Wie frei ist der Freiberufler wirklich? Der soziale Status der literarischen ÜbersetzerInnen – Vortrag von Andy Jelčić

14. 6. 2015

Übersetzen ist schön und gut. Aber wie überlebe ich als Übersetzer? Andy Jelčić hat uns die nackten Fakten auf den Tisch gelegt, ohne uns die Lust an der Tätigkeit zu vertun. Darauf haben wir gewartet.

Die Verlage sind nicht unsere Feinde, soviel ist klar. Dennoch sollten wir ihnen vorbereitet gegenübertreten. Andy Jelčić hat uns den „idealen“ Vertrag mit all seinen Komponenten erklärt. Dabei hat er uns aufgefordert, uns als junge Übersetzer für gute Vertragsbedingungen einzusetzen und veranschaulicht, wie dies in einigen Ländern bereits zu guten Standards geführt hat.

Nehmen wir an, mit dem Vertrag hat alles geklappt. Doch welchen Status haben und was brauchen wir? Andy hat uns über Betriebskosten, Vorsorge für Krankheit, Alter und Arbeitsausfall, Besteuerungssätze und andere technische Details informiert. Auch wenn diese Faktoren individuell und je nach Herkunftsland unterschiedlich gestaltet werden, sollten wir in jedem Fall vorausschauend wirtschaften, um auf die Unwägbarkeiten des Freiberuflerdaseins vorbereitet zu sein. Dazu gehört als literarischer Übersetzer auch und vor allem, dass man die Fähigkeit entwickelt, ein gewisses Tagespensum für sich festlegen und auch erfüllen zu können.

Insgesamt haben wir viel über die schönen und weniger schönen Seiten des Übersetzerdaseins erfahren. Weniger schön sind die ständige Unsicherheit und die Probleme, die damit einhergehen. Schön ist, dass das Übersetzen an sich nicht nur eine wunderbare Tätigkeit ist und das freie Arbeiten freien Köpfen entspricht, sondern auch, dass es auch Unterstützung gibt: Stipendien, Übersetzerhäuser, etc. Und wir sollten uns dafür einsetzen, dass das auch so bleibt oder sogar besser wird.

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von Constanze Aka und Nina Hawrylow

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Gescheitertes: Dinge, die es hier nicht gibt … oder doch?

14. 6. 2015

Von Vorträgen, Zuhörern und dem Stalin-Denkmal – Dinge, die es hier nicht gibt

Wenn man in Prag ist, sich mit Übersetzung beschäftigt und an einer Veranstaltung zum Thema „Dinge, die es hier nicht gibt“ teilnehmen soll, geht man am besten vorher spazieren, zu einem Ort, dem Letná Park, an dem es auch etwas nicht gibt: das Stalin-Denkmal. Mit 15,5 Metern ohne Sockel das höchste Stalin-Denkmal der Welt, 1955 eingeweiht, 1962 gesprengt, hinterließ es einen leeren Sockel. Seit 1991 steht dort ein Metronom, 23 Meter hoch.

Wenn man dann zum Veranstaltungsort zurücktrottet – die Hitze ist schließlich unerträglich geworden und außerdem zeigt die Uhr an, dass man sowieso fünf Minuten zu spät kommen wird –, sich die Treppen in den dritten oder vierten, oder der wievielte es auch ist, Stock hocharbeitet und den richtigen Raum findet, stellt man fest, dass es auch dort etwas nicht gibt: Zuhörer. Anwesend sind die verantwortlichen Übersetzergruppen der Sprachkombinationen Deutsch-Polnisch und Polnisch-Deutsch und diskutieren ganz privat darüber, dass der Slogan „Ehrmann – keiner macht mich mehr an“ unübersetzbar sei, und Vulgarismen nur schwer, weil die Deutschen in dieser Hinsicht in der analen Phase hängengeblieben sind und die Polen es bis zur genitalen Phase gebracht haben. Und sie diskutieren so intensiv, dass ein vorbereiteter und ein nicht vorbereiteter Vortrag gar nicht mehr stattfinden können, sie gibt es also nicht.

Ziemlich viele Dinge-die-es-hier-nicht-gibt für einen Nachmittag, nicht wahr? Aber das machte nichts, den nächsten Vortrag gab es dann. Ganz bestimmt.

