Josef Winkler und Ostap Slyvynsky im Gespräch über Leben und Tod

3. 5. 2015

Die Reise nach Ljubljana war voller Entdeckungen in jeder Hinsicht. Eine der angenehmsten war die Bekanntschaft mit dem Übersetzerverein Sloweniens. Verortet am schönen Park in einem alten Haus mit einem sehr gemütlichen Ambiente lud er uns zur Lesung von Josef Winkler und Ostap Slyvynsky herzlich ein. Schon die Grußworte der Moderatorin auf Slowenisch und dann auf Deutsch deuteten auf den Hauptzweck der Organisation, die wir in der Ukraine leider immer noch beneiden können. Mit der wiederum zum Teil zweisprachigen Einführung zum Leben und Werk des österreichischen Prosaautors und des ukrainischen Lyrikers boten Amalja Maček und Claudia Dathe für angehende ÜbersetzerInnen aus dem Projekt „TransStar“ ein weiteres Vorbild zur eigenen Tätigkeit im Bereich des  Kulturmanagements an.

Die erste Frage an Josef Winkler war über die Jesus-Christus-Metaphorik in seinem Werk, die auch schon im Titel eines der Gedichte von Ostap Slyvynsky explizit vorhanden ist. Herr Winkler äußerte sich ausführlich zum Einfluss der katholischen Kirche auf sein Werk, welchen er wegen der Erlebnisse in der Kindheit wohl zum Lebensende nicht loswird. Aufgewachsen in der katholischen Erziehung lernte er die sogenannte Volksfrömmigkeit sehr gut kennen. Als Kind hat Winkler viel gelesen, obwohl er selbst für Bücher Geld sparen musste. Die größten Vorbilder waren für ihn Camus, Sartre und Handke, die ihm den Weg in die Weltliteratur bedeuteten. Der Religiosität und der katholischen Volksfrömmigkeit entwich er durch Liebe zur Literatur. Ostap erwiderte, dass seine Kindheit auch in den durchaus volksfrommen Familienverhältnissen in der Westukraine verging, aber ohne einen beängstigenden religiösen Druck, denn zur Sowjetzeit stand der griechisch-katholische Glauben in der positiv beladenen Verbindung mit dem nationalen Bewusstsein in der Westukraine. In einem seiner Gedichte behandelte Ostap Slyvynsky eine der frühesten Erfahrungen mit der damals verbotenen Kirche und dem Glauben, welchen für ihn eigentlich einer der fernen Verwandten, ein griechisch-katholischer Mönch, verkörperte, der weit in den Bergen in einer Holzhütte heimlich den Gottesdienst für Frauen aus den benachbarten Dörfern hielt. Claudia Dathe vermutete, dass der Unterschied in den persönlichen Erfahrungen der Autoren an dem unterschiedlichen Status der Kirche in der Ukraine liegt, wo sie zur Sowjetzeit verboten war und nur im Untergrund existierte, und in Österreich, wo die Kirche große Machtpositionen hatte.

Josef Winkler meinte, dass seine ersten schriftstellerischen Versuche und das ganze Werk auf die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen mit der Kirche in einem weit gelegenen österreichischen Dorf zurückzuführen sind. Er äußerte sich auch dazu, was für ihn den Sinn des Dichtens und der Literatur überhaupt ausmacht. Die ewigen Themen der tausendjährigen deutschen Literatur seien immer dieselben zwei: „Liebe“ und „Tod“. Man hätte auf die Dichtung schon längst verzichten können, wenn nicht immer wieder neue Formen in neuen Zeiten erfunden würden. Die Rolle der Sprache in der Literatur wurde von Josef Winkler mit dem Spiel einer eleganten Katze mit der  ihr an den Schwanz gebundenen Blechdose verglichen. Ostap Slyvynsky betonte den permanenten Wunsch mit der versteinerten Formtradition in der ukrainischen Dichtung zu brechen. Für ihn ist neben der Form auch der Drang, gerade das Gewünschte äußern zu können, also der Inhalt auch sehr wichtig.

Josef Winkler sprach weiter über seine zahlreichen Reisen, die er nur dann  unternimmt, wenn er in das Notizbuch seine Eindrücke detailliert aufzeichnen kann. Von ihm selbst kann in so einem Buch nichts übrig bleiben, denn er verwandle sich ins Auge, das alles um sich herum wahrnimmt. Und wieder erwähnte Josef Winkler die fortgehende Bedeutungseiner  Kindheitserinnerungen für das ganze Werk. Amalia Maček wies aber darauf hin, dass Josef Winkler bei dieser Lesung in Ljubljana wohl zum ersten Mal die eigenen Eltern in Schutz genommen hatte.

Dann erzählte Ostap Slyvynsky über die von ihm gehasste Tradition der Verherrlichung der für eine Idee geopferten Leben in der ukrainischen Literatur. Sein großer und inniger Wunsch sei,r sich und die ukrainische Literatur von dieser Tradition zu befreien. Die Maidan-Revolution und der Tod von vielen Menschen gaben aber wiederum Anlass zur weiteren Verherrlichung der gefallenen Helden, was Ostap Slyvynsky nicht gefällt.

Abschließend lasen Janko Trupej und Yulia Mykytiuk Auszüge aus ihren Übersetzungen eines Abschnitts von Josef Winklers Novelle „Natura morta“ jeweils auf Slowenisch und auf Ukrainisch vor. Dann trug Ostap Slyvynsky eigene Gedichte auf Ukrainisch und Claudia Dathe und Alenka Lavrin ihre Übersetzungen ins Deutsche und Slowenische vor. Die Lesung erntete mehrmals Applaus und bereitete den Anwesenden viel Freude und lieferte bestimmt viel Stoff zum Überlegen und Nachdenken, was auch zu weiteren Gesprächen im Foyer schon nach dem Ende der Veranstaltung führte.

von Mykola Lipisivitskyi

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Übersetzungswürffel in Ljubljana: Doppelbegabung (Aleš Berger und Petra Vidali im Gespräch mit Irena Smodiš)

2. 5. 2015

Getauschtes: Doppelbegabung

Treffen mit dem Verleger, Schriftsteller und Literaturübersetzer Aleš Berger und der Rezensentin, Kulturjournalistin und Verlegerin Petra Vidali.  Moderation: Irena Smodiš

Eine spannende und ideenreiche Diskussion, die Einblicke in den Werdegang zweier spannender Persönlichkeiten verschaffte. Die positiven und aufmunternden Aussagen der Verleger nahmen so manchem jungen Übersetzer im Publikum die Angst vor einem ersten Annäherungsversuch an einen Verlag. Inzwischen ist in Europa ein Bewusstsein dafür entstanden, dass die Rolle des literarischen Übersetzers eine wichtige ist, und die literarische Übersetzung hat sich insgesamt sehr professionalisiert. Vereine  als Interessensvertretungen wurden gegründet. Es gibt auch immer mehr Möglichkeiten, sich in diesem Bereich aus- und weiterzubilden, nicht zuletzt durch Projekte wie TransStar. Wichtig ist es, am Ball zu bleiben und die Rolle des literarischen Übersetzers noch bewusster zu machen. Vielleicht wird es auch bald eine Kategorie „Übersetzer“ in Online-Büchershops zur Auswahl geben. Hier noch ein paar gesammelte Eindrücke des Gesprächs als Tipps für angehende ÜbersetzerInnen:

Fange nicht gleich mit einem Klassiker an, auch „normale“ Genreliteratur will übersetzt werden.

Halte auch nach weniger bekannten AutorInnen Ausschau.

Sei vom Text, dem Autor, deiner Arbeit und dem Übersetzen überzeugt.

Wenn du davon nicht überzeugt bist, lass es sein.

Verzweifle nicht nach der ersten Absage eines Verlags.

Erkunde auch andere Kanäle (Radio, Theater, Literaturzeitschriften etc.).

Beschäftige dich mit Sprache, es öffnet sich immer wieder mal eine Tür.

Setz dein Sprachgefühl ein.

Denk immer mit, jeder Satz muss durchdacht sein.

Halte dich an den Abgabetermin.

von Daniela Trieb

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Übersetzugswürfel in Ljubljana – Ein Jazz-Abend mit Raoul Schrott

28. 4. 2015

Gesucht und gefunden: Lyrik in der heutigen Welt

Der Abend der Lyrik begann mit der Jazzmusik von der Gruppe Lothar Krist B3 aus Hannover. Während die Musik eine wunderschöne Atmosphäre schuf, sammelten sich die TeilnehmerInnen des Projekts „TransStar Europa“ und die Gäste des Abends an den Tischen, unterhielten sich und warteten auf die Veranstaltung selbst.

Gleich am Anfang präsentierte die Moderatorin Daniela Kocmut die Biografie von Raoul Schrott, dem Autor und Übersetzer von über 30 Publikationen wie auch Gewinner von zahlreichen Preisen. Mit dem literarischen Übersetzen traf er sich, als er an seiner Dissertation arbeitet und sich für Dadaisten interessierte: Es gab nämlich keine Werke zu diesem Thema in deutscher Übersetzung, deshalb begann er selbst zu übersetzen.

Das Übersetzen sei ähnlich, wie das Sprechen durch eine Maske, meint Raoul Schrott und erklärt weiter, dass man das Werk zuerst lernen, verstehen, erschließen, sich aneignen und erst dann übersetzen solle. Das Übersetzen sei für ihn ein Vergnügen, es bedeutet, in eine Maske zu gleiten und sich führen zu lassen. Seiner Ansicht nach könne man durch die übersetzerische Tätigkeit auchh Sprachen lernen.

Raoul Schrott ist kein Anhänger der wörtlichen Treue, ihm geht es darum, den Sinn zu übertragen. Seine Übersetzungsmaxime besteht darin, nicht nur das Vokabular zu erschließen, sondern auch die Kommentare und Sekundärliteratur richtig zu verstehen und somit auch zu verstehen, was zwischen den Zeilen gesagt wird. Er bemüht sich den übersetzten Text so zu formulieren, dass er er dieselbe Wirkung wie der Ausgangstext habe. Die eigentliche Treue sei nicht die wörtliche, sondern die, diejenige den Sinn nachmache, sagte Schrott. Dies gilt besonders für Poesie, weil die wörtliche Übersetzung eines Gedichtes nie funktionieren kann – ein Gedicht sei mehr als nur Worte, es sei ein Bild, eine Melodie, die man in andere Sprachen übertragen müsse.

Der Dichter und Übersetzer sprach an dem interessanten und kreativen Abend auch über die Wichtigkeit der Poesie aus psychologischer und geschichtlicher Perspektive: Die Poesie, so Schrott, sei wesentlich älter als die Schrift. Als es noch keine Schrift gab, hat man melodische Poesie erfunden. Es war wichtig, das Wissen weiterzugeben und dafür hat man rhythmische Sätze genutzt, die leichter zu merken und somit weiterzugeben gewesen seien. Schrott erläuterte, dass die durchschnittliche Verszeile 12 Silben habe, weil das manshliche Kurzgedächtnis nur 3-Sekunden-Speicher habe. Das erklärt auch die Entwicklungspsychologie. Mit Gedichten gibt man nicht nur den Sinn, sondern auch die Intonation, die Melodie wieder; wenn man die Stimme hebt, ist der Vers ironisch und provokativ, wenn man sie sinkt, ist er melancholisch. Sogar die Kinder verstehen und nehmen zuerst die Melodie wahr und erst dann sequenzieren sie die Wörter.

