Newsletter TransStar Europa 3/2014

7. 9. 2014

Projekt TransStar Europa
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Wir hoffen, dass alle einen schönen Sommer hatten, und freuen uns nun auf den Fortgang des Projekts TransStar Europa im Herbst 2014.

In diesem Newsletter finden Sie

Veranstaltungen im Herbst 2014

Aktuelle Publikationen

Projekt „Lochkamera“

Übersetzer des Monats

Diamantenschliff – Wettbewerb für Literaturübersetzer in Polen

 

Veranstaltungen im Herbst 2014

Buchmesse Lwiw

Vom 11. bis 14. September findet in Lwiw das Verlegerforum, die wichtigste ukrainische Buchmesse, statt. Trotz der schwierigen politischen und gesellschaftlichen Lage aufgrund der russländischen Invasion im Osten des Landes wollen die ukrainischen Verleger und Autoren auch in diesem Jahr die wichtigsten Neuerscheinungen präsentieren und mit einem umfangreichen Programm der Literatur Raum geben.

Das EU-Projekt TransStar Europa ist ebenfalls auf der Buchmesse in Lwiw vertreten. Am 11. September, 17.00 Uhr, moderiert Maria Ivanytska die Veranstaltung „Übersetzer auf den Barrikaden: zivilgesellschaftlicher Protest“. Sie spricht mit Andrij Bondar, dem Begründer des Informations- und Übersetzerdienstes eurolution, und mit Claudia Dathe, der Mitherausgeberin des Bandes Majdan! Ukraine, Europa über Formen des zivilgesellschaftlichen Protests von Übersetzern.

Übersetzungswerkstätten im September

Vom 24. bis 28. September treffen sich die TransStar-Teilnehmerinnen und –Teilnehmer zu ihrer zweiten Übersetzungswerkstatt. In Stuttgart arbeiten unter der Leitung von Jurko Prochasko, Amalija Maček und Claudia Dathe die deutsch-ukrainische, die deutsch-slowenische und die ukrainisch-deutsche Gruppe. In Ustí nad Labem treffen sich die deutsch-polnische, die polnisch-deutsche, die deutsch-tschechische und die tschechisch-deutsche Gruppe mit ihren Werkstattleitern Sława Lisiecka, Olaf Kühl, Radovan Charvát und Kristina Kallert. In Zagreb kommen die slowenisch-deutsche, die deutsch-kroatische und die kroatisch-deutsche Gruppe zusammen und arbeiten mit ihren Leitern Erwin Köstler, Andy Jelčić und Matthias Jacob. Während der Werkstätten finden auch literarische Veranstaltungen für die Öffentlichkeit statt.

Aller Liebe Anfang – Übersetzungswürfel in Stuttgart

Nach Krakau im Januar rollt der Übersetzungswürfel des EU-Projekts TransStar Europa nun nach Stuttgart. Im Literaturhaus Stuttgart treffen vom 24. bis 28. September 2014 Autoren, Übersetzer, Performance-Künstler und Musiker aus fünf europäischen Ländern zusammen und bilden mit ihren Darbietungen ein Geflecht europäischer Literatur-, Übersetzungs-, Musik- und Performancekunst.

Zum Auftakt liest am 24. September Judith Hermann aus ihrem neuen Roman Aller Liebe Anfang und spricht mit ihrem ukrainischen Übersetzer Jurko Prochasko über das Lesen diesseits und jenseits von Mitteleuropa. Am 25. September unternehmen die Zuhörer eine Reise nach Polen zu der renommierten polnischen Autorin Olga Tokarczuk. Die Balkan-Expertin und Autorin Alida Bremer tritt als Moderatorin in einen Dialog mit der Autorin über ihren Thriller Der Gesang der Fledermäuse. Die Veranstaltungen am darauffolgenden Tag gibt dem Publikum Gelegenheit, die Kunst der Übersetzung von mehreren Seiten aufzunehmen. Neben einer Shakespeare-Übersetzungsperformance von Frank Günther sehen die Besucher Videopoesie der ukrainischen Autorin und Videokünstlerin Kateryna Babkina, hören eine Übersetzungsinstallation von Ulrike Almut Sandig zu ihrem Text Salzwasser, sammeln spektakuläre Übersetzungsfragen und betrachten Lochkamerafotos zum Thema „Orte des Übersetzens“ der Teilnehmer des EU-Projekts. Die „kühnste Stimme der jungen ukrainischen Literaturszene“ (NZZ) Serhij Zhadan und seine Band „Sobaky v kosmosi“ präsentieren am Samstag, dem 27. September, Ska-Musik mit Gedichten über den Alltag der Ukraine mit seiner Mischung aus postsowjetischen Mechanismen, allgegenwärtiger Korruption und virtuoser Improvisationskunst. Das Festival beschließt am Sonntag eine Salonlesung mit slowenischen, ukrainischen und deutschen Teilnehmern des EU-Projekts unter Moderation der slowenischen Autorin und Übersetzerin Amalija Maček.

