Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung
Berlin, 20.-22. Oktober 2015
Programm in PDF (DE, ENG)
Europäische Geschichte(n) erzählen
Nach Krakau, Stuttgart, Ljubljana, Tübingen und Prag rollt der „Übersetzungswürfel“ auf seiner letzten Station vom 20. bis 22. Oktober 2015 nach Berlin. In Vorträgen, Lesungen, Performances, Diskussionen und Konzerten werden europäische Geschichte(n) erzählt. Aktuelle Texte der europäischen Literatur werden im Original und in ihren Übersetzungen vorgestellt. Dabei sind Literatur und Übersetzung eingebunden in einen Prozess des Austauschs und Echos, so dass die Grenzen zwischen Original und Übersetzung verschwimmen. Bereits etablierte sowie junge Künstlerinnen und Künstler, Übersetzerinnen und Übersetzer aus acht europäischen Ländern gestalten den Übersetzungswürfel, und sie zeigen nicht nur herausfordernde Kunst, sondern setzen zudem einen Dialog der Generationen in Gang, gespeist aus unterschiedlichen Erfahrungs- und Wahrnehmungswelten, setzen.
Der „Übersetzungswürfel“ ist ein Projekt des Slavischen Seminars der Eberhard Karls Universität Tübingen in Kooperation mit der Literaturwerkstatt Berlin und weiteren Partnern in Polen, Tschechien, der Ukraine, Slowenien und Kroatien. Das Projekt wird gefördert mit Mitteln der Kulturstiftung des Bundes, der Robert Bosch Stiftung und dem Programm für lebenslanges Lernen der Europäischen Union. Weitere Informationen unter www.transstar-europa.org.
Di 20.10., 18.00
Eine Reise durch die Kunst der Übersetzung
Festakt in Kooperation mit der Robert Bosch Stiftung zur Förderung des literarischen Übersetzens an der Universität Tübingen
Im Kopf des Übersetzers wächst im Laufe der Jahre „aus den Ablagerungen in der Kluft zwischen den Sprachen etwas Neues, ein eigenes kleines Universum der Erinnerungen, Erfahrungen, Erkenntnisse“, schreibt Celan-Preisträgerin Esther Kinsky in ihrem Buch Fremdsprechen. Dieses Universum aus Erinnerungen, Erfahrungen und Erkenntnissen sucht der erste Abend des Übersetzungswürfels auf und zeigt in einem Festakt Übersetzen in unterschiedlichen Facetten.
Zum Einstieg liest Elke Erb (Berlin) einen Auszug aus ihrem der Übersetzung gewidmeten Gedicht Mäander 2, der danach in fünf weiteren Sprachen erklingt.
Dr. Maja Pflüger (Robert Bosch Stiftung), Prof. Dr. Schamma Schahadat (Universität Tübingen), Friederike Tappe-Hornbostel (Kulturstiftung des Bundes) und Dr. Thomas Wohlfahrt (Literaturwerkstatt Berlin) widmen sich in ihren kurzen Grußworten dem literarischen Übersetzen aus theoretischer und praktischer Perspektive.
Jurko Prochasko (Lviv) spricht in seinem Festvortrag Europäische Lebensläufer über seine Erfahrungen und Erinnerungen als kultureller Vermittler in einem geteilten und später langsam zusammenwachsenden Europa des 20. und frühen 21. Jahrhunderts. Irena Smodiš (Ljubljana) widmet sich dem Thema Austausch und Verflechtung in der Gegenwart, die geprägt ist von permanenter Mobilität und medialer Simultanität.
Wie sich ein Übersetzer in einen Text verliebt, mit ihm ringt, vielleicht auch scheitert, zeigen anschließend pantomimisch Yulia Mykytjuk (Lwiw) und Anja Wutej (Berlin).
Das Gedicht Abschiedsverse von Elke Erb, auch dies infünf Übersetzungen ins Polnische, Tschechische, Kroatische, Slowenische und Ukrainische, rücken daraufhin noch einmal die Polyphonie mehrsprachiger Poesie ins Bild.