 

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von Marlena Breuer

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Akustische Dimension der Poesie: Unübersetzbar?

14. 6. 2015

Die Übersetzbarkeit der akustischen Dimension von Poesie – ein halbstündiger Versuch

Im Workshop zur Übersetzbarkeit der akustischen Dimensionen von Poesie wurde als Übung das Gedicht franz war von Konrad Bayer ausgewählt, ein extremes Beispiel.

franz war.

war franz?

Franz.

war.

wahr.

war wahr.

wirr.

wir.

franz wir!

wir franz.

ihr.

franz war wirr.

war franz irr?

wirr warr.

Welche Kriterien können aufgestellt werden, um dieses Gedicht zu übersetzen?

1) das Gedicht besteht aus sieben Wörtern

2) alle Wörter sind einsilbig

3) innerhalb dieser Siebenheit gibt es zwei Vokale: i und a, hell und dunkel

4) man beachte die Wortarten

5) und was zum Teufel soll eigentlich der Name Franz?

6) es gibt sicher noch mehr…

Aufgabe für die Nichtdeutschen: übersetzt das Gedicht in die Muttersprache. Aufgabe für die Deutschen: schreibt es um. Drei Deutsche gibt es (die Schweizerin übersetzt das Gedicht selbstverständlich in ihre Sprache), die sich, obwohl sie es nicht sollen, zusammentun, denn zu dritt, denken sie, denkt es sich besser, vielleicht behindert man sich aber auch nur. Es entsteht ein Gedicht:

ernst war jung

war ernst jung?

war der jung

jung?

c.g. jünger

jungs jünger?

jung jünger als jünger?

jüng und junger?

jung macht ernst

Nein, nein, ernst gemeint war es nicht. Nur fast.

von Marlena Breuer

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Netzwerktreffen in Prag

22. 5. 2015

Das zweite TrannsStar-Netzwerktreffen findet vom 4. bis zum 7. Juni 2015 in Prag statt (Akteure).

Hier geht es zum Programm.

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Reportage aus Krakau 2014

2. 5. 2014

Eine schöne Erinnerung an das Netztwerktreffen des Projektes TransStar Europa und an die Veranstaltungen im Rahmen des Projektes Übersetzungswürfel. Hier geht es zum Film.

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Über das TransStar-Treffen in Krakau oder „Übersetzer treten aus dem Schatten heraus“

3. 3. 2014
TransStar oder „Übersetzer treten aus dem Schatten heraus“

Rund 60 junge Leute, die „Europa aktiv mitgestalten“ wollen, kamen im Januar 2014 nach Krakau zum TransStar-Netzwerktreffen. Die Vorträge, Workshops und Veranstaltungen für und mit Literaturübersetzern aus sechs Ländern fanden in den stilvollen Räumlichkeiten der Villa Decius, im Goethe-Institut und in Krakauer Cafes statt. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur Literatur und Sprache, sondern auch die Frage, wie die Übersetzer zu aktiven Managern und Kulturmittlern werden können.

Lesen Sie mehr auf dem Portal goethe.de/polen über das TransStar-Treffen in Krakau.

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Gutachten für Verlage (Gruppenarbeit)

8. 2. 2014

Leitung: Claudia Dathe (Tübingen), Daniela Kocmut (Graz), Kristina Kallert (Regensburg)

Im ersten Teil der Veranstaltung erörterte Frau Dathe die Rolle des literarischen Übersetzers als Scout auf dem Literaturmarkt sowie eine Auswahl an möglichen Vermittlungsformaten im Rahmen des Kulturmanagements.

Als Vermittler von Literatur sind Übersetzer auch dafür verantwortlich, dass andere Akteure im Literaturbetrieb von neuen/interessanten Autoren Kenntnis erhalten. Von besonderer Bedeutung dabei ist die Argumentation, welche Kriterien bei einem konkreten Buch ausschlaggebend sind, es zu empfehlen (oder abzulehnen).