Bevor Raoul Schrott eigene Gedichte vorgelesen hat und dann die eigenen Versübersetzungen von den TeilnehmernInnenn des Projekts „TransStar Europa“ präsentiert wurden, gab er den angehenden ÜbersetzerInnen noch einen Tipp: Es gebe keine perfekte Übersetzung,  alle 50 Jahre müsse man die Übersetzung neu machen, weil die Sprache sich ständig weiterentwickelt. Was wichtig für einen Übersetzer sei, sei das Gefühl für Sprache und ihre Idiomatik – und für eine gelungene gute Übersetzung sei es wichtig, so Schrott, dass man das Verständnis der eigenen Sprache entwickele.

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von Yuliya Mykytyuk   

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Übersetzungswürel in Ljubljana – wie war es?

28. 4. 2015

Getauschtes: Der slowenische Büchermarkt und Übersetzungsförderungen

Im Rahmen des Projekttreffens der Projekte TransStar Europa und Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung in Ljubljana hielt Katja Stergar, Beraterin bei der Slowenischen Buchagentur (JAK) und slowenische Vertreterin beim Netzwerk Traduki, am 16. April 2015 einen Vortrag über die unterschiedlichen Möglichkeiten der Übersetzungsförderung ins Slowenische und aus dem Slowenischen. Den Besuchern der Veranstaltung erklärte sie, dass nur Übersetzungsprojekte von einer hohen Qualität von der Buchagentur mitfinanziert werden können. Neben Belletristik können auch Übersetzungen von Essayistik, humanistischen Texten und sogar Comics gefördert werden. Nur Projekte, für die ein Vertrag mit einem Verlag schon unterschrieben ist, können sich für die Übersetzungsförderung  bewerben und die Übersetzungshonorare müssen angemessen hoch sein.  Des Weiteren fordert  die Buchagentur auch die Lesekultur, finanziert Studienbesuche von slowenischen Autoren im Ausland, promoviert slowenische Literatur im Ausland usw.

Hier findesn Sie einige Fotos.

von Janko Trupej

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Vom 6. bis zum 10. Mai 2015 ist unser Übersetzungswürfel in Tübingen: Die Verwandlung des Fremden

23. 4. 2015

Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung

Programm (PDF)

Mittwoch, 6. Mai , 19.00 Uhr

Getauschtes: Zwischen Paris, Stuttgart und Iwano-Frankiwsk

Juri Andruchowytsch, Lubomír Martinek und Sudabeh Mohafez erleben Fremdheit auf unterschiedliche Weise: als Konfrontation in der Rolle des Einwanderers, als irritierende Erfahrung im Gespräch über das Heimatland und als allgemeines Lebensgefühl in der Gegenwart. Die drei Autoren diskutieren über ihre Vermittlung inmitten der Fremdheit und lesen aus aktuellen Werken.

Sudabeh Mohafez wurde 1963 in Teheran geboren, kam 1979 nach Berlin und lebt als Autorin seit 10 Jahren in Stuttgart. Zuletzt von ihr erschienen sind der Erzählband  das zehn zeilen buch und der Roman brennt.

Juri Andruchowytsch wurde 1960 in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine geboren und gilt seit den 2000-er Jahren als die wichtigste Stimme der ukrainischen Literatur in Deutschland. Zuletzt gab er im Suhrkamp Verlag den Band Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht heraus.

Lubomír Martínek lebte bis 1979 in Prag und emigrierte dann nach Paris. In seinen überwiegend essayistischen Werken setzt er sich mit der verlorenen Identität des modernen Menschen auseinander.

Moderation: Claudia Dathe

Ort: Pfleghofsaal

Im Anschluss: Empfang

Donnerstag, 7. Mai, 20.00 Uhr

Gekreuztes: Europäische Geschichte erzählen – Boris Dežulović und Alena Zemančíková

„Wir brauchen etwas Eigenes“ – „Gut, dass wir keinen Besitz haben“. Zwischen diesen beiden Maximen entspinnt sich in Alena Zemančikovás Erzählung Wie ein Obdachloser das Leben von Anna und ihrer Familie in Tschechien auf der Suche nach Kontinuität und Unabhängigkeit.

In seinem satirischen Roman Scheiß doch auf die 1000 Dinar erzählt der kroatische Autor Boris Dežulović von einem Angehörigen des Schwarzen Puma, einer Sondereinheit der bosnisch-herzegowinischen Armee, der während eines militärischen Einsatzes im Wald nahe Prijedor verloren ging und erst drei Jahre später im Zustand vollkommener geistiger Zerrüttung und der Sprache nicht mehr mächtig aufgefunden wurde.

Alena Zemančiková und Boris Dežulović wurden im EU-Projekt TransStar-Europa von Daniela Pusch und Maja Konstantinović ins Deutsche übertragen. Alida Bremer ist mit den Autoren und Übersetzerinnen im Gespräch über europäische Geschichten und Identitäten.

Alena Zemančiková wurde 1955 in Prag geboren und ist in der deutsch-tschechischen Kulturarbeit aktiv. Seit 1997 arbeitet sie beim tschechischen Radio für den Kultursender Vltava. Sie hat bislang drei Erzählbände veröffentlicht.

Boris Dežulović wurde 1964 in Split geboren und arbeitet als Illustrator, Comiczeichner und Journalist. Er veröffentlicht Romane und politisch-satirische Gedichte, auf Deutsch unter anderem Gedichte aus Lora (2008).

Maja Konstantinović wurde 1989 in Vukovar geboren und studiert in Tübingen Literatur- und Kulturtheorie. Sie arbeitet seit 2009 an eigenen literarischen Übersetzungen aus dem Kroatischen und Serbischen.

Daniela Pusch wurde 1978 in Karlovy Vary geboren und arbeitet heute als Reiseleiterin und Übersetzerin aus dem Tschechischen in Düsseldorf.

Moderation: Alida Bremer

Ort: Club Voltaire

Freitag, 8. Mai, 20.00 Uhr

Gescheitertes: Alles, was beim Übersetzen schiefgeht

Witze über die Tschuktschen? Unverständlich. Eine Mischsprache aus Russisch und Ukrainisch? Unübersetzbar. Der Hauptheld heißt Zbigniew Szczypiorski? Unaussprechbar.

Das Improtheater Action und Drama aus Leipzig zeigt, welchen Mühen sich Übersetzer tagtäglich unterziehen, wenn sie Unverständliches, Unübersetzbares und vieles mehr in eine andere Sprache bringen wollen und wie sie dabei scheitern.

Das Improvisationstheater Action und Drama besteht seit 2009 und integriert in sein Spiel knallende Szenen-Collagen und fließende Geschichten, ruhiges Erzählen und Kratzen am Assoziations-Tempolimit. An dem Abend wirken Moritz Bockenkamm, August Geyler und Sophie Weigelt mit.

Ort: Brechtbau-Theater

Samstag, 9. Mai, 15.00 – 18.00 Uhr

Die Kunst der literarischen Übersetzung

15.00 – 15.45 Uhr

Gelesenes: Das Erbe des Antifaschismus auf dem Balkan

BETON INTERNATIONAL ist eine Zeitschrift für Literatur und Gesellschaft, die in ihrer diesjährigen Ausgabe  der Frage nachgeht, ob heute, 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Begriff des Antifaschismus überholt ist, er sich verbraucht hat oder missbraucht worden ist. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa haben Texte kroatischer, serbischer und montenegrinischer Autoren für BETON INTERNATIONAL übersetzt und präsentieren sie dem Publikum.

Moderation: Matthias Jacob

16.00 – 17.00 Uhr

Getauschtes: Schreiben und Übersetzen nach dem Zerfall Jugoslawiens

Nach den Kriegen auf dem Balkan sind aus dem ehemaligen Jugoslawien sechs eigenständige Staaten hervorgegangen, die heute insbesondere über ihre Sprach- und Kulturpolitik eine Abgrenzung gegeneinander anstreben und versuchen, eigenständige Nationalliteraturen zu entwickeln. In der Diskussion sprechen Übersetzerinnen und Übersetzer aus Kroatien, Österreich, Deutschland, Österreich über die Phänomene der Abgrenzung, den Krieg als dominierendes Thema in den Literaturen Ex-Jugoslawiens und die Wahrnehmung der Literaturen im In- und Ausland.

Teilnehmer: Anna Hodel, N.N., Bojana Bajić, Želika Gorićki

Moderation: Andy Jelčić

17.15 – 18.00 Uhr

Gesehenes: Orte des Übersetzens

Mit einer Camera Obscura haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EU-Projektes TransStar Europa Orte aufgenommen, von denen sie sich beim Übersetzen literarischer Texte inspiriert fühlen. Durch das Prinzip der Langzeitbelichtung – sieben Tage bei normalen Lichtverhältnissen – zeichnet sich auf den Lochkamerafotos Unbewegtes deutlich ab, während Menschen oder Tiere zu flüchtigen und unsichtbaren Geistern werden. Blicke auf Orte, Objekte und Situationen finden ihren verfremdeten und übersetzten Abdruck auf dem Fotopapier und erfahren auf diese Weise eine neue ästhetische Dimension in sich überlagernden Zeitschichten.

Radovan Charvát präsentiert die Fotos der entdeckten Inspirations- und Sehnsuchtsorte und kommt mit den Teilnehmern ins Gespräch.

Moderation: Radovan Charvát

Zwischen den Veranstaltungsteilen besteht die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee oder einem anderen Getränk mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des EU-Projekts TransStar Europa aus Kroatien, Tschechien, Polen, Österreich Deutschland und der Schweiz ins Gespräch zu kommen.

Ort: Stadtmuseum

 

Sonntag, 10. Mai, 11.00 Uhr

Getauschtes: Textecho – Lyrik schreiben und übersetzen

In der Sonntagsmatinée lesen Elke Erb, Uljana Wolf und Ilma Rakusa aus ihrem reichen poetischen Œvre, das sich aus ihren Wahrnehmungen vielfältiger kultureller Räume in Europa und Übersee speist. Sie sprechen über die Poesie ihrer eigenen Werke und ihrer Übersetzungen.

Elke Erb macht in ihrer Lyrik mit assoziationsreichen und erfahrungsgesättigten Blicken das Vergehen von Zeit im Spannungsfeld zwischen Menschen, Dingen und Natur sichtbar. Zu den von ihr übersetzten Autoren gehören unter anderem Marina Zwetajewa und Alexandr Blok.

Uljana Wolfs aktuelle Gedichte sind poetische Verflechtungen zwischen dem Englischen und Deutschen, die Muster entstehen lassen, in denen die Sprachen verschwimmen und neue Klänge und Bedeutungen zusammenfügen. Uljana Wolf übersetzt aus osteuropäischen Sprachen und aus dem Englischen, unter anderem Christian Hawkey.

Ilma Rakusas Texte wenden sich Menschen und Landschaften verschiedenster kultureller Prägung zu und verwandeln ihre Anonymität in erlebbare Vertrautheit. Auch Ilma Rakusa hat Marina Zwetajewa ins Deutsche übertragen, darüber hinaus noch viele andere ungarische, russische und französische Autoren.

 

Moderation: Dagmar Leupold

Ort: Hölderlinturm

 

Impressum

Veranstaltungsreihe des Projekts „TransStar Europa“

www.transstar-europa.org

Veranstaltungsorte:

Pfleghofsaal, Schulberg 2, 72070 Tübingen

Hölderlinturm, Bursagasse 6

Brechtbau-Theater, Brechtbau, Wilhelmstraße 50

Stadtmuseum Tübingen, Kornhausstraße 10

Club Voltaire, Haaggasse 26b

Kontakt: Claudia Dathe

Claudia.dathe@uni-tuebingen.de

Eintritt frei

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Poetische Grenzüberschreitungen: Übersetzungswürfel in Ljubljana

13. 4. 2015

HERZLICH EINGELADEN ZU UNSEREN VERANSTALTUNGEN

Programm als PDF herunterladen (Deutsch, Slowenisch, Englisch)

Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung

Ljubljana, 15. – 18. April 2015


POETISCHE GRENZÜBERSCHREITUNGEN


Mittwoch, 15. April 2015

19.30 Uhr

Begrüßungsworte: Claudia Dathe und Tanja Žigon

Gemogeltes und Gekreuztes

Das Slowenische und das Ukrainische liegen sprachlich nicht weit auseinander. Die Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa lesen jeweils einen Satz, ein Zitat oder Gedicht auf Slowenisch oder Ukrainisch vor und stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen fest.