Zum Abschluss präsentiert der bosnische Sänger Damir Imamović (Sarajevo) Sevdah-Musik, in der er die Überlieferung altslawischer Balladen mit Melodien osmanischer Wandertruppen und der Tradition der europäischen Romantik vereint.
Nach dem Konzert findet ein Empfang statt.
Robert Bosch Stiftung, Repräsentanz Berlin, Französische Straße 32, 10117 Berlin
Eintritt frei
Mi 21.10., 19.00 Uhr
Poesie aus Polen, Slowenien und Tschechien
In Lesung und Gespräch Andrzej Kopacki (Warschau), Veronika Dintinjana (Ljubljana), und Ondřej Buddeus (Prag)
Andrzej Kopackis Poesie zeigt eine festgefügte Welt, die in Reglosigkeit zu erstarren scheint, in deren Routine jedoch immer wieder die „Anderen Launen“ einbrechen, die Kopackis im Herbst erscheinendem Gedichtband seinen Namen gegeben haben. Seine ausdauernden, facettierten Beobachtungen einzelner Dinge dehnen die Zeit und umreißen das Innehalten.
Eine italienische Kulisse – ländlich mit Ölbäumen, Sonnenblumenfeldern und Getreide, urban mit Heiligen, Türmen und gotischen Wölbungen – verwebt Veronika Dintinjana in ihrem Gedichtband Gelb brennt der Forsythienstrauch zu faszinierenden Sommerimpressionen, in denen die Menschen stets aufs Neue befremden.
Moderne Lebensbilder, Details des (technisierten) Alltags entstehen in den Gedichten von Ondřej Buddeus in seinem Band Mauersegler (2012). Sie stiften eine Verwirrung zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit, zwischen realer, gespielter und virtueller Welt, die sich auch in ungewöhnlichen optischen Formen zeigt.
Dagmar Leupold ist im Gespräch mit Kopacki, Dintinjana und Buddeus und mit ihren Übersetzer_innen Marlena Breuer, Jakob Walosczyk (Kopacki), Anja Wutej (Dintinjana) und Martina Lisa (Buddeus).
Moderation: Dagmar Leupold (Tübingen)
Dolmetschen: Amalija Maček (Ljubljana)
Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei), 10435 Berlin
Eintritt: 5 €/ 3 €
Do, 22.10., 19.00 Uhr
Star & TransStar: Ulrike Almut Sandig (Berlin) und Hryhorij Semenchuk (Lwiw)
Performance und Lesung
Ulrike Almut Sandig und Hryhorij Semenchuk performen, musikalisch unterlegt, ihre deutschen und ukrainischen Gedichte, Gedichte über Flugbilder und vermintes Gelände, über zweistimmig singende Vögel mit Menschengesicht, über Mädchenträume und Märchen, über russisches Fernsehen, einen verwaschenen November und einen Frühling, der Lexus fährt, Gedichte, entstanden in der Zone des Krieges im ukrainischen Osten und in der rasenden Ratslosigkeit der Tage.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa lesen dazu Texte aus der Anthologie TransStar Europa. Geschichte(n) erzählen:
Ukraine: Saschko Uschkalow und Myroslaw Dotschynez, präsentiert von Constanze Aka und Stefan Heck
Kroatien: Boris Dežulović, präsentiert von Anna Hodel
Slowenien: Miklavž Komelj, präsentiert von Anja Wutej
Tschechien: Radek Fridrich, Jiři Daníček, Jan Tesnolídek, präsentiert von Martina Lisa und Katka Ringesová
Polen: Tomasz Różycki, präsentiert von Marlena Breuer
Moderation: Tanja Žigon (Ljubljana)
Dolmetschen: Sofia Onufriv (Berlin)
Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstraße 97 (Kulturbrauerei), 10435 Berlin
Eintritt: 5 €/ 3 €
Mitwirkende
Constanze Aka (*1988)
studierte (Ost)Europastudien mit den Fächern Kultur-, Literatur- und Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und der Universität Passau. Nach einem Abstecher in die Welt der Europäischen Institutionen arbeitet sie nun am Institut für Europäische Politik in Berlin. Im EU-Projekt TransStar Europa übersetzt sie aus dem Ukrainischen ins Deutsche, u.a. Saschko Uschkalow und Jurij Izdryk.
