Am 16. Juli 2013 um 18.30, Raum 027; Brechtbau (Wilhelmstraße 50, Tübingen)
Warum wir nicht Literatur sondern Übersetzungen lesen?
Wenn wir in eine Buchhandlung gehen, ist uns meistens nicht bewusst, dass der Großteil der Bücher erst einmal aus einer anderen Sprache übersetzt werden muss, bevor wir den Inhalt ohne Probleme verstehen können. Nicht Originale stehen vor uns, sondern Übersetzungen. Leider vergessen wir diese Tatsache meist beim Lesen wieder. Völlig im Verborgenen bleibt, dass nicht nur Wörter in eine andere Sprache übertragen, sondern uns ganze Kulturen, einschließlich unserer eigenen, vor Augen geführt und nahe gebracht werden.
Was könnte uns also besser dabei helfen, die Frage nach dem Übertragen von Kultur in Sprache zu beantworten als Übersetzung? Deshalb möchten wir mit Übersetzern, Autoren und Literaturwissenschaftlern über die Verknüpfung von Sprache, Literatur und Kultur diskutieren.
Wer und was?
Kurzvorträge mit anschließender Podiumsdiskussion
Matthias Jacob, Übersetzer und Dozent am Slavischen Seminar der Universität Tübingen
„Wie kann man Fremdes zulassen ohne (es) zu verfremden? – oder: was heißt das: ‘Kulturen übersetzen’?“
Dagmar Leupold, Autorin aus München und Leiterin des „Studio Literatur und Theater“ der Universität Tübingen
„Schreiben ist meine Mundart“
Mirko Bonné, Autor und Übersetzer aus Hamburg
„Der wörtliche Zweifel. Zur Praxis der Gedichtübertragung.“
Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Lehrstuhl für Internationale Literaturen/Neuere deutsche Literatur, Universität Tübingen
„Gefährliche Übersetzer: Zur Problematik interkultureller Vermittlung.“
Moderation: Prof. Dr. Dorothee Kimmich
Lehrstuhl für Literaturwissenschaftliche Kulturwissenschaft/ Kulturtheorie, Universität Tübingen
Hezlich eingeladen.