Trotz der sprachlichen Nähe gibt es viele historische und kulturelle Unterschiede zwischen Slowenien und der Ukraine, die im zweiten Teil der Veranstaltung zum Ausdruck kommen werden: Die Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa stellen Dinge vor, die es anderswo nicht gibt, die man in der Vergangenheit gebraucht hat und die man vielleicht auch im eigenen Land kaum noch kennt. So wird die kulturelle und sprachliche Vielfalt unterstrichen.

Moderation: Lydia Nagel
Ort: Hotel Pri Mraku


Donnerstag, 16. April 2015

9.30 Uhr

Begrüßung des Prodekans der Philosophischen Fakultät Ljubljana, Ao. Prof. Dr. Gregor Perko

Prof. Dr. Schamma Schahadat, Leiterin des Projektes TransStar Europa und des Projektes Übersetzungswürfel, Eberhard Karl Universität Tübingen:

Feierliche Eröffnung der Fotoausstellung Camera Obscura – Orte des Übersetzens (Lochkamerabilder und -texte, entstanden im Rahmen des Projektes Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung)

Organisation: Alenka Lavrin und Tanja Žigon
Ort: Foyer der Philosophischen Fakultät in Ljubljana

10.00-11-00 Uhr Getauschtes: Der slowenische Büchermarkt und die Übersetzungsförderungen

Vortrag von Katja Stergar, Beraterin bei der Slowenischen Buchagentur und slowenische Vertreterin bei Traduki. Die Veranstaltung zeigt unterschiedliche Möglichkeiten der Übersetzungsförderung aus den Fremdsprachen ins Slowenische und umgekehrt.

 Ort: Modra soba (Blauer Salon), Philosophische Fakultät (5. Stock)

16.00-16.30 Uhr

Gespieltes: Was wir für unübersetzbar halten?

An einer großen Plakatwand werden kleine Zettel mit Übersetzungsproblemen gesammelt: alles Verwirrende, Unübersetzbare oder Mehrdeutige ist willkommen und wird danach diskutiert.

Moderation: Tjaša Šket
Ort: Flur der Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät und in den einzelnen Gruppen

 16.30-17.30 Uhr

Gekreuztes: Angehende ÜbersetzerInnen im Gespräch mit etablierten Kollegen

Die jungen ÜbersetzerInnen aus dem EU-Projekt TransStar Europa diskutieren vor der Plakatwand mit Ostap Slyvynsky, Jurko Prochasko und Štefan Vevar über die Übersetzungsprobleme, die an der Wand gesammelt wurden, über ihre Erfahrungen, besonders aber über die Probleme des Lyrikübersetzens. Anja Wutej und Franziska Mazi lesen als Auftakt ihre Übersetzungen von zwei Chansons der berühmten slowenischen Dichterin Svetlana Makarovič.

Moderation: Anja Wutej
Ort: Flur der Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät

19.30 Uhr

Gesucht und gefunden: Lyrik in der heutigen Welt

Gespräch mit dem Autor und Übersetzer Raoul Schrott, unter anderem über seine Übersetzung von Homers Illias und altarabischer Liebeslyrik, wie auch über sein Buch Gehirn und Gedicht. Wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren (mit Arthur Jacobs, 2011) und die Erzählung Das Schweigende Kind (2012).

Die TeilnehmerInnen aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Gedichte von Raoul Schrott ins Slowenische und Ukrainische vor: Mykola Lipisivitskij, Valentyna Bilokrynytska, Olha Kravchuk, Olga-Daryna Drachuk, Ana Dejanović, Irena Smodiš, Karmen Schödel.

Moderation: Daniela Kocmut
Ort: Opera Bar

Anschließend Empfang und Konzert der Jazzgruppe Lothar Krist B3 aus Hannover.


Freitag, 17. April 2015

10.00-11.00 Uhr

Getauschtes: Beruf Literaturübersetzer

Gespräch mit Stana Anželj, Tina Štrancar und Sebastian Walcher.

Die Teilnehmer des Projektes TransStar Europa führen ein Gespräch mit drei ehemaligen Studierenden der Philosophischen Fakultät Ljubljana, die sich in kürzester Zeit als literarische Übersetzer in Slowenien etabliert haben. In dem Gespräch geht es um Einstiegsbedingungen, Erfahrungen und Arbeitsweisen auf dem slowenischen Literaturübersetzermarkt. Zu der Veranstaltung sind auch jetzige Studierende der Abteilung für Translatologie eingeladen.

Moderation: Tina Štrancar
Ort: Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät, Raum 31

11.30 – 13.00 Uhr

Getauschtes: Doppelbegabung

Treffen mit dem Verleger, Schriftsteller und Literaturübersetzer Aleš Berger und der Rezensentin, Kulturjournalistin und Verlegerin Petra Vidali.

Aleš Berger ist Verleger der Reihe Kondor und nova lirika, Übersetzer von J. L. Borges, Apollinaire, Char, Queneau, Prévert, Beckett, Lautréamont; unter anderem auch Übersetzer der Asterix-Comics in Slowenische. Er ist Autor von mehreren Prosawerken und Theaterstücken. Petra Vidali ist Herausgeberin der Übersetzungsreihe babilon beim Verlag Litera, wo unter anderem Werke von Genazino, Erpenbeck, Geiger, Mora, Haushofer erschienen sind. Sie arbeitet bei der Tageszeitung Večer.

Moderation: Irena Smodiš
Ort: Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät, Raum 31

 

19.30 Uhr

Gelesenes: Leben und Tod

Lesung und Gespräch mit dem österreichischen Schriftsteller und Büchner-Preisträger Josef Winkler und dem ukrainischen Dichter Ostap Slyvynsky. Von Josef Winkler sind die Bücher Roppongi, Wenn es soweit ist und Ich reiß mir eine Wimper aus ins Slowenische übersetzt. Ostap Slyvynsky ist Übersetzer aus dem Bulgarischen, Polnischen, Mazedonischen und Belarussischen ins Ukrainische und Autor von vier Gedichtbänden. Sie sprechen über die existentiellen Herausforderungen des Lebens, über die christliche Erziehung und über die heutige Situation in ihren Ländern.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Texte von Josef Winkler und Ostap Slyvynsky vor: Janko Trupej, Alenka Lavrin, Yuliya Mykytyuk.

Moderation: Amalija Maček und Claudia Dathe
Ort: Verband der literarischen Übersetzer (Društvo slovenskih književnih prevajalcev)

 

Samstag , 18. April 2015

10.00 – 12.00 Uhr

Gekreuztes: In der Stadt Ljubljana kreuzen sich viele literarische Wege

Literarische und kulturelle Stadtbesichtigung mit dem Übersetzer Donald Reindl.

Unterwegs besuchen die Teilnehmer auch die Trubarjeva-Straße und die dortigen Buchhandlungen (Sanje, Modrijan, Mladinska knjiga).

19.00 Uhr

Gelesenes: Literatur und Politik

Ein Abend mit Katja Perat, Miklavž Komelj und Natalka Sniadanko.

Katja Perat machte mit ihrem ersten Lyrikband Najboljši so padli (Die Besten sind gefallen) auf sich aufmerksam und wird ihren neuen Band Davek na dodano vrednost (Mehrwertsteuer) präsentieren. Miklavž Komelj ist Übersetzer von Pessoa, Vallejo, Barnes und Pasolini, Autor von zahlreichen Gedichtbänden und kunsthistorischen Studien, vor kurzem erschien sein Gedichtband Noč je abstraktnejša od n (Die Nacht ist abstrakter als n). Natalka Sniadanko übersetzte  Milosz, Grass, Kafka und Herbert ins Ukrainische und etablierte sich mit ihrem Erstlingswerk Sammlung der Leidenschaften. Ihr neues Buch Frau Müller hat nicht die Absicht mehr zu bezahlen soll demnächst auf Deutsch erscheinen.

Teilnehmerinnen aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Texte von anwesenden Autoren vor: Daniela Trieb und Lydia Nagel

Moderation: Ana Dejanović
Ort: Hostel Celica, Galerie

Anschließend Konzert der a capella Gruppe Jazzy.si

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Übersetzungswürfel kommt im April 2015 nach Ljubljana

6. 4. 2015

ANKÜNDIGUNG:

Unser Übersetzungswürfel rollt nach Ljubljana.

Programm als PDF herunterladen (Deutsch, Slowenisch, Englisch)

Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung

Ljubljana, 15. – 18. April 2015


POETISCHE GRENZÜBERSCHREITUNGEN


Mittwoch, 15. April 2015

19.30 Uhr

Begrüßungsworte: Claudia Dathe und Tanja Žigon

Gemogeltes und Gekreuztes

Das Slowenische und das Ukrainische liegen sprachlich nicht weit auseinander. Die Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa lesen jeweils einen Satz, ein Zitat oder Gedicht auf Slowenisch oder Ukrainisch vor und stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Sprachen fest.

Trotz der sprachlichen Nähe gibt es viele historische und kulturelle Unterschiede zwischen Slowenien und der Ukraine, die im zweiten Teil der Veranstaltung zum Ausdruck kommen werden: Die Teilnehmer des EU-Projekts TransStar Europa stellen Dinge vor, die es anderswo nicht gibt, die man in der Vergangenheit gebraucht hat und die man vielleicht auch im eigenen Land kaum noch kennt. So wird die kulturelle und sprachliche Vielfalt unterstrichen.

Moderation: Lydia Nagel
Ort: Hotel Pri Mraku


Donnerstag, 16. April 2015

9.30 Uhr

Begrüßung des Prodekans der Philosophischen Fakultät Ljubljana, Ao. Prof. Dr. Gregor Perko

Prof. Dr. Schamma Schahadat, Leiterin des Projektes TransStar Europa und des Projektes Übersetzungswürfel, Eberhard Karl Universität Tübingen:

Feierliche Eröffnung der Fotoausstellung Camera Obscura – Orte des Übersetzens (Lochkamerabilder und -texte, entstanden im Rahmen des Projektes Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung)

Organisation: Alenka Lavrin und Tanja Žigon
Ort: Foyer der Philosophischen Fakultät in Ljubljana

10.00-11-00 Uhr Getauschtes: Der slowenische Büchermarkt und die Übersetzungsförderungen

Vortrag von Katja Stergar, Beraterin bei der Slowenischen Buchagentur und slowenische Vertreterin bei Traduki. Die Veranstaltung zeigt unterschiedliche Möglichkeiten der Übersetzungsförderung aus den Fremdsprachen ins Slowenische und umgekehrt.

 Ort: Modra soba (Blauer Salon), Philosophische Fakultät (5. Stock)

16.00-16.30 Uhr

Gespieltes: Was wir für unübersetzbar halten?

An einer großen Plakatwand werden kleine Zettel mit Übersetzungsproblemen gesammelt: alles Verwirrende, Unübersetzbare oder Mehrdeutige ist willkommen und wird danach diskutiert.