Marlena Breuer (*1985)
absolvierte nach dem Abitur eine Schreinerlehre und arbeitete als Instrumentenbauerin. Studium der Slavistik in Tübingen. Im Laufe des Studiums entdeckte sie im Rahmen des Projektes Textabdrücke an der Uni Tübingen ihre Leidenschaft zum Übersetzen literarischer Texte, erst aus dem Russischen, später aus dem Polnischen. Im Rahmen des Projekts TransStar Europa übersetzt sie aus dem Roman Bestiarium von Tomasz Różycki.
Ondřej Buddeus (*1984)
ist Dichter, Übersetzer und Bühnenkünstler. Neben zwei Lyrikbänden veröffentlicht er Kinderbücher und gestaltet multimediale Theateraufführungen.
Daniela Čančar (*1982)
studierte Germanistik in Sarajevo und Literaturwissenschaft in Mostar. Von 2004 bis 2006 arbeitete sie für das Goethe-Institut Sarajevo, von 2006 bis 2011 war sie als Assistentin für deutschsprachige Literatur an der Philosophischen Fakultät Zenica tätig. Seit 2012 promoviert sie an der Universität Zadar über die Figurenporträts in den Romanen von Thomas Bernhard und Elfriede Jelinek. Sie ist Teilnehmerin im EU-Projekt TransStar Europa.
Claudia Dathe (*1971)
studierte Übersetzungswissenschaft (Russisch, Polnisch) und BWL in Leipzig, Pjatigorsk (Russland) und Krakau. Von 1997 bis 2004 arbeitete sie als DAAD- in Kasachstan und der Ukraine. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie als freiberufliche Übersetzerin für Ukrainisch und Russisch und führte Seminare für Nachwuchsübersetzer durch. Seit 2009 ist sie am Slavischen Seminar der Universität Tübingen tätig, seit 2013 als Koordinatorin des EU-Projektes TransStar Europa und als künstlerische Leiterin des Projekts Übersetzungswürfel. Claudia Dathe hat u. a. die ukrainischen Autoren Serhij Zhadan, Tanja Maljartschuk und Andrej Kurkow ins Deutsche übersetzt.
Veronika Dintinjana (*1977)
ist Dichterin und Übersetzerin. 2008 gewann sie den Maribor Poesie-Wettbewerb und den 6. Ljubljana Poetry Slam. Sie hat die kentaver cultural society mitbegründet und organisiert monatliche Poesielesungen in Ljubljana.
Ana Dejanović (*1988)
studierte Übersetzen an der Abteilung für Übersetzen der Philosophischen Fakultät in Ljubljana und schloss das Bachelor-Studium 2012 ab. Seitdem studiert sie Dolmetschen an derselben Abteilung. Sie übersetzt aus dem Deutschen ins Slowenische und arbeitet seit 2013 im EU-Projekt TransStar Europa mit.
Elke Erb (*1938)
ist nach ihren Lehrerexamen 1963 und ihrer Verlagsarbeit 1963/65 Verlagsarbeit seit 1966 freiberuflich tätig. Sie übersetzt, vor allem aus dem Russischen, und schreibt eigene Texte: Kurzprosa und Lyrik. Zuletzt erschienen sind bei Urs Engeler: “Sonanz”, (2008), “Meins”. Roughbook 006, 2010 “Das Hündle kam weiter auf drein”; Roughbook 028, 2013, Roughbook “Sonnenklar”, 2015.
Stefan Heck (*1987)
hat in Tübingen und Warschau Slavistik und BWL studiert. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Tübingen und promoviert dort zum Aspekt in den slavischen Sprachen. Im EU-Projekt TransStar Europa übersetzt er aus dem Ukrainischen und Russischen, u.a. Marianna Kijanowska und Wladimir Rafeenko.