Ausführliche Informationen zu den Veranstaltungen, Uhrzeiten und Eintrittspreise finden Sie unter http://transstar-europa.org/category/events/translation_cubes/ oder unter http://www.literaturhaus-stuttgart.de/.

Das Projekt Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, der Robert Bosch Stiftung und dem Programm für lebenslanges Lernen der Europäischen Union.

Karl-Markus Gauß und Zoran Ferić in Zagreb

Am 25. September 2014 werden in dem beliebten Zagreber Literaturklub Booksa Zoran Ferić, einer der meistgelesenen gegenwärtigen kroatischen Schriftsteller und Kolumnisten, und sein Übersetzer Klaus Detlef Olof sowie der bekannte Salzburger Schriftsteller, Essayist, Kritiker und Herausgeber der Zeitschrift „Literatur und Kritik“  Karl-Markus Gauß gemeinsam mit seinem Übersetzer Boris Perić auftreten. Gauß wird dabei unter anderem aus seinem Roman Die sterbenden Europäer lesen, der 2010 mit dem Albert-Goldstein-Preis ausgezeichnet wurde. Die Veranstaltung wird von Dr. Milka Car Prijić, Leiterin der Abteilung für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität Zagreb, moderiert.

Lesung mit Radka Denemarková in Ustí nad Labem

Am 26. September, 20.00 Uhr, findet am Collegium Bohemicum im Rahmen des 2. TransStar-Übersetzungsworkshops eine Veranstaltung mit der tschechischen Autorin Radka Denemarková statt. In Lesung und Gespräch wird die Autorin über ihr Schreiben im Kontext der aktuellen tschechischen Literatur sprechen.

Aktuelle Publikationen

In der Augustnummer der Zeitschrift Lichtungen sind weitere Übersetzungen der TransStar-Teilnehmerinnen und –Teilnehmer erschienen.

Kateřina Ringesová übersetzte aus dem Tschechischen die Erzählung Das Konzert von Michal Ajvaz. Der kroatische Autor Dalibor Šimpraga wird mit seiner Erzählung Die Kontrolle trifft keinen anderen in der Übersetzung von Vivian Kellenberger vorgestellt. Jakob Walosczyk präsentiert einen Auszug aus dem Roman Unersättliche Dinge des polnischen Autors Andrzej Czcibor-Piotrowski. Aus dem Ukrainischen übersetzt lesen wir einen Auszug aus dem Essay Lwiw: Sequenzen einer Psychose von Jurij Izdryk, übersetzt von Stefan Heck. Anja Wutej, Übersetzerin aus dem Slowenischen, hat einen Auszug aus dem Roman Liebe in der Luft von Jani Virk übersetzt. Die Ausschnitte sind online unter http://transstar-europa.org/category/events/translation/.

Projekt „Lochkamera

Der Fotokünstler Przemek Zajfert verfolgt seit Jahren ein interessantes Projekt, das den Namen Camera Obscura trägt. Es geht dabei darum, mit einer einfachen Lochkamera interessante Objekte aufzunehmen und so zu künstlerischen Eindrücken zu gelangen. Das Projektteam von TransStar Europa hat diese Idee aufgegriffen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die Werkstattleiterinnen und Werkstattleiter gebeten, je einen Ort, der für sie eng mit dem eigenen Übersetzen verbunden ist, mit der Lochkamera einzufangen. Dabei sind bereits sehr schöne Aufnahmen entstanden, die Sie unter http://www.zajfert.de/der_7_tag/archiv/index.php?/category/60 ansehen können. In einem nächsten Schritt sollen zu den Bildern und zur eigenen Übersetzungsarbeit auch Texte entstehen.

Übersetzer des Monats August und September

Im Monat August lesen Sie ein Porträt des ukrainischen Autors Mykola Lukasch, in dem auf seine schwierige Lage zu Zeiten des Sowjetsystems Bezug genommen wird. Im September finden Sie ein Interview mit der kroatischen Übersetzerin Latica Bilopavlović Vuković, die zeitgenössische deutsche Autorinnen und Autoren wie Daniel Kehlmann, Ilma Rakusa und Zsuzsa Bánk ins Kroatische übersetzt und in dem Interview unter anderem über ihren ganz individuellen Übersetzungsprozess spricht.

Den Artikel finden Sie hier. Das nächste Porträt erscheint Anfang Oktober.