Moderation: Tjaša Šket
Ort: Flur der Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät und in den einzelnen Gruppen

 16.30-17.30 Uhr

Gekreuztes: Angehende ÜbersetzerInnen im Gespräch mit etablierten Kollegen

Die jungen ÜbersetzerInnen aus dem EU-Projekt TransStar Europa diskutieren vor der Plakatwand mit Ostap Slyvynsky, Jurko Prochasko und Štefan Vevar über die Übersetzungsprobleme, die an der Wand gesammelt wurden, über ihre Erfahrungen, besonders aber über die Probleme des Lyrikübersetzens. Anja Wutej und Franziska Mazi lesen als Auftakt ihre Übersetzungen von zwei Chansons der berühmten slowenischen Dichterin Svetlana Makarovič.

Moderation: Anja Wutej
Ort: Flur der Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät

19.30 Uhr

Gesucht und gefunden: Lyrik in der heutigen Welt

Gespräch mit dem Autor und Übersetzer Raoul Schrott, unter anderem über seine Übersetzung von Homers Illias und altarabischer Liebeslyrik, wie auch über sein Buch Gehirn und Gedicht. Wie wir unsere Wirklichkeit konstruieren (mit Arthur Jacobs, 2011) und die Erzählung Das Schweigende Kind (2012).

Die TeilnehmerInnen aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Gedichte von Raoul Schrott ins Slowenische und Ukrainische vor: Mykola Lipisivitskij, Valentyna Bilokrynytska, Olha Kravchuk, Olga-Daryna Drachuk, Ana Dejanović, Irena Smodiš, Karmen Schödel.

Moderation: Daniela Kocmut
Ort: Opera Bar

Anschließend Empfang und Konzert der Jazzgruppe Lothar Krist B3 aus Hannover.


Freitag, 17. April 2015

10.00-11.00 Uhr

Getauschtes: Beruf Literaturübersetzer

Gespräch mit Stana Anželj, Tina Štrancar und Sebastian Walcher.

Die Teilnehmer des Projektes TransStar Europa führen ein Gespräch mit drei ehemaligen Studierenden der Philosophischen Fakultät Ljubljana, die sich in kürzester Zeit als literarische Übersetzer in Slowenien etabliert haben. In dem Gespräch geht es um Einstiegsbedingungen, Erfahrungen und Arbeitsweisen auf dem slowenischen Literaturübersetzermarkt. Zu der Veranstaltung sind auch jetzige Studierende der Abteilung für Translatologie eingeladen.

Moderation: Tina Štrancar
Ort: Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät, Raum 31

11.30 – 13.00 Uhr

Getauschtes: Doppelbegabung

Treffen mit dem Verleger, Schriftsteller und Literaturübersetzer Aleš Berger und der Rezensentin, Kulturjournalistin und Verlegerin Petra Vidali.

Aleš Berger ist Verleger der Reihe Kondor und nova lirika, Übersetzer von J. L. Borges, Apollinaire, Char, Queneau, Prévert, Beckett, Lautréamont; unter anderem auch Übersetzer der Asterix-Comics in Slowenische. Er ist Autor von mehreren Prosawerken und Theaterstücken. Petra Vidali ist Herausgeberin der Übersetzungsreihe babilon beim Verlag Litera, wo unter anderem Werke von Genazino, Erpenbeck, Geiger, Mora, Haushofer erschienen sind. Sie arbeitet bei der Tageszeitung Večer.

Moderation: Irena Smodiš
Ort: Abteilung für Translatologie an der Philosophischen Fakultät, Raum 31

 

19.30 Uhr

Gelesenes: Leben und Tod

Lesung und Gespräch mit dem österreichischen Schriftsteller und Büchner-Preisträger Josef Winkler und dem ukrainischen Dichter Ostap Slyvynsky. Von Josef Winkler sind die Bücher Roppongi, Wenn es soweit ist und Ich reiß mir eine Wimper aus ins Slowenische übersetzt. Ostap Slyvynsky ist Übersetzer aus dem Bulgarischen, Polnischen, Mazedonischen und Belarussischen ins Ukrainische und Autor von vier Gedichtbänden. Sie sprechen über die existentiellen Herausforderungen des Lebens, über die christliche Erziehung und über die heutige Situation in ihren Ländern.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Texte von Josef Winkler und Ostap Slyvynsky vor: Janko Trupej, Alenka Lavrin, Yuliya Mykytyuk.

Moderation: Amalija Maček und Claudia Dathe
Ort: Verband der literarischen Übersetzer (Društvo slovenskih književnih prevajalcev)

 

Samstag , 18. April 2015

10.00 – 12.00 Uhr

Gekreuztes: In der Stadt Ljubljana kreuzen sich viele literarische Wege

Literarische und kulturelle Stadtbesichtigung mit dem Übersetzer Donald Reindl.

Unterwegs besuchen die Teilnehmer auch die Trubarjeva-Straße und die dortigen Buchhandlungen (Sanje, Modrijan, Mladinska knjiga).

 

19.00 Uhr

Gelesenes: Literatur und Politik

Ein Abend mit Katja Perat, Miklavž Komelj und Natalka Sniadanko.

Katja Perat machte mit ihrem ersten Lyrikband Najboljši so padli (Die Besten sind gefallen) auf sich aufmerksam und wird ihren neuen Band Davek na dodano vrednost (Mehrwertsteuer) präsentieren. Miklavž Komelj ist Übersetzer von Pessoa, Vallejo, Barnes und Pasolini, Autor von zahlreichen Gedichtbänden und kunsthistorischen Studien, vor kurzem erschien sein Gedichtband Noč je abstraktnejša od n (Die Nacht ist abstrakter als n). Natalka Sniadanko übersetzte  Milosz, Grass, Kafka und Herbert ins Ukrainische und etablierte sich mit ihrem Erstlingswerk Sammlung der Leidenschaften. Ihr neues Buch Frau Müller hat nicht die Absicht mehr zu bezahlen soll demnächst auf Deutsch erscheinen.

Teilnehmerinnen aus dem Projekt TransStar Europa lesen eigene Übersetzungen der Texte von anwesenden Autoren vor: Daniela Trieb und Lydia Nagel

Moderation: Ana Dejanović
Ort: Hostel Celica, Galerie

Anschließend Konzert der a capella Gruppe Jazzy.si

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Camera Obscura – Orte des Übersetzens (Fotos und Texte)

14. 2. 2015

Autoren: Przemek Zajfert und Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Literaturübersetzer-Projekts “TransStar Europa” für das Projekt “Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung

Der schillernde Titel The 7th day nimmt Bezug auf ein partizipatives Kunstprojekt von Przemek Zajfert, eines in Polen geborenen und in Stuttgart lebenden Licht- und Fotokünstlers. Grundlage ist ein einfaches Fotoverfahren ohne Labor: Camera Obscura, die Lochkamera, eine Box mit kleinem Loch und lichtempfindlichem Papier auf der innenliegenden Seite, das die Herstellung von Fotografien ganz ohne zusätzliche Technik ermöglicht und auf die Erfindung der Fotografie von Nicéphore Niépce zurückgeht. Ausgestattet mit Lochkameras haben sich Menschen weltweit an Zajferts The 7th day beteiligt, seine Kamerabox gekauft, eine Fotografie erstellt und ihm diese zurückgeschickt. Durch das Prinzip der Langzeitbelichtung – sieben Tage bei normalen Lichtverhältnissen – zeichnet sich auf den Fotos Unbewegtes deutlich ab, während Menschen oder Tiere zu flüchtigen und unsichtbaren Geistern werden. Blicke auf Orte, Objekte und Situationen finden ihren verfremdeten und übersetzten Abdruck auf dem Fotopapier und erfahren auf diese Weise eine neue ästhetische Dimension in sich überlagernden Zeitschichten. Entstanden ist ein frei zugängliches online-Fotoarchiv mit Lochkamera-Fotografien aus der ganzen Welt. Die Ausstellung in Ljubljana zeigt Fotografien der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Literaturübersetzer-Projekts TransStar Europa für das Projekt Übersetzungswürfel: Sechs Seiten europäischer Literatur und Übersetzung, die – ausgestattet mit einer eigenen Lochkamera – Orte des Übersetzens gesucht, gefunden und festgehalten haben. Przemek Zajfert ist auch selbst seit vielen Jahren mit der Lochkamera reisend und fotografierend unterwegs. Sein großes digitales Archiv dokumentiert seine Stationen, Stadtansichten und weiterer Lochkameraprojekte, die er initiiert hat.

Weitere Informationen: http://www.zajfert.de undhttp://zajfert.de/camera-obscura-orte-des-uebersetzens/

Alle Fotos der TransStar-TeilnehmerInnen: http://www.zajfert.de/der_7_tag/archiv/index.php?/search/1302

Klicken Sie auf die Nummer des Fotos, um das Foto zu sehen.

 

1. FOTO Nr. 5451 (Irena Smodiš)

No_5451_SmodisŠe kar nemirna od tradicionalnega teka po železniških tleh, od lovljenja tistega pravega perona, mojega vagona, sedem in opazujem okolico. Kar nekaj časa mine, preden se telo umiri. Preučujem novo okolje, počasi se lahko posvetim potovanju. Kadar je potovanje dovolj dolgo, da mi je do tega stanja dano priti, me vedno znova preseneti, s kakšno lahkoto se tresaje in zibaje uspem zatopiti v svoje misli, za katere mi na trdnih tleh vedno nekako zmanjkuje časa in energije. Ta novi, temporalni svet, ki s svojimi dražljaji vabi k opazovanju, preučevanju in raziskovanju, pa hkrati tudi ustvarja edinstveno okolje, ki me navdaja z občutkom miru in zadovoljstva. Nahajam se v počasnem in varnem gibanju proti nekemu cilju, zdi se, da bo pot trajala večno. Takšno izhodišče mi omogoča voljo do dela. Iz prtljage izbrskam knjigo, ki se ji zdaj lahko končno v miru posvetim.

Potovanje z vlakom se danes zdi že prav preromantizirano, a vendar razumem, zakaj. Tudi meni se zdi neizčrpen vir zgodb, doživljajev in utripov, domišljije, ne nazadnje pa tudi naš projekt povezujem z železnicami. Branje prvih strani knjige, ki sem jo prevajala. Prva vožnja s spalnikom na poti v Krakov. Spoznavanje kolegov in kolegic, prijateljev in prijateljic, ure in ure pogovorov o nastalih in nastajajočih delih. Seveda pa tudi marsikatera anekdota, ki naj za enkrat ostane prihranjena za kakšno drugo priložnost.

Zdi se, da z vsako postajo prodiram globlje proti neznanemu. Vsaka nova postaja nudi nov pogled in vpogled v novo neznanko. Vsakič, ko se vračam domov, ko se vračam v moje, v znano, odkrivam nove plasti, odkrivam novo v starem. Tirnice vodijo zdaj nazaj, v moje majceno središče. Vsakič obogatena, vsakič željna po še.

Irena Smodiš

No_5451_SmodisNoch ganz außer Atem von dem üblichen Gerenne über den Bahnhof, der Suche nach dem richtigen Bahnsteig und meinem Wagen, sitze ich da und betrachte die Umgebung. Bis sich mein Körper beruhigt, dauert es eine Weile. Ich erkunde mein neues Umfeld, so langsam kann ich mich auf die Reise einstellen. Wenn die Reise lang genug ist, um diesen Zustand zu erreichen, überrascht es mich immer wieder, mit was für einer Leichtigkeit ich mich durch das Rütteln und Schaukeln in meine Gedanken versenken kann, für die mir, wenn ich festen Boden unter den Füßen habe, immer Zeit und Energie fehlen. Diese neue, temporäre Welt verführt zu genauer Beobachtung, Erkundung und Erforschung und schafft zugleich eine einzigartige Umgebung, die mich mit einem Gefühl von Frieden und Behaglichkeit erfüllt. Ich bewege mich langsam und sicher auf ein Ziel zu, die Reise scheint endlos zu sein. Ideale Voraussetzungen, um zu arbeiten. Ich krame in meinem Gepäck nach einem Buch, dem ich mich jetzt endlich in Ruhe widmen kann.