Als mögliche Betätigungsfelder, Literatur zu vermitteln, wurden dargestellt: Empfehlen von Büchern mithilfe von Verlagsgutachten, Mitarbeit in Jurys, Vorschläge für Preise, Programmgestaltung für Literaturhäuser/Festivals/Literaturveranstalter, Mitarbeit an (elektroni­schen) Literaturzeitschriften.

Näher haben wir uns mit dem Verlagsgutachten beschäftigt. Verlage können ein schriftliches Gutachten über ein Buch, dass sie empfohlen bekommen haben, von Experten anfordern, um sich ein Urteil darüber bilden zu können. Oder der Übersetzer schlägt ein Buch in einem nicht angeforderten Gutachten vor. In beiden Fällen soll das Gutachten eine schnelle Orientierung bezüglich des Inhalts und der literarischen Qualität des Textes geben und dem Lektor im Verlag dabei helfen zu entscheiden, ob das Buch in sein Verlagsprogramm passt und ob das Buch Leser finden kann.

Das Gutachten soll übersichtlich gegliedert sein und zwei bis drei Seiten umfassen. Die empfohlenen Inhalte sind:

  1. Kurzzusammenfassung (mit Hilfe der 6 W-Fragen Wer? Was? Wann? Warum? Wo? Wie?)
  2. Inhalt einschließlich Handlung, Ort, Zeit, Figuren
  3. Sprachliche Gestaltung
  4. Kurzvita des Autors
  5. Einordnung des Werkes in den literarischen Zusammenhang im Ausgangs- und Zielland
  6. Abschließendes Urteil

Eine Übersetzungsprobe soll beigefügt werden, wobei auch Aspekte, die subjektiv als problematisch angesehen werden, einbezogen werden sollen, damit auch dazu das Feedback vom Lektor erlangt wird.

Im zweiten Teil der Veranstaltung erarbeiteten die Teilnehmer selbstständig in kleinen Gruppen jeweils ein Verlagsgutachten zu einem selbst ausgewählten Buch unter Leitung von Werkstattleiterinnen Claudia Dathe, Kristina Kallert und Daniela Kocmut. Die Gutachten wurden abschließend präsentiert und gegenseitig bewertet. Dabei wurden die Form, die Gliederung, der Inhalt und die Argumentation gesondert und fallspezifisch beurteilt. Praxisorientierte Tipps anhand von konkreten Gutachten wurden vermittelt, unter anderem: das Layout nicht übergestalten, die Sprache bewerten und mit Beispielen unterlegen, poetische Seiten und Schwachstellen (Trivialität) des Textes herausstellen, signalhafte, kürzere, klare Sätze verwenden, das Gesamtkonzept und die Besonderheiten des Textes erläutern, eine aufsteigende Linie bei der Argumentation verfolgen.

Die Teilnehmer haben im Rahmen dieser Veranstaltung praxiserprobte Kenntnisse für die Tätigkeit als Kulturvermittler erlangt. Die Ergebnisse der praktischen Arbeit und die Empfehlungen aus der anschließenden Diskussion können in konkrete Projekte der Teilnehmer einfließen.

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von Karmen Schödel

 

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Kulturmanagement II: Workshop „Übersetzer und Zeitschriftenverleger im Team“

8. 2. 2014

Bericht über den Workshop „Übersetzer und Zeitschriftenverleger im Team“ mit Norbert Wehr (Köln), Alida Bremer (Münster) und Schamma Schahadat (Tübingen) am 17.1.2014 beim TransStar-Netzwerktreffen in Krakau

Am Morgen unseres zweiten Tages in Krakau hatten wir die Möglichkeit, an zwei aus drei angebotenen Workshops teilzunehmen und im Zuge dessen mehr über Kulturmanagement in seinen verschiedenen Facetten zu erfahren. Einer dieser Workshops bestand in dem angeregten Gespräch zwischen der Übersetzerin und Kulturmittlerin Alida Bremer, dem Verleger Norbert Wehr und der Professorin Schamma Schahadat, die das Gespräch leitete.