Diamantenschliff – Wettbewerb für Literaturübersetzer in Polen

Die Goethe-Institute in Warschau und Krakau, das Österreichische Kulturforum in Warschau, das Polnische Institut in Berlin und die Abteilung für Literatur und Kultur Deutschlands, Österreichs und der Schweiz der Universität Łódź schreiben einen Wettbewerb für die beste Übersetzung eines Werks der deutschen und  österreichischen Literatur ins Polnische aus. Der Wettbewerb richtet sich an angehende Literaturübersetzer und –übersetzerinnen, die bereits über eigene Veröffentlichungen verfügen. Die Veranstalter stellen vier Prosatexte zur Wahl, von denen zwei ausgewählt, übersetzt und an folgende Adresse geschickt werden sollen: konkurs@literatur.pl. Einsendeschluss ist der 15. November 2014. Weitere Informationen sowie die zu übersetzenden Texte finden Sie unter www.literatur.pl. Prämiert werden die Gewinner mit zwei Residenzstipendien, belletristischen Werken und Veröffentlichungen in der elektronischen Ausgabe der Zeitschrift RADAR.

Übersetzerinnen und Übersetzer in den LICHTUNGEN

Kateřyna Ringesová

Katka Ringesová, geboren 1980 in Planá, hat in Pilsen und Regensburg studiert und gearbeitet, 2011 zog sie nach Berlin um. Dort kümmert sie sich um Übersetzungen und einsame Herzen in der Online-Branche und unterrichtet Kinder aus deutsch-tschechischen Familien (Mateřídouška e. V.). Das Übersetzen ermöglicht ihr, wunderschöne Bilder in scheinbar einfachen Texten zu entdecken und durch die Arbeit mit Sprache zum eigenen Ausdruck zu finden. Der erste Schritt der Entdeckungsreise ist bereits getan (Übersetzung von František Langers Mein Bruder Jiří), weitere folgen.

Jakob Walosczyk

Jakob Walosczyk, geboren 1981, übersetzt aus dem Polnischen und Russischen. Aufgewachsen in Schlesien und Schwaben, seit einiger Zeit in Franken daheim. Spricht trotzdem nur Hochdeutsch. Arbeitet seit dem Abschluss in Slavistik und Anglistik als Dozent für Deutsch als Fremdsprache und lebt in Bamberg.

Vivian Kellenberger

Vivian Alida Kellenberger (geb. 1978) studierte Slavistik und Osteuropastudien an den Universitäten Fribourg, Bern, Moskau (RGGU) und Zagreb. Sie übersetzte für die Delegationen des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes in Bosnien und Herzegowina, Kroatien und Serbien und war mehrere Jahre als Übersetzerin für die Botschaft der Republik Kroatien in Bern tätig. Sie unterrichtet seit 2009 Kroatisch an privaten Sprachschulen in Zürich und Bern und arbeitet seit 2011 am Institut für slavische Sprachen und Literaturen in Bern, wo sie unter anderem Lesungen mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus dem ehemaligen Jugoslawien organisiert. Der Stein und der Hund. Ćamil Sijarić (aus dem Serbokroatischen von Vivian Kellenberger). Variations. Literaturzeitschrift der Universität Zürich. „Diskontinuität“. 15/2007. S. 259-266.

Anja Wutej

Anja Wutej ist zweisprachig, slowenisch und deutsch, aufgewachsen. Sie absolvierte ihr Studium an der Abteilung für Translationswissenschaft der Philosophischen Fakultät (Universität Ljubljana) und studierte danach noch an der Fakultät für Sicherheitswesen (Universität Maribor). Während des Studiums erhielt sie verschiedene Stipendien (Erasmus, DAAD, das slowenische staatliche Zois-Stipendium für begabte Studierende) und verbrachte ein Semester in Lissabon und einen Monat in Berlin. Sie nahm auch an verschiedenen Projekten teil (Übersetzungen für HALMA, Poetikon und das Universitätskulturzentrum UNIKUM Klagenfurt). In ihrer Freizeit ist sie Schauspielerin, Filmemacherin, Sängerin und Bastlerin.

Stefan Heck

Stefan Heck, geboren 1987 in São Paulo, Brasilien, lebt seit 1990 in Deutschland. Er hat in Tübingen und Warschau Slavistik und BWL studiert. Neben seiner Hauptsprache, dem Polnischen, verliebte er sich 2009 auf einem Sommerkurs ins Ukrainische. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Slavischen Seminar der Universität Tübingen und promoviert dort zum Aspekt in den slavischen Sprachen.

Weitere Informationen rund ums Übersetzen,  das Projekt TransStar und den Übersetzungswürfel finden Sie unter: http://transstar-europa.org.

Der Newsletter in der jeweiligen Landesprachen ist als Download abrufbar:

Ukrainisch
Slowenisch
Polnisch
Kroatisch
Tschechisch

 

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