Vielleicht werden Bahnreisen heutzutage etwas zu sehr romantisiert, aber ich kann gut verstehen, warum das so ist. Auch für mich sind sie eine schier unerschöpfliche Quelle an Geschichten, Erlebnissen und Einfällen, nicht zuletzt ist auch unser Projekt für mich mit der Eisenbahn verbunden. Die ersten Seiten des Buches, das ich übersetzt habe. Meine erste Nachtzugreise nach Krakau. Neue Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde, stundenlange Gespräche über Entstandenes und Entstehendes. Und natürlich so manche Anekdote, die ich jetzt für eine andere Gelegenheit aufhebe.

Mit jeder Station scheine ich tiefer in Unbekanntes vorzudringen. Jede neue Station bietet neue Blicke und Einblicke in neues Unbekanntes. Jedes Mal, wenn ich nach Hause zurückkomme, in meine eigene, vertraute Umgebung, entdecke ich neue Schichten, entdecke ich Neues im Alten. Die Schienen führen mich nun zurück, zurück in mein winziges Zentrum. Jedes Mal bereichert, jedes Mal hungrig nach mehr.

(Aus dem Slowenischen von Lydia Nagel)

 

2. FOTO Nr. 5402 (Alenka Lavrin)

No_5402_LavrinBesedila, ki sem jih do zdaj prevedla v okviru projekta TransStar Evropa, so se večinoma odvijala nekje v Nemčiji. Slika se tako ne nanaša na nobenega od prevodov, saj sem jo s posebno kamero posnela na Ljubljanskem gradu v Sloveniji.

Ljubljanski grad mi velikokrat ponuja mesto za razmislek, za tehtanje odločitev in za iskanje novih idej. Pri prevajanju se večkrat zgodi, da naletimo na težavno mesto ali problem. Takrat je morda dobro, da se odpravimo ven, nekam v naravo, morda na bližnji hrib in podobno. Tam se človek sprosti, odmisli težave in si lahko prisluhne. V takšnih trenutkih se um lahko osvobodi in lažje najdemo rešitev.

Na poti na Ljubljanski grad je tudi otroško igrišče, kjer je gugalnica, ki je razvidna iz slike. Celotna slika spominja na otroški čas, mladost, nedolžnost, ko še ne poznamo vseh rešitev in odgovorov, ki jih iščemo. Sčasoma odrastemo in upamo, da smo se česa naučili. S seboj nosimo vse izkušnje, ki nam pomagajo pri razumevanju sveta. Prav to je verjetno ključno tudi pri prevajanju. S tem ko se poskusim vživeti v zgodbo, jo lažje dojamem. Takrat se vprašam, kako bi ta izjava najpristneje zvenela v slovenskem jeziku. Pri tem se oprem prav na lastne izkušnje ter poznavanje različnih kulturnih in socialnih okolij. Skupek vsega nato prinese nek rezultat in predstavlja čim boljši prevod, ki pa seveda nikoli ne more biti popoln.

Alenka Lavrin

No_5402_LavrinDie Texte, die ich bisher im Rahmen des TransStar Europa Projekts übersetzt habe, spielten meist irgendwo in Deutschland. Das Foto, das ich mit der speziellen Kamera aufgenommen habe, bezieht sich aber auf keine Übersetzung. Es entstand auf der Burg von Ljubljana in Slowenien.

Die Burg von Ljubljana ist für mich oft Ort der Kontemplation, der Entscheidungsfindung und der Inspiration für neue Ideen. Beim Übersetzen trifft man häufig auf Probleme und schwierige Textstellen. Dann ist es vermutlich gut, hinaus zu gehen, in die Natur, vielleicht auf den nächstgelegenen Hügel. Dort kann sich der Mensch entspannen, in sich kehren und die Schwierigkeiten wegdenken. Solche Momente machen den Kopf frei und helfen uns, Lösungen zu finden.

Auf dem Weg zur Burg von Ljubljana befindet sich auch ein Kinderspielplatz mit jener Schaukel, die man auf dem Foto sieht. Das ganze Bild erinnert an die Zeit der Kindheit, der Jugend und der Unschuld, eine Zeit, in der wir noch nicht alle Lösungen und Antworten, die wir suchen, kennen. Allmählich wachsen wir heran und hoffen, dass wir etwas gelernt haben. Wir tragen alle Lebenserfahrungen mit uns, die uns helfen, die Welt zu verstehen. Genau dies ist vermutlich auch ausschlaggebend beim Übersetzen. Indem ich mich in die Geschichte einzuleben versuche, begreife ich sie besser. Dann frage ich mich, wie diese oder jene Aussage auf Slowenisch wohl am natürlichsten klingen würde. Dafür stütze ich mich gerade auf meine eigenen Erfahrungen und Kenntnisse unterschiedlicher kultureller und sozialer Lebenswelten. Die Summe all dessen führt zu einem Resultat, zur bestmöglichen Übersetzung, die aber natürlich nie perfekt sein kann.

 (Aus dem Slowenischen von Franziska Mazi)

3. FOTO Nr. 5419 (Karmen Schödel)

No_5419_SchoedelKo se soočim z novim besedilom, ki ga želim prevesti, se počutim, kot bi se podala v gozd, v katerem še nisem bila. Ne poznam poti, ki vodijo skozenj, zato se bom večkrat vračala na iste, na katerih bom vedno našla še nekaj, česar dotlej nisem opazila, vse dokler ne bom imela občutka, da se ne morem več izgubiti.

Gozd, na začetku še tako skrivnosten in neurejen, postaja vse bolj domač. Spoznam, da ima vse smisel, ki ga je nekdo že določil, zato nimam pravice, da bi karkoli spremenila. Niti zaželeti si ne smem, da bi bilo kaj drugače.

Besede se držijo stavkov kot listje veja, in čeprav lahko opazujem trepetanje vsakega posameznega lista, se zavedam, da je del sistema, ki ga moram prenesti v drug okvir, v katerem zgradim primerljiv sistem.

Med prevajanjem književnih besedil ne morem zdrveti skoznje mimo fluidnih meglic med vrsticami in besedami, ki tkejo nevidno. Bilo bi, kot če bi stekla skozi gozd med drevesi in se sploh ne bi zmenila za migetanje sončnih žarkov, ki pronicajo skozi krošnje.

Ustavim se. Takrat mi morda celo kdaj na glavo pade kakšen kostanj. Ali pa oreh, ki ga z veseljem strem.

Karmen Schödel

No_5419_SchoedelWenn ich an einen neuen Text herangehe, den ich übersetzen möchte, fühle ich mich, als ob ich mich in einen Wald begeben würde, in dem ich zuvor noch nie gewesen bin. Ich kenne die Wege nicht, die durch ihn führen, deshalb kehre ich öfter zu denselben zurück, wo ich immer noch etwas finde, was ich bis dahin nicht bemerkt hatte, alles solange, bis ich das Gefühl habe, mich nicht mehr zu verirren.

Der Wald, am Anfang noch so geheimnisvoll und ungeordnet, wird mir immer vertrauter. Ich erkenne, dass alles einen Sinn hat, der bereits von jemandem bestimmt wurde. Deshalb habe ich nicht das Recht, irgendetwas zu ändern. Nicht einmal wünschen darf ich mir, dass etwas anders wäre.

Die Wörter haften an den Sätzen wie Blätter an Zweigen, und obwohl ich das Zittern jedes einzelnen Blattes wahrnehmen kann, ist mir bewusst, dass es Teil eines Systems ist, das ich in einen anderen Rahmen übertragen muss, wo ich ein vergleichbares System errichte.

Während ich literarische Texte übersetze, kann ich nicht durch sie hindurchrasen, vorbei an den fließenden Nebelschleiern zwischen Zeilen und Wörtern, die ein unsichtbares Gewebe bilden. Das wäre, als ob ich zwischen den Bäumen durch den Wald laufen und dabei das Flimmern der Sonnenstrahlen gar nicht beachten würde, die durch die Baumkronen dringen.

Ich bleibe stehen. Da fällt mir vielleicht sogar einmal irgendeine Kastanie auf den Kopf. Oder eine Nuss, die ich dann gerne knacke.

(Aus dem Slowenischen von Daniela Trieb)

 

4. FOTO Nr. 5404 (Janko Trupej)

No_5404_TrupejV Sloveniji – državi z dvema milijonoma prebivalcev in majhnim knjižnim trgom – leposlovna dela le izjemoma presežejo naklado 1.000 izvodov, zato avtorski oz. prevajalski honorar predstavlja precejšen delež proizvodnih stroškov posamezne publikacije. Ker so stroški nove izdaje že prevedenega dela običajno bistveno nižji od stroškov novega prevoda, so ponatisi prevodov precej pogosti, in tako se včasih zgodi, da so v le nekoliko jezikovno posodobljeni obliki ponatisnjeni celo več desetletij stari prevodi. Nekateri prevodi se sicer ponatiskujejo, ker so postali del kanona nacionalne literature; to npr. velja za tiste Shakespearove drame, ki jih je v slovenščino prevedel Oton Župančič – ponatisi izhajajo vse do danes, čeprav so bile številne izmed dram vmes na novo prevedene. Prevodi predstavljajo precejšen delež slovenske knjižne produkcije, medtem ko slovenski avtorji – tudi klasiki, kot so France Prešeren, Ivan Cankar, Boris Pahor idr. – zelo težko prodrejo na tuje trge.

Od začetka svetovne gospodarske krize v Sloveniji prodaja knjig upada, kar se odraža tudi na višini prevajalskih honorarjev. Javna agencija za knjigo (JAK) sicer izvaja program sofinanciranja prevodov, vendar so zaradi proračunskih rezov na področju kulture tudi njena finančna sredstva vedno bolj omejena. Že pred krizo so se le redki lahko preživljali izključno s književnim prevajanjem, in če se bo trend upadanja honorarjev nadaljeval, bo v prihodnje predvsem za prevajanje zahtevne literature še v večji meri kot doslej veljalo, da bodo prevajalke in prevajalci svoje delo morali dojemati bolj kot poslanstvo v smislu bogatenja slovenske kulture in jezika, medtem ko si bodo vsakdanji kruh morali služiti na drugačen način.

Janko Trupej

No_5404_TrupejIn Slowenien – einem Land mit zwei Millionen Einwohnern und einem relativ kleinen Büchermarkt – überschreiten belletristische Werke nur gelegentlich eine Auflage von 1.000 Exemplaren, weshalb die Honorare für Autoren und Übersetzer einen beträchtlichen Teil der Publikationskosten darstellen. Da die Kosten einer Neuauflage eines schon übersetzten Werkes wesentlich niedriger sind als die Kosten eine Neuübersetzung, sind Neuauflagen in der alten Übersetzung nicht selten. Es ist auch oft der Fall, dass schon mehrere Jahrzehnte alte Übersetzungen nur linguistisch überarbeitet und modernisiert werden und dann in einer Neuauflage erscheinen. Einige Übersetzungen werden gewiss deswegen nachgedruckt, weil sie zum Kanon der nationalen Literatur geworden sind, z.B. Shakespeares Dramen, die von Oton Župančič ins Slowenische übersetzt wurden – die Neuauflagen in der alten Übersetzung erscheinen noch heute, obwohl viele von diesen Dramen inzwischen eine neue Übersetzung erfahren haben. Übersetzte Werke stellen einen wesentlichen Teil der slowenischen Bücherproduktion dar, während sich slowenische Autoren – auch Klassiker wie France Prešeren, Ivan Cankar, Boris Pahor u.a. im Ausland nur schwer durchsetzen.