Anna Hodel (*1982)
studierte Slavistik, Russistik und Osteuropäische Geschichte an den Universitäten Basel, St. Petersburg und Zagreb. Sie unterrichtet Russisch am Sprachenzentrum der Universität Basel und arbeitet am Slavischen Seminar Basel als wissenschaftliche Mitarbeiterin, wo sie ein Dissertationsprojekt zur südslavischen Romantik verfolgt. Anna Hodel hat schon verschiedene Veranstaltungen zwischen Literatur, Sprache und Politik betreut und ist seit 2013 Teilnehmerin im EU-Projekt TransStar Europa.
Damir Imamović (*1978)
stammt aus einer bosnischen Familie in Sarajewo mit einer langen Tradition in Literatur und Sevdah-Musik. Er startete 2005 seine Solokariere, nahm zwei Solo-CDs auf und 2012 die erste CD mit seiner Band „Sevdah Takht“, in der er zusammen mit Ivan Mihajlović und Nenad Kovačić spielt. Darüber hinaus leitet er Werkstätten und hält Vorlesungen zur Geschichte, Ästhetik und handwerklichen Kniffen des Sevdah als traditionelle Kunstform.
Andrzej Kopacki (*1959)
ist Germanist an der Universität Warschau, Übersetzer aus dem Deutschen und Lyriker. Er hat mehrere Lyrikbände veröffentlicht, darunter zwei polnisch-deutsche Ausgaben: Chanson de gestes, 2005 und An der Ampel, 2011, deren Übersetzungen von Doreen Daume stammen. Er war 2009 translator in residence an der Universität Tübingen.
Dagmar Leupold (*1955)
studierte in Marburg, Tübingen und New York Germanistik, Philosophie und Vergleichende Literaturwissenschaft und promovierte 1993 an der Graduate School der City University of New York. Seit 1985 ist sie freie Schriftstellerin und hat zahlreiche literarische Veröffentlichungen: Gedichtbände, kurze Prosa und Romane. U.a. „Eden Plaza“ (2002), „Nach den Kriegen“ (2004), „Die Helligkeit der Nacht. Ein Journal“ (2009). Zuletzt erschien 2013 der Roman Unter der Hand (Jung und Jung). Dagmar Leupold leitet seit 2004 das „Studio Literatur und Theater“ der Universität Tübingen.
Martina Lisa (*1981)
studierte Geschichte und Deutsch als Fremdsprache in Leipzig. Durch zahlreiche Reisen und längere Arbeitsaufenthalte als DaF-Lektorin in vor allem östlichen Ländern (Aserbaidschan, Russland, Tadschikistan) und durch die Sozialisierung in Tschechien und Deutschland gehört das Sich-Bewegen und Vermitteln zwischen verschiedenen Kulturen zu den festen Grundsteinen auf ihrem Lebensweg. Seit ihrem Studium übersetzt sie regelmäßig, hauptsächlich geisteswissenschaftliche Texte, ins Deutsche. Im EU-Projekt TransStar Europa hat sie die Gedichte von Ondřej Buddeus aus dem Tschechischen ins Deutsche übertragen.
Amalija Maček (*1971)
studierte Germanistik und Hispanistik an der Universität Ljubljana und arbeitete von 1995 bis 2001 als freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin. Seit 2001 arbeitet sie als Lektorin für deutsche Sprache an der Abteilung für Translationswissenschaft der Philosophischen Fakultät Ljubljana, wo sie vor allem Übersetzen aus dem Deutschen ins Slowenische unterrichtet. Aus dem Deutschen ins Slowenische hat sie u.a. Daniel Kehlmann, Josef Winlkler, Martin Pollack und Bertold Brecht übersetzt.
Yulia Mykytjuk (*1987)
studierte Germanistik im Lemberg, Erlangen und Duisburg. Sie arbeitet als Deutschlehrerin, Übersetzerin und Dolmetscherin und ist seit 2010 Doktorandin am Lehrstuhl für deutsche Philologie an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw. Seit 2013 nimmt sie am EU-Projekt TransStar Europa teil und hat unter anderem Silke Scheuermann und Peter Bichsel ins Ukrainische übersetzt.