Zu Beginn befragte Schamma Schahadat Norbert Wehr zu seiner Zeitschrift und deren Charakteristiken. Norbert Wehr, der das 1977 gegründete Schreibheft seit 1982 herausgibt, machte darauf aufmerksam, dass in seiner Zeitschrift Literatur aus aller Welt veröffentlicht werde und es nicht ausschließlich auf ost- und südosteuropäische Literatur spezialisiert sei, wie man aufgrund seiner Anwesenheit beim TransStar-Treffen annehmen könnte. Er bezeichnete das Schreibheft als „wagemutige Literaturzeitschrift“, da jede Ausgabe einem genauen Konzept unterliegt und sich dieses nicht nach aktuellen Strömungen richte, sondern besonders auf Exklusivität setze. Diesen unkonventionellen Charakter sieht Norbert Wehr auch in der stets sehr unterschiedlichen Rezeption der einzelnen Ausgaben bestätigt. Ein Punkt, auf den er stets achte bei der Zusammenstellung einer Ausgabe, sei die „Lesbarkeit“ des Schreibhefts. „Eine Ausgabe soll wie ein Buch im Ganzen gelesen werden“, sagt der Verleger. Aus diesem Grund sei die Textauswahl alles entscheidend.

Um auch uns JungübersetzerInnen einzubauen stellte Schamma Schahadat Norbert Wehr die Frage, wie ein Vorschlag, den wir bei der Zeitschrift einbringen könnten, konkret aussehen solle. Der Verleger betonte, dass es zuallererst wichtig sei, das Schreibheft gut zu kennen, um selbst einschätzen zu können, ob der eigene Vorschlag angenommen werden würde. Ebenfalls sei es ausschlaggebend, dass die einzelnen Probetexte in einem Zusammenhang stehen und einen roten Faden erkennen lassen. Selbstverständlich, solle man den Probeübersetzungen auch informatives Material über den Autor hinzufügen. Abschließend hielt Norbert Wehr fest, dass es sich beim Schreibheft um keinen „Durchlauferhitzer“ handele, also, dass eine Veröffentlichung eines übersetzten Romanausschnitts nicht automatisch zur Publikation der gesamten Übersetzung bei einem Verlag führe. Dieser Bemerkung pflichtete Alida Bremer bei und ergänzte, dass deswegen als Übersetzerin die Zusammenarbeit mit einer Zeitschrift angenehmer sei. Da nur Ausschnitte von Romanen übersetzt werden müssten, gäbe es viel weniger Zeitdruck, als bei der weitaus aufwändigeren Zusammenarbeit mit einem Buchverlag. Zudem wird der Übersetzer durch dessen aktive Mitgestaltung am Dossier vom „Translator“ zum „Transkreator“, er ist also in einem erweiterten Bereich tätig.

Sowohl Alida Bremer als auch Norbert Wehr bestätigten, dass die Arbeit von Übersetzerin und Zeitschriftenverleger im Team eine besonders fruchtbare Arbeitsweise sei, da sie unmittelbar stattfinde und nicht über die Zwischenstation eines Literaturagenten laufe. Funktioniere die (langjährige) Zusammenarbeit so gut wie zwischen Alida Bremer und Norbert Wehr, habe man als Übersetzerin auch die Möglichkeit, Autoren, die man selbst sehr schätzt, dem Zeitschriftenverleger schmackhaft zu machen und diese so erstmals im deutschsprachigen Sprachraum zu veröffentlichen.

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von Evelyn Sturl

 

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Kulturmanagement II: Workshop zur Literaturvermittlung in Mittelosteuropa

8. 2. 2014

Leitung: Renata Serednicka (Krakau)

In einem der drei Workshops am Freitag Vormittag erzählte uns Renata Serednicka von der Geschichte der Villa Decius und der damit verbundenen Literaturvermittlung in Mittelosteuropa.

Die Villa ist nach ihrem ersten Besitzer, Justus Decius, benannt, der im 16. Jhd. als Sekretär des polnischen Königs Sigismund des Alten arbeitete und von diesem das Grundstück zur Verfügung gestellt kriegte. Justus Decius erbaute die Villa nach italienischem Vorbild und nutze sie bald schon als Treffpunkt für Gelehrte, Künstler und Dichter aus aller Welt, die sich in Krakau aufhielten.

Nach einer weiteren Blütezeit im 19. Jahrhundert, verfiel die Villa langsam, bis sich zu Beginn der neunziger Jahre Dr. Karl Dedecius ihrer annahm und mit der Idee „Renaissance 2000“ eine Grundlage für einen erneuten Treffpunkt für Dichter, Schriftsteller und Polonisten erschaffen wollte. Diese „Renaissance 2000“ sollte an die große Zeit Krakaus um 1500 anknüpfen.