Seit dem Beginn der Bankenkrise erlebt der Bücherverkauf in Slowenien einen Rückgang, was sich auch in den immer niedrigeren Übersetzungshonoraren widerspiegelt. Unter der slowenische Buchagentur (Javna agencija za knjigo, JAK) laufen zwar Programme zur Förderung literarischer Übersetzungen, wegen der Sparmaßnahmen im Kultursektor werden jedoch auch diese Finanzmittel immer knapper. Schon vor der Wirtschaftskrise konnten nur wenige Übersetzer von literarischen Übersetzungen leben. Wenn die Tendenz der sinkenden Übersetzungshonorare anhält, werden sich Übersetzer, noch mehr als schon bisher, als Wohltäter im Dienste der slowenischen Kultur und Sprache identifizieren, denn ihren Lebensunterhalt müssen sie anders verdienen.

(Aus dem Slowenischen von Tjaša Šket)

5. FOTO Nr. 5436 (Daniela Trieb)

No_5436_TriebDieser Ausblick führt mich zurück in meine Kindheit. Es war die Richtung, in die es mich damals immer zog. Ich brach zu langen Wanderungen in meinen Zauberwald auf oder wandelte mit den Gedanken über den Hexenberg in die Ferne. Hinter dem Wald und dem Berg war eine große Stadt, gefolgt von einer Grenze, die für mich das Ende meiner vertrauten Welt bedeutete. Dahinter verbarg sich ein fremdes Land mit einer geheimnisvollen Sprache, die manchmal durch das Radio rauschte, wenn ich an den Frequenzknöpfen drehte.

Heute lebe ich in der Stadt und blicke nun von meinem Schreibtisch aus von der anderen Seite auf meinen Hexenberg. Aus dem einen fremden Land wurden viele. Auf meiner Reise in das unbekannte Gebiet entdeckte ich noch andere Sprachen, die eine aber ist mir ans Herz gewachsen, und obwohl sie mir inzwischen schon so nah ist, bleibt sie immer noch geheimnisvoll.

Daniela Trieb

No_5436_TriebPogled v to smer me ponese nazaj v otroštvo. Smer, v katero me je takrat vedno vleklo. Tja sem se odpravila na dolge pohode v svoj čarobni gozd ali se z mislimi podala prek Gore čarovnic v daljavo. Za gozdom in goro je bilo veliko mesto, za njim pa meja, kjer se je svet, ki sem ga poznala, končal. Na drugi strani je bila tuja država s skrivnostnim jezikom, ki je včasih zašumel iz radia, ko sem obračala gumbe za nastavitev frekvence.

Zdaj živim v mestu in izza pisalne mize na svojo Goro čarovnic gledam z druge strani. Iz ene tuje države jih je nastalo več. Na poti v neznano sem odkrila še druge jezike, toda eden izmed njih mi je posebej prirasel k srcu in čeprav mi je danes že zelo blizu, je zame še vedno skrivnosten.

 (Aus dem Deutschen von Karmen Schödel)

6. FOTO Nr. 5456 (Lydia Nagel)

No_5456_Nagel»Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen«, soll Albert Einstein gesagt haben und dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen … Ausdauer, Zeit und Arbeit, viel Zeit und viel Arbeit, die Fähigkeit, dann doch alles wieder zu verwerfen und eine in jeder Hinsicht verhältnismäßig hohe Frustrationstoleranz … Zeit, sich mit Text und Kontext auseinanderzusetzen, Zeit, an der Übersetzung zu feilen, Zeit, die Übersetzung zwischendurch für eine Weile wegzulegen, Zeit für die Recherche von Bezügen, Beziehungen und Zusammenhängen, Zeit für Überarbeitungen. Zeit für die konkrete Übersetzungsarbeit und Zeit, sich als Übersetzer weiterzuentwickeln. Zeit für das Verstehen einer anderen Kultur und Zeit für die Vermittlung. Verständnis füreinander, Verständnis für einen Text entsteht vor allem dadurch, dass man Zeit miteinander verbringt, dass etwas wachsen und sich entwickeln kann. Was ich mir langfristig vor allem wünschen würde: Kontinuität statt Konjunktur.

 Lydia Nagel

No_5456_Nagel»Za naše delo sta potrebni dve stvari: neutrudna vztrajnost in pripravljenost, da nekaj, v kar smo vložili veliko časa in dela, spet zavržemo,« naj bi rekel Albert Einstein in temu pravzaprav ni več kaj dosti dodati… Vztrajnost, čas in delo, veliko časa in veliko dela, zmožnost, da potem vse skupaj spet zavržemo in vsekakor neka sorazmerno visoka toleranca do frustracij… Čas, da se ukvarjamo s tekstom in kontekstom, čas, da pilimo na tekstu, čas, da prevod vmes za nekaj časa odložimo, čas, da raziskujemo reference, zveze in povezave, čas za predelave. Čas za konkretno prevajanje in čas, da se kot prevajalci razvijamo. Čas za razumevanje druge kulture in čas za posredovanje. Razumevanje drug drugega, razumevanje za tekst se porodi predvsem s tem, da skupaj preživljamo čas, da nekaj lahko raste in se razvija. Kar bi si dolgoročno predvsem želela: kontinuiteto namesto konjunkture.

 (Aus dem Deutschen von Irena Smodiš)

7. FOTO Nr. 5358 (Julia Mykytjuk)

No_5358_ MykytjukКожен переклад схожий на будинок: переклад, як і будинок, базується на фундаменті, тобто на теоретичних знаннях у сфері перекладознавства; він має стіни, тобто практичні навики, які перекладач-майстер покращує та влучніше застосовує з кожною покладеною цеглиною, тобто з кожним перекладеним реченням; і дах, який є логічним завершенням конструктивної частини будинку, тобто символізує готовий переклад.

Кожен будинок має не тільки фасад, але й внутрішнє декорування. Таким є і кожен переклад з захованими поміж рядків коштовними перлинами, які в змозі відшукати тільки обрані читачі. Кожен внутрішній декор може багаторазово змінюватися, залежно від бажання і настрою власника будинку. Так само можна енну кількість разів опрацьовувати і переробляти переклад, залежно від знань та вмінь перекладача, його життєвих етапів та впливів, яких зазнає перекладач під час перекладацького процесу.

Урешті-решт, кожен будинок, як і кожен переклад, є творінням майстра, яке розуміють, яким захоплюються і яке наслідують, або ж не розуміють, лають і забороняють.

Юлія Микитюк

No_5358_ MykytjukJede Übersetzung ist wie ein Haus. Das Fundament, auf dem sie steht, ist die Übersetzungstheorie; ihre Wände sind die praktische Fertigkeiten, die man mit jedem gesetzten Ziegel, mit jedem übersetzten Satz etwas besser und geschickter einzusetzen lernt; und ihr Dach, der logische Abschluss des Hausbaus, symbolisiert die fertige Übersetzung.

Jedes Haus hat nicht nur eine Fassade, sondern auch eine Innenausstattung. So ist auch jede Übersetzung: Zwischen ihren Zeilen können kostbare Perlen versteckt sein, die nur wenige Leser zu finden vermögen. Die Innenausstattung eines Hauses kann mehrmals verändert werden, je nach Wunsch und Laune des Hausbesitzers. Genauso kann auch jede Übersetzung mehrmals bearbeitet und überarbeitet werden, je nach Wissen und Können des Übersetzers, je nach seiner Lebenssituation und den äußeren Einflüssen, denen er während des Übersetzungsprozesses ausgesetzt ist.

Schließlich ist jedes Haus und jede Übersetzung die Schöpfung eines Meisters, die man versteht, die man bewundert und nachahmt oder auch missversteht, beschimpft und verbietet.

 (Aus dem Ukrainischen von Yuliya Mykytyuk und Stefan Heck)

8. FOTO Nr. 5361 (Olga-Daryna Drachuk)

No_5361_DrachukПереклад – наче це фото: беручись за переклад тексту я обираю місце і час, я налаштовую об’єктив, щоразу по-новому, відповідно до природи кожного тексту. Я наближаюсь до нього, розглядаю, вивчаю. Даю повітря. Відходжу і уявляю приблизну картину, розмиту, нечітку, з ледь окресленими контурами. Я ще не знаю, що врешті буде видно на знимку, але так добре, бо я довіряюсь тексту і дозволяю йому себе вести. А за цю довіру мені відкриваються таємниці, яких, звісно, не видно на знимку, але я точно відчуваю їх присутність. Це такі собі духи тексту, їх не вловити оком, але вони точно лишають свій слід на фотографії. Бачите ці розмиті контури?

 Olha-Daryna Drachuk

No_5361_DrachukDas Übersetzen gleicht diesem Foto: Bevor ich mit einer Übersetzung beginne, bestimme ich den richtigen Ort und die Zeit, stelle jedes Mal auf’s Neue das Objektiv ein, abgestimmt auf das Wesen des Texts. Ich nähere mich ihm an, betrachte ihn, ergründe ihn. Lasse ihm Raum. Entferne mich von ihm und mache mir ein ungefähres Bild, es ist verschwommen, unscharf, hat kaum klare Konturen. Ich weiß noch nicht, was die Aufnahme schließlich zeigen wird. Und das ist auch gut so, denn ich vertraue mich dem Text an und lasse mich von ihm leiten. Mein Vertrauen eröffnet mir Geheimnisse, die auf der Aufnahme zwar nicht zu sehen sind, deren Gegenwart ich aber deutlich spüre. Das sind solche Textgeister, mit dem Auge kann man sie nicht erfassen und dennoch hinterlassen sie auf dem Foto garantiert ihre Spur. Seht ihr diese verschwommenen Konturen?

 (Aus dem Ukrainischen von Constanze Aka)

9. FOTO Nr. 5428 (Constanze Aka)

No_5428_AkaAls Kind versuchte ich manchmal, mir eine Farbe vorzustellen, die es nicht gibt. Mit zugekniffenen Augen sah ich dann eine regelrechte Farbexplosion: Blaue Streifen, grüne Ringe, pinke Blitze knallten über die Umrisse dessen, was ich einen Moment davor mit offenen Augen gesehen hatte. Spaß machte das, nur die Farbtöne, die kannte ich trotzdem schon. Mir wollte nicht einmal einfallen,  wie man so eine unsichtbare Farbe hätte nennen können. Rot, grün, blau, unsichtbar? Ich konnte sie weder sehen noch benennen und trotzdem wusste ich, dass es sie geben müsste, diese andere Farbe.

Beim Übersetzen kommt es mir manchmal so vor, als sei ich wieder auf der Suche nach einer Farbe, die so unsichtbar ist, dass man sie fast schon greifen kann. Denn beim Übersetzen begebe ich mich nicht nur auf die Suche nach dem Sinn eines Texts. Ich möchte vielmehr das Etwas erfassen, das den Text anders und schön, befremdlich und lesenswert macht. Wenn mir das gelungen ist, dann begebe ich mich auf die Suche nach dem passenden Wort, dem richtigen Klang, der gewissen Nuance. Ich möchte dem Text in meiner Sprache den richtigen Ton geben, einen Ton, der vorher nur schwer vorstellbar gewesen wäre. Ich bin kein Autor. Ich schaffe keine neuen Welten, erfinde keine Farben. Aber ich kann ein Bild malen, das man vorher nicht gesehen hat, und eine Stimme erklingen lassen, die man vorher nicht gehört hat.

Constanze Aka

No_5428_AkaДитиною я часом намагалася уявити собі колір, якого насправді не існує. Щойно зажмурившись, перед моїми очима з’являвся справжнісінький вибух фарб: блакитні смуги, зелені кола й рожеві спалахи вривалися в обриси картини, побаченої кілька секунд тому. Це було  надзвичайно потішно, але неіснуючого кольору мені так і не вдалося побачити. Навіть підходящого імені для нього я ніяк не могла вигадати. Червоний, зелений, синій, невидимий? Хоч я не могла його ані побачити, ані назвати, я все ж знала, що він існує, цей інший колір.

