balabán, Jakoba Katalpa, Michal Ajvaz und Alena Zemančiková vor. Ihre Arbeitsgruppe tagt in Düsseldorf unter Leitung von Kristina Kallert.

Erste Übersetzungen publiziert

Im Septemberheft der Zeitschrift LICHTUNGEN sind die ersten Übersetzungen zu unserem Projekt erschienen. Sie lesen über die Lebenswirren des volksdeutschen Lukan in Kroatien in einem Auszug aus dem Roman Die Begegnung von Ludwig Bauer in der Übersetzung von Paul Gruber, Sie finden das Gedicht Fick dich, Ginsberg von Katja Perat, aus dem Slowenischen von Daniela Trieb. Sie lernen ein Stück Ukraine kennen in dem Auszug aus dem Essay Hotel Ukrajina von Jurij Izdryk, übersetzt von Sofia Onufriv, die Erzählung Wie ein Obdachloser von Alena Zemančíková, aus dem Tschechischen übersetzt von Daniela Pusch führt ins Prag der Nachkriegszeit, im Auszug aus Ignacy Karpowiczs Roman Balladynen und Romanzen, aus dem Polnischen übersetzt von Katharina Kowarczyk, begegnen Sie Jesus und den Göttern der Antike im 21. Jahrhundert.

Rund ums Übersetzen

Seit Mai 2013 ist die Internetseite von TransStar online. Sie finden die Seite unter: www.transstar-europa.org.

Auf der Seite gibt es Informationen zum Projekt und den Akteuren sowie Veranstaltungshinweise und -berichte. Eine weitere Rubrik ist dem Übersetzer des Monats gewidmet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von TransStar stellen in jedem  Monat einen anderen Übersetzer vor. So entsteht ein buntes Mosaik der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer in Europa. Im Monat September lesen Sie ein Porträt des kroatischen Übersetzers Sead Muhamedagić, der unter anderem Thomas Bernhard ins Kroatische übertragen hat.

Ebenfalls auf der Internetseite unter http://transstar-europa.org/category/blog/ erfahren Sie in unserem Blog Wissenswertes rund um das literarische Übersetzen in Theorie und Praxis, so schreibt Janko Trupej in seinem neuesten Beitrag zu Ciceros‘, Hieronymus‘ und Luthers Ansichten zum Übersetzen.

Der Forum-Bereich steht sowohl den TeilnehmerInnen und der WerkstattleiterInnen als auch dem interessierten Publikum zur Verfügung; hier kann man sich zu verschiedensten Themen, die mit der Literatur und dem Übersetzen zusammenhängen, austauschen.

Lohnenswert ist auch der Besuch unserer Facebook-Seite. Hier gibt es neben Informationen über die Tätigkeit unserer TeilnehmerInnen und Fotos  insbesondere jede Menge aktuelle Ausschreibungen – für Stipendien im Bereich Übersetzen und Kulturaustausch, für Stellen im akademischen Bereich und andere transkulturelle Aktivitäten.

Hieronymus-Tag am 30. September

Am 30. September begehen wir den Hieronymus-Tag. Der heilige Hieronymus wurde um 347 vermutlich irgendwo im südöstlichen Europa geboren geboren; nach dem Studium der Literatur und Philosophie in Rom lernte er als Eremit Hebräisch. Später zog er sich in ein Kloster zurück, wo er die Übersetzung und Zusammenstellung der biblischen Bücher vornahm. Die von Hieronymus vorgenommene Gesamtfassung, Anordnung und Übersetzung ins Lateinische ist die Bibelabschrift, die später Vulgata genannt wurde und – zumindest für die katholische Kirche – noch heute die verbindliche lateinische Fassung der Bibel.  Daher ist Hieronymus der Patron der Übersetzer.

Zum Hieronymus-Tag am 30. September gibt es auf der Internetseite einen kleinen Wettbewerb. Machen Sie mit und gewinnen Sie einen Wandkalender für 2014.

Publikationen unserer Werkstattleiterinnen und -leiter im letzten Halbjahr (Auswahl)

Daniela Kocmut

  • Zofka Kveder. Ihr Leben. (Njeno življenje), (Roman) für die Reihe Slowenische Bibliothek, ein Gemeinschaftsprojekt der Verlage Drava, Hermagoras und Wieser, März 2013
  • Zenel Bejta Zeki. Dad so rovela? Oče, zakaj jočeš? Vater, warum weinst du?. (Lyrik, Publikation auf Slowenisch, Deutsch, Romani) Literaturgesellschaft Maribor, Juli 2013 (Reihe Zbirka Mariborska literarna družba; 62)

Olaf Kühl

  • Der wahre Sohn. Rowohlt, 2013.
  • Witold Gombrowicz. Berliner Notizen. Übersetzt und mit einem Vorwort versehen. Edition fototapeta, 2013.

Alida Bremer

Kristina Kallert

Claudia Dathe

Matthias Jacob

Andy Jelčić

  • W.G. Sebald. Prema prirodi. (Nach der Natur) Vuković & Runjić, Zagreb, 2013.
  • Robert Musil. Čovjek bez osobina 2, (Der Mann ohne Eigenschaften) Fraktura, Zaprešić, 2013.

Radovan Charvát

Sława Lisiecka

Die Übersetzerinnen und Übersetzer aus LICHTUNGEN

Paul Gruber

Geboren 1984 in Graz, Studium Bosnisch, Serbisch, Kroatisch auf Lehramt, Auslandssemester und Tätigkeit als Sprachassistent für Deutsch in Belgrad, erste literarische Übersetzungen während des Sommerkollegs in Premuda.

Daniela Trieb

Bachelorstudium der Slavistik und Germanistik in Tübingen.  Masterstudium der Slowenistik in Graz. Auslandsaufenthalt in Ljubljana. Teilnahme am Sommerkolleg „Literarisches Übersetzen Slowenisch-Deutsch“ des ITAT Graz sowie am Workshop „Literarisches Übersetzen aus dem Slowenischen ins Deutsche“ der Universität Hamburg.

Sofia Onufriv

Geboren 1970 in Lwiw/Lemberg. Studierte Germanistik und Verlagswesen in Lwiw. Freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin, Kulturmanagerin und -vermittlerin sowie Reiseleiterin (www.eol-reisen.de). Mitglied im Übersetzerverein „Translit“ e.V. (www.translit-portal.de).

Daniela Pusch

Geboren 1978 in Karlovy Vary in der Tschechoslowakei und in Deutschland aufgewachsen. Studium der Slawistik und der Medienwissenschaft in Marburg, Moskau und Brünn. Seit 2004 lebt sie mit ihrer Familie in Düsseldorf. Sie arbeitet sie als Stadtführerin, unterrichtet Sprachen und liest ehrenamtlich Kindern fremdsprachige Geschichten vor.

Katharina Kowarczyk

1982 bei Katowice/Polen geboren. Studium der Polonistik und Philosophie an der Universität Hamburg. Ihre Magisterarbeit „Analysen zur polnisch-deutschen Literaturübersetzung – Ignacy Karpowiczs Balladyny i romanse“ wurde 2012 mit dem Wissenschaftlichen Förderpreis des Botschafters der Republik Polen in Deutschland ausgezeichnet. Übersetzerin aus dem Polnischen. Lebt seit 1989 in Hamburg.

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