Sofia Onufriv (*1970)
studierte Germanistik und Verlagswesen in Lwiw. Sie arbeitet als freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin, Kulturmanagerin und -vermittlerin sowie Reiseleiterin (www.eol-reisen.de) und ist Mitglied im Übersetzerverein „Translit“ e.V. (www.translit-portal.de). Im EU-Projekt TransStar Europa hat sie aus dem Ukrainischen ins Deutsche übersetzt, darunter Lina Kostenko.
Maja Pflüger (*1963)
studierte Germanistik und Geographie in Tübingen und Hamburg. Von 1995 -1998 arbeitete sie als DAAD-Lektorin für deutsche Literatur und Sprache in Toruń/Polen und leitete von 1999-2000 den Bereich Deutsch als Fremdsprache am Zentrum für Sprachen und Philologie der Universität Ulm. Seit 2000 ist sie in der Robert Bosch Stiftung als Projektleiterin, seit 2013 als Gruppenleiterin Kultur und Bildung im Programmbereich “Völkerverständigung Europa und seine Nachbarn verantwortlich.
Jurko Prochasko (*1970)
wurde im ostgalizischen Iwano-Frankiws’k geboren, Germanist, Übersetzer, Essayist, Publizist (Krytyka, Ji, Tygodnik Powszechny, Die Zeit, Kafka, La Repubblika, Falter, Frankfurter Rundschau, Volltext, Süddeutsche Zeitung) und Ausstellungskurator. Studierte Germanistik (1987-1992) und Psychologie (2004-2009) an der Universität Lemberg und absolvierte die Ausbildung zum Gruppenanalytiker in Altaussee (Österreich, 1997-2007). Übersetzt aus dem Deutschen (u.a. R. Musil, J. Roth, F. Kafka, R.M. Rilke, J. Hermann), Polnischen (J. Wittlin, J. Iwaszkiewicz, L. Kołakowski) und Jiddischen (Deborah Vogel). Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste (Dresden, seit Juni 2007). Friedrich-Gundolf-Preisträger für Vermittlung der deutschen Kultur im Ausland der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (Darmstadt, 2008). Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung Translatio 2008. Im akademischen Jahr 2011-12 fellow im Wissenschaftskolleg zu Berlin und 2013 Stipendiant der Stiftung Landis&Gyr (Zug, Schweiz). Redaktionsmitglied der Kiewer Monatsschrift „Krytyka“. Jurko Prochasko lebt in Lemberg, wo er seit 1993 am dortigen Iwan-Franko-Institut der ukrainischen AW tätig ist sowie an der Iwan-Franko-Universität und dem von ihm mitbegründeten Psychoanalytischen Institut (2010) lehrt.
Katka Ringesová (*1980)
hat in Pilsen und Regensburg studiert und gearbeitet, seit 2011 arbeitet sie als Übersetzerin in Berlin. Sie übersetzt ins Tschechische und nimmt seit 2013 am EU-Projekt TransStar Europa teil.
Ulrike Almut Sandig (*1979)
ist Lyrikerin, Performerin und Prosaautorin. In diesem Jahr erschien von ihr der Erzählband Buch gegen das Vergessen. Für das Projekt Übersetzungswürfel – Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung entwickelte sie zusammen mit Sebastian Reuter eine Klanginstallation mit Übersetzungsausschnitten zu ihrer Erzählung Salzwasser aus dem Band Flamingos.
Schamma Schahadat (*1961)
studierte Russische und Englische Philologie an den Universitäten Köln, Exeter und Moskau und promovierte und habilitierte an der Universität Konstanz. Seit 2004 ist sie Professorin für Slavische Literatur- und Kulturwissenschaften (Russistik und Polonistik) an der Universität Tübingen. Sie leitet das EU-Projekt TransStar Europa.
Hryhorij Semenchuk (*1991)
ist Lyriker, Musiker und Kulturmanager. Er veröffentlichte mehrere Lyrikbände, ist Programmleiter des Literaturfestivals der Lemberger Buchmesse und Drummer der Band Drumteatr.