Перекладаючи, я знову маю відчуття, ніби шукаю колір, такий невидимий, що його майже можна впіймати. Бо, перекладаючи, я не лише шукаю сутність тексту, я прагну вловити щось, що робить текст таким особливим, красивим, незвичним і цікавим. Щойно мені це вдається, я вирушаю у пошуки потрібного слова, правильного звучання, таких важливих тонкощів. Перекладаючи текст на мою рідну мову, я прагну надати йому правильного відтінку, який раніше годі  було й уявити. Я – не письменниця. Я не створюю нові світи, не винаходжу кольори. Проте я можу малювати картину, небачену раніше, й дозволити звучати голосу, який ніхто ніколи не чув.

(Aus dem Deutschen von Olha-Daryna Drachuk)

10. FOTO Nr. 5403 (Miloslav Man)

No_5403_ManŽe prej dejte to na nějaký místo spojený s vaším překládáním. Překládám u kompu, a když nevim, jak dál, čučim oknem do oken protějšího baráku. Tak to ani náhodou. To bych skřítkům neudělal.

Tak jsem tu filmovku s pididírou přilepil černou tejpou vedle okna od koupelny a měl jsem štěstí, že to celý nesletělo někomu na hlavu, protože se v zadním dvoře strašně drolí omítka a zrovna kolem okna už to vypadá, jako kdyby náš barák ostřelovali snajpeři z petřínskýho vršku. To okno totiž kouká právě tim směrem, na Petřín s pražskou Eifelovkou, na kterou nikdy nevylezu, protože jsou tam takový ty schody, co je skrz ně vidět dolů na zem. Nikdy se tak nepřesvědčim, jestli tam nahoře nějakej snajpr fakt nesedí a náš barák neostřeluje. Přes Újezd, hnědou Vltavu, nablejskanou střechu zlatý kapličky až k nám do Spálený.

Na kouzelnou filmovku jsem zapomněl jako na smrt, poslední dobou se mi takový věci dějou běžně. Na obrázku, co v ní skřítkové během tý doby namalovali, je krvavý nebe a stopa po výstřelu.

 Míloslav Man

No_5403_ManSie haben gesagt, tut das an einen Ort, der mit eurem Übersetzen zusammenhängt. Ich übersetze am PC, und wenn ich nicht weiter weiß, starre ich durchs Fenster in die Fenster des Hauses gegenüber. Das natürlich auf keinen Fall. Das würd ich den Kobolden nie antun.

Ich hab also das Filmdöschen mit dem Minilöchlein mit schwarzem Klebeband vors Fenster vom Bad gepappt und Glück gehabt, dass es niemandem auf den Kopf geflogen ist, denn im Hinterhof bröckelt gewaltig der Putz und grade ums Fenster herum sieht es aus, als hätten Scharfschützen vom Gipfel des Petříns runter unser Haus beschossen. Das Fenster zeigt nämlich genau in die Richtung, auf den Petřín mit dem Prager Eiffelturm, auf den ich nie raufgehe, weil der so Stufen hat, durch die man direkt auf den Boden hindurch sehen kann. Nie werd ich überprüfen können, ob dort oben nicht doch ein Scharfschütze sitzt und ob der nicht auf unser Haus zielt. Über den Újezd, die braune Moldau und die blitzende goldene Kapelle des Nationaltheaters hinüber bis zu uns in die Spálená.

Die wundersame Filmdose hatte ich restlos vergessen, in der letzten Zeit passiert mir sowas dauernd. Auf dem Bild, das die Kobolde in der Zwischenzeit draufgemalt haben, ist ein blutiger Himmel und die Spur eines Schusses.

(Aus dem Tschechischen von Martin Mutschler)

11. FOTO Nr. 5427 (Michaela Otterová)

No_5427_OtterovaPodzim – Zima – Máj

1) dvorek – rekviem – jemná nálada – darem reminiscence – cetky kytek – tekuté téma malíře – řekni knihami minulost …

2) osten tenký kývá vámi – mihotavý výtrat – tratoliště štěstí – stísněná námraza – zase sevřeněji – jinovatka kaluže – želí lítostně něčeho honem – nemoci cizí – zívá vánice – cesta stará (rádoby) – bytí tísně – sněží žíravina – nalitá táhle – lesy – sychravo – voda daleko – kořalka kane nedonesená – náves – vespod podzim – zima – marnost – nostalgie…

3) …jiná náves – veselí lístků – kůra radostně němá – májový výhled – ledaskdo (kdoví) vítá táhlé léto – topol políbí bílou louku – kulatá tápavá váhavost – ostýchavý výboj – bojácněji jihne – nechce cestičkou kouzel – zelená náruč ručí čímsi – silnější šílenství – víno nosí sílu – luskne nezbedně – něco (cokoli libo) – bolesti stisku – kupředu duše – šelma maně něžná…

Michaela Otterová

No_5427_OtterovaHerbst – sterbende Dezembersterne – Neubeginn

1)      Innenhof – offenbare – Requiem – empfindsam – Samtblumentand – andere Remineszenzen – endlos losgemalt – althergebrachter erzählt…

2)      zähltest Sterne – Neueis – eisige Gedanken – endest ständig digital – Talmi mittendrin – rinnt tropfenweise Selbstgebrannter – terminlicher erkältet – etwas Wasserlauge – Gewäsch – Schneenatur – Urwege (gerngewesen) – senden denkbar barmend endlich – Lichtjahre – reifbedeckt – deckten eng geschlossen – senkbleiern – ernster – erstreckt…

3)      reckte teilweise sehr rundheraus – Ausblick – Blickrichtung ungenau aufwiegen – entstehe Herzenswunsch unschwer – wer (werweiß) – weißverblieb liebte eine neue Erle – Lebensfreude – der erste Teil eilet – etwas (waswohl) – wohlan – langerkämpft – tappenderweise – Seelenrausch – schmerzhaft – Haftung – ungenierter – erlauernder – derweilen Lenz…

(Aus dem Tschechischen von Daniela Pusch)

12. FOTO Nr. 5400 (Martin Mutschler)

No_5400_MutschlerIch habe Petersilie gesät, ich stand da, hier Samen in meiner Hand, dort das Beet… ich bin 28 und lerne werfen: Petersilie habe ich gesät, ein halbes Jahr ist sie gewachsen (und wächst noch), das Kameraauge – eine Dose mit einem Loch – schaut zehn Tage drauf, gleichgültig, ohne zu blinzeln. Am Ende zu sehen: ein farbiger Rausch wie eine Welle, vors  eigentliche Bild geschwungen, farbiger Übermut.

Zehn Tage Zwischenzeit, was geschah? Ich lese Marina Cvetaeva und ich lese Jean Paul, 10 Tage, das heißt nicht mehr als 50 Seiten, das heißt Tau, Schweiß, Sternennacht und Sankt P., immer wieder Sankt Petersburg, Exil, Isolation, Wunsiedelei. Ich lese, das heißt, die Sätze entstehen vor meinem Kameraauge (vermeide zu blinzeln), das heißt Jean, der kein Franzose war, und Marina, keine Italienerin, schreiben nur für mich. In den 10 Tagen entstehen die schönsten Dinge und das Foto einer Welle. Marina, ganz Meeresufer, schreibt immer über »… die Liebe …«, Jean, schon ganz ein anderer, schreibt vom »Instinkt für Land und Meer«, sodass er »weder ersaufen noch verdursten« könne. 10 Tage… im Kalender ausgelöscht von einer Welle.

Martin Mutschler

No_5400_MutschlerZasel jsem petržel, stojím tu, semínka v ruce, vedle záhon… je mi 28 a učím se házet: petržel jsem zasel, rostla půl roku (a ještě roste), oko fotoaparátu – schránka s otvorem – se na to dívá deset dní, lhostejně, bez mrknutí. Nakonec je k vidění: barevný rauš jako vlna, rozmáchlá přes vlastní obraz, barevná svévole.

Deset dní mezidobí, co se stalo? Čtu Marinu Cvetajevovou a čtu Jeana Paula, 10 dní, to znamená ne víc než 50 stran, to znamená rosu, pot, hvězdnou noc a Petrohrad, zas a znova svatý Petrohrad, exil, odloučení, samotu ve Wunsiedelu. Čtu, to znamená, že věty vznikají před okem mého fotoaparátu (opovaž se mrknout), to znamená, že Jean, co není Francouz, a Marina, co není Italka, píší jen pro mě. V těch deseti dnech vzniknou nejkrásnější věci a fotografie vlny. Marina, celé pobřeží, píše stále o »…lásce… «, Jean, už celý jiný, píše o »citu pro zemi a moře«, takže se nemůže »ani utopit, ani zahynout žízní«. Deset dní… v kalendáři spláchnutých vlnou.

 (Aus dem Deutschen von Miloslav Man)

13. FOTO Nr. 5416 (Zofia Sucharska)

No_5416_SucharskaNa moim zdjęciu nie widać zbyt wiele, co wynika z przyczyn bardzo prozaicznych. W moim obecnym mieszkaniu nie mam niestety własnego ogrodu ani balkonu, a jedynym miejscem, do którego dochodzi trochę światła i które jest w miarę osłonięte od przechodniów, zwierząt i różnego rodzaju nieprzewidywalnych okoliczności, okazało się podwórko za domem. Tak więc aparat przymocowałam do mojego stojącego tam roweru. W sumie to nawet nienajgorsze podwórko. Okala je kilka dość rozłożystych drzew, rośnie tu też parę bujnych krzaków, w których czasem chowają się ptaki i koty. Gąszcz ten widać na moim zdjęciu. Wiem, że to sformułowanie otrze się o banał, ale można go skojarzyć z mnogością pytań i wątpliwości, z którymi przychodzi zmierzyć się tłumaczowi przekładającemu teksty literackie. Jedno sformułowanie rzucone mimochodem przez autora bardzo często wywołuje u tłumacza ból głowy na wiele godzin. Zmyślona, nieistniejąca materia, jaką jest fikcja literacka, często rządzi się własnymi prawami, z którymi trzeba się pogodzić i do których należy się dostosować. Dlatego też tłumaczenie to szukanie odpowiedzi w gąszczu pytań. Znalezienie jej nie zawsze jest jednak równoznaczne z satysfakcjonującym rozwiązaniem problemu. W przekładzie literackim rzadko kiedy istnieją bowiem rozwiązania idealne. Obowiązkiem tłumacza, którego asymetrie między językami zmuszają często do pójścia na kompromisy, jest szukanie rozwiązań jak najlepszych.

Zofia Sucharska

No_5416_SucharskaAuf meinem Foto ist nicht besonders viel zu sehen, was eine ganz einfache Ursache hat. In meiner aktuellen Wohnung habe ich leider weder einen Garten noch einen Balkon. Als der einzige Ort, an den etwas Licht dringt und der vor Vorbeigehenden, Tieren und anderen unvorhersehbaren Umständen geschützt ist, erwies sich der Hinterhof. Daher habe ich den Fotoapparat an mein dort stehendes Fahrrad befestigt. Eigentlich ist mein Hinterhof nicht der schlechteste. Er wird von ein paar ausladenden Bäumen umringt, es wachsen dort auch ein paar wilde Sträucher, in denen sich manchmal Vögel und Katzen verstecken. Dieses Dickicht ist auf meinem Foto zu sehen. Ich weiß, dass diese Formulierung recht banal klingt, aber man kann dies mit der Fülle an Fragen und den Zweifeln vergleichen, mit denen sich der Übersetzer konfrontiert sieht, der literarische Texte übersetzt. Eine beiläufige Formulierung vom Autor verursacht beim Übersetzer nicht selten stundenlanges Kopfzerbrechen. Eine erdachte, nicht existierende Materie, wie die literarische Fiktion hat eigene Gesetze, mit denen man seinen Frieden schließen muss und an die man sich anpassen muss. Daher ist Übersetzen auch das Suchen nach einer Antwort im dichten Dickicht. Wenn man sie findet, ist dieser Fund nicht immer gleichbedeutend mit einer zufriedenstellenden Lösung für das Problem. Im literarischen Übersetzen gibt es jedoch selten ideale Lösungen. Die Aufgabe des Übersetzers ist es, trotz der zu Kompromissen zwingenden Asymmetrien zwischen den Sprachen nach den bestmöglichen Lösungen zu suchen.