Unter der Leitung von Albrecht Lempp wurden 1994 durch die Villa Decius viele Projekte realisiert, unter anderem Stipendienprogramme für Autoren und Übersetzer, sowie Übersetzungsseminare und Literaturfestivals. Die Stipendiaten wohnten und wohnen auch heute noch im Nebengebäude der Villa Decius, dem Laski-Haus, wo sie in einer intensiven Zeit Erfahrungen austauschen und gemeinsam arbeiten können.

Ebenso aus dem Engagement Albrecht Lempps hervorgegangen ist die Arbeitsgruppe Literatur polska2000, die vor allem für die Planung des Auftrittes Polens auf der Frankfurter Buchmesse als Gastland zuständig sein sollte, aber bis heute als Buchinstitut, inzwischen getrennt von der Villa Decius weiter besteht und einen großen Beitrag zur Verbreitung polnischer Literatur leistet.

Seit 2004 dient die Villa außerdem als literarische Residenz, die es bis 2008 Autoren aus drei Nachbarländern (Deutschland, Polen, Ukraine) ermöglichen sollte, gemeinsam dort zu arbeiten, am Kulturleben Krakaus teilzunehmen und gemeinsame Projekte zu veröffentlichen. Doch schon seit 1998 werden immer wieder Autoren- Künstler- und Übersetzerstipendien vergeben und so die deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert.

Zu Ende des Workshops konnten wir selbst Ideen für weitere Stipendienprogramme äußern und wie man diese realisieren könnte. Sei es eine Zusammenarbeit von Übersetzern und Künstlern oder ein Projekt in Krakau.

von Maja Konstantinović

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Kulturmanagement II: Workshop zur Rolle des Übersetzers

8. 2. 2014

Leitung: Iwona Nowacka (Krakau)

„Der Übersetzer tritt aus dem Schatten heraus, er kommt aus dem Schrank und kriecht aus dem Keller“ ist der einleitende und leitende Satz des Workshops zur Rolle des Übersetzers, der in der Leitung von Frau Iwona Nowacka am zweiten Tag des Netzwertreffens von TransStar in Krakau stattfand. Der etwas seltsam anmutende Titel des Workshops hat einen leicht provokativen Charakter, er setzt bestimmte Vorstellungen oder Erwartungen an den Workshop voraus und lässt einige Fragen aufkommen. Ist der Übersetzer nur ein Schatten? Soll der Übersetzer im Schatten bleiben? Kann der Übersetzer auf seine Rolle aufmerksam machen? Die Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen ist genauso schwierig wie der Beruf des Übersetzers selbst, der oft stereotypisch gesehen wird, wie eines der Bilder zum Workshop veranschaulicht: Ein lebloses Foto in verblassten Grautönen zeigt einen bebrillten Menschen einsam vor seinem Computer sitzend. In Anbetracht dieses Beispiels sollten sich alle Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer die entscheidende Fragen stellen: Im Schatten sein oder im Licht sein? Hat man sich als angehende Übersetzerin, als angehender Übersetzer für das Sichtbarsein entschieden, so hielt der Workshop einige Ideen bereit, wie man auf die Rolle der Übersetzenden aufmerksam machen und die eigenen Ideen erfolgreich präsentieren kann. Von der Mitgliedschaft in Übersetzer- und Literaturverbänden, über persönliche Internetseiten und Blogs, zu Facebook, Twitter und Co. bieten vor allem die Social-Media-Plattformen genügend Raum zur Ausfaltung kreativer Ideen rund um die Vermittlung von Literatur und Literaturveranstaltungen, Übersetzertreffen und die übersetzerische Tätigkeit. Ob man dadurch zum Erfolg gelangt und es gar schaffen kann, ein Star zu werden, bleibt abzuwarten, zum Projekt „TransStar“ passt der Workshop allemal und unterstreicht nochmals die Vielseitigkeit der Themen und Aspekte, die das Projekt zu beleuchten bemüht ist.

 von Daniela Čančar

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