Irena Smodiš (*1990)
studierte Germanistik und Skandinavistik an der Universität Ljubljana. Während der Schul- und Studienzeit längere Aufenthalte in Wien und Berlin. Seit 2013 ist sie Teilnehmerin des EU-Projekts zur Weiterbildung junger Literaturübersetzer und Kulturmittler TransStar Europa, im Rahmen dessen sie Texte von Eugen Ruge, Peter Licht, Ulrike Almut Sandig und Raoul Schrott ins Slowenische übersetzte. Seit 2014 Mitarbeiterin des Verlages Beletrina (Ljubljana).
Zofia Sucharska (*1988)
studierte Germanistik mit dem Schwerpunkt Übersetzung in Gdańsk und Neuere deutsche Literatur in Berlin. Gegenwärtig arbeitet sie in einer Online-Werbeagentur in Berlin. Seit 2013 arbeitet sie im EU-Projekt TransStar Europa mit und übersetzt aus dem Deutschen ins Polnische.
Friederike Tappe-Hornbostel
studierte Germanistik und Philosophie in Göttingen und arbeitete von 1989 bis 1994 als Lektorin des DAAD an der Universitat de Barcelona. Von 1995 bis 2000 war sie als Referentin für internationale Beziehungen für die Weimar 1999 Kulturstadt Europas GmbH tätig. Anschließend leitete sie zwei Jahre lang die Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Gastspielorganisation des Deutschen Nationaltheaters Weimar, bevor sie im Oktober 2002 als Leiterin der Kommunikationsabteilung und Pressesprecherin zur Kulturstiftung des Bundes wechselte.
Jakob Walosczyk (*1981)
studierte Anglistik und Slavistik in Bamberg und übte anschließend Tätigkeiten in verschiedenen Bereichen der Erwachsenenbildung aus Seit Herbst 2013 arbeitet er als Lektor des DAAD in Mykolajiw/Ukraine. Er übersetzt aus dem Polnischen und nimmt seit 2013 am EU-Projekt TransStar Europa teil.
Thomas Wohlfahrt (*1956)
studierte Germanistik und Musikwissenschaft in Halle an der Saale. Nach seiner Forschungstätigkeit an der Akademie der Wissenschaften der DDR war er 1990-1991 künstlerischer Leiter des Theaterhaus Berlin und verantwortet als Gründungsdirektor der Literaturwerkstatt Berlin jährlich etwa 100 Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Anja Wutej (*1985)
studierte Germanistik und Sicherheitswesen in Ljubljana, Maribor, Lissabon und Berlin. Währenddessenfertigte sie im Rahmen von Projekten Übersetzungen für HALMA, Poetikon und für das Universitätskulturzentrum UNIKUM Klagenfurt an. Seit 2013 nimmt sie am EU-Projekt TransStar Europa teil und übersetzt aus dem Slowenischen ins Deutsche. In ihrer Freizeit ist sie Schauspielerin, Filmemacherin, Sängerin und Bastlerin.
Tanja Žigon (*1974)
studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Ljubljana. Von 1998 bis 2004 war sie freiberuflich als Publizistin tätig. Seit 2004 arbeitet sie an der Philosophischen Fakultät der Universität Ljubljana; sie ist Dozentin für Translationswissenschaft. Seit 2013 leitet sie das Forschungsprogramm Interkulturelle literaturwissenschaftliche Studien, das von der slowenischen Forschungsagentur gefördert wird, und sie ist Konsortiumsmitglied des EU-Projektes TransStar Europa wie auch Koordinatorin des Projektes für Slowenien.
Impressum
Projektträger: Slavisches Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen. Kooperationspartner: Literaturhaus Stuttgart, Villa Decius Krakau, Universität Ljubljana, Karls-Universität Prag, Literaturwerkstatt Berlin sowie die Partner des EU-Projekts TransStar Europa.
Ausführliche Informationen zu den sechs Stationen des Übersetzungswürfels und zum EU-Projekt TransStar Europa finden Sie unter:
www.transtar-europa.com oder
http://www.slavistik.uni-tuebingen.de/transstar.html
Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Robert Bosch Stiftung und dem Programm für Lebenslanges Lernen der Europäischen Union.