(Aus dem Polnischen von Magda Wlostowska)

14. FOTO Nr. 5420 (Magdalena Stefańska)

No_5420_StefanskaZawsze jest coś pomiędzy – wzrok, słuch, intelekt.

Jak wytłumaczyć, jak było, komuś, kogo tam nie było?

Można pokazać zdjęcie, można powiedzieć: wiesz, tam były góry i słońce zachodziło tak pięknie; można rękoma zataczać horyzont, albo powiedzieć: niebo miało kolor, jak na tym pejzażu.

Jesteśmy skazani na wieczne tłumaczenie.

Jak wytłumaczyć sobie, że za pięknem nie zawsze kryje się dobro, za słowem – nie zawsze kryje się myśl.

Wszystko jest próbą wytłumaczenia tym, którzy nie są nami, jak jest. W moich oczach, w moich uszach, w moim sercu.

Jedni bezradnie machają rękoma, inni niestrudzenie otwierają usta i wydają z siebie strumienie dźwięków o dniach przeszłych i przyszłych, inni zaradnie wymachują długopisem lub skrupulatnie stukają po twardej klawiaturze laptopa.

My, tłumacze, jesteśmy cząstką przepływu nieskończonej treści świata, której dajemy subiektywną formę. Udzielamy słowom ciała, jak udzielamy myślom słów.

Ile tłumaczy jedna fotografia ze wszystkich spojrzeń rzucanych w dal? Ile opowiada z chwil i dni, w których powstawała?

Zdjęcie ma swój punkt widzenia. Pokazuje jakąś najprawdziwszą perspektywę, powiela ją i samo staje się niezależną rzeczywistością. Jak tłumaczenie.

Magdalena Stefańska

No_5420_StefanskaIrgendwas steht immer dazwischen – das Sehen, das Hören, das Denken.

Wie soll man jemandem, der nie dort war, übermitteln, wie es war?

Man kann ihm ein Bild zeigen, man kann sagen: weißt du, dort waren Berge, und die Sonne ging so schön unter; man kann mit der Hand den Horizont andeuten oder sagen: der Himmel hatte dieselbe Farbe wie auf diesem Bild.

Wir sind zum ewigen Übersetzen verurteilt.

Wie soll man sich selber davon überzeugen, dass sich hinter dem Schönen nicht immer das Gute verbirgt, und hinter dem Wort – nicht immer ein Gedanke.

Alles ist der Versuch, denen, die nicht wir sind, zu übermitteln, wie es ist. In meinen Augen, in meinen Ohren, in meinem Herzen.

Die einen wedeln hilflos mit den Händen, die anderen öffnen unermüdlich den Mund und geben einen Strom von Geräuschen von sich, über das, was war und sein wird, wieder andere schwingen tüchtig den Kugelschreiber oder hacken konzentriert auf der harten Tastatur des Laptops herum.

Wir Übersetzer sind ein winziger Teil in der unermesslichen Flut des Welteninhalts, dem wir eine subjektive Form geben. Wir verleihen den Worten einen Körper, so, wie wir den Gedanken Worte verleihen.

Wie viel übermittelt eine Fotografie von all den Blicken, die in die Ferne geworfen wurden? Wie viel erzählt sie von den Stunden und Tagen, in denen sie entstanden ist?

Das Foto hat seine eigene Perspektive. Es zeigt einen realen Blickwinkel, wiederholt ihn und wird selber zur selbstständigen Wirklichkeit. Wie die Übersetzung.

 (Aus dem Polnischen von Marlena Breuer)

15. FOTO Nr. 5445 (Marlena Breuer)

No_5445_BreuerDie Glut leuchtet orange auf, eine Rauchsäule kräuselt sich in die Luft und zergeht. Der Übersetzer spürt die Hitze und den rauen Geschmack des Tabaks auf der Zunge, den Pfeifenkopf warm in seiner Hand. Es ist dunkel, kühl, eigentlich eine Hochsommernacht, aber heutzutage ist es ja nichts mehr mit dem Sommer. Links an der Mauer leuchten weiß einige Rosen. Der Übersetzer sitzt still auf seiner Bank. Er möchte nicht gestört werden; und welcher Ort eignet sich besser zum Nachdenken und dazu, Möglichkeiten nachzuhängen oder semantische Felder zu durchmessen, als eine Bank im Garten an einem Hochsommerabend neben einem Busch mit weißen Rosen? Die Pfeife ist nur Beiwerk. Oder ist die Bank Beiwerk und die Pfeife das Wesentliche? Dass das eine ohne das andere auskommt, ist möglich. Es geht hier nicht um eine Tätigkeit, die nur im Sitzen ausgeübt werden kann. Doch kämen die Gedanken wohl ohne die Pfeife aus, ohne die fantastischen Spaziergänge und das Innehalten, wenn man etwas gefunden hat?

Es sind nicht nur die Gedanken, die den Anstoß zum Schweben brauchen, auch das physische Wohlsein, das der warme Gegenstand in der Handfläche auslöst, gehört dazu. Wer zu Nervosität neigt, wird es schwer haben mit der Pfeife und zur Zigarette greifen, aber der Tabak bleibt. Doch darüber denkt der Übersetzer nicht nach, sondern zieht noch einmal, langsam. Die Glut leuchtet orange auf, eine Rauchsäule kräuselt sich in die Luft und zergeht.

Marlena Breuer

No_5445_BreuerŻar tli się pomarańczowo, obłok dymu unosi się w powietrzu i rozpływa. Tłumacz czuje gorący i surowy smak tytoniu na języku,  a w dłoni ciepłą główkę fajki. Jest ciemno, chłodno, właściwie noc w środku lata, ale dzisiaj z tego lata nic już nie zostało. Po lewo na murze rozświetla się biało kilka róż. Tłumacz siedzi spokojnie na ławce. Nie chce, by mu przeszkadzano; i w końcu, jakie miejsce nadawałoby się lepiej do rozmyślania i do tego, by pogrążać się w rozważaniu możliwości lub przemierzaniu pól semantycznych, niż ławka w ogrodzie w letni wieczór obok krzewu białych róż? Fajka jest tylko dodatkiem do pracy. A może ławka jest dodatkiem a fajka jest tym, co istotne? Że jedno funkcjonuje bez drugiego, jest niewykluczone. Nie chodzi tu o czynność, którą można wykonywać tylko na siedząco. Lecz czy myśli funkcjonowałyby odpowiednio bez fajki, bez fantastycznych spacerów i zatrzymywania się, gdy się wpadło na jakiś pomysł?

Liczą się nie tylko myśli, które potrzebują impulsu, aby poszybować, ale i dobre fizyczne samopoczucie wywoływane przez ów ciepły przedmiot w dłoni. Komuś, kto skłonny jest do nerwowości, niełatwo będzie z fajką i sięgnie po papierosa, ale tytoń pozostanie. Nad tym tłumacz się jednak nie zastanawia, tylko zaciąga się jeszcze raz, powoli. Żar tli się pomarańczowo, obłok dymu unosi się w powietrzu i rozpływa.

(Aus dem Deutschen von Magdalena Stefańska)


16. FOTO Nr. 5430 (
Katharina Kowarczyk)

No_5430_KowarczykWeißes Papier? Nein, lieber grün. Und Sonne. Viel Sonne.

Stille? Nein, doch lieber Vögel und Bachlauf-Geplätscher. Und manchmal die U-Bahn in Großstadt-Manier. Manchmal die kurwaeske Sprachwelt der Polen nebenan.

Fokus? Unbedingt, doch in der Erde wühlend wühlt es sich bisweilen effektiver nach dem richtigen Wort. Und ein gestutzter Rasen stutzt den Text gleich mit.

Katharina Kowarczyk

 

Biały papier? Nie, wolę zieleń. I słońce. Dużo słońca.

Cisza? Nie, wolę jednak ptaki i pluskanie strumyku. Czasem duże miasto z przejeżdżającym metrem. Czasem kurwowską słowokrainę polskich sąsiadów.

Skupienie? Jak najbardziej, ale grzebiąc w ziemi niekiedy łatwiej wygrzebać odpowiednie słowo. A przycinanie trawy przycina także i tekst.

(Aus dem Deutschen von Katharina Kowarczyk)


17. FOTO Nr. 5410 (Katka Ringesová)

No_5410_RingesovaDie Baustelle

Der Text wird wie ein Haus auf/gebaut

dein Blick durchfurcht das leere Blatt

gräbt sich ein – Vorsicht Aushub

Verletzungsgefahr!

feste Fundamente, mit Motiven bewehrt

die Wörter greifen wie Fertigteile ineinander

stützen sich am autobiographischen Skelett

Verben als handlungstragende Schicht

Oberfläche wird durch die Schrift isoliert

Innenausbau nicht vergessen: die Kleinelemente

(Artikel, Adjektive, Interjektionen)

und Rammschutz wg. Kritik

der rote Faden muss verlegt und angeschlossen werden

so dass dir – wenn es „click“ macht –

ein Licht aufgeht

Der Text ist bereit zum Einzug.

Katka Ringesová

No_5410_RingesovaStaveniště

Text je vy/stavěn jako dům

tvůj pohled brázdí prázdný list

vrývá se – pozor výkop

nebezpečí zranění!

pevné základy, vyztužené motivy

slova do sebe zapadají jako prefabrikáty

opírají se o autobiografickou kostru

slovesná vrstva nese děj

písmo izoluje povrch

nezapomeňme na vnitřní výstavbu: menší části

(předložky, příslovce, citoslovce)

a ochranu proti nárazu z dův. kritiky

hlavní linie se musí položit a napojit

aby se ti – když uslyšíš „klik“ –

rozsvítilo

Text je připraven k nastěhování.

(Aus dem Deutschen von Anna Koubová)


18. FOTO Nr. 5440
(Anna Koubová)

No_5440_KoubovaVyšlapat a vysedět

Lehký jako facka. Opřu se do toho a rozjedu se. Chvilku se vezu na vlně samolibosti, jak pěkně mi to šlape. Vtom přijde první kopec. Nepěknej, táhlej, otravnej. Slyším se, jak funím. Musím mu dát tolik, že při sešupu dolů ani nevnímám, kolik radosti to celý přináší. Další už jde snadněji. Další je úplná brnkačka. Přesto dostanu před čtvrtým kopcem strach a na poslední chvíli svýho železnýho oře strhnu. Tentokrát ho objedu, vrátím se pozděj. Rovina, rovina, už se to nějak táhne. Rovina nenadchne. Nuda jak na nevydařené návštěvě. Kam jste se ztratily, výzvy? A tu ho, bác, vypne se přede mnou do vejšky. Radši si dám pauzu, než se do něj pustím.

Po chvíli mi dojde, že se moc soustředím na kopce, na výkon. Hele ho, kolem jsou taky stromy. Psi a domy. A lidi. Koukám jim do tváře, kdo jsou, co chtějí. Na můj zkoumavej pohled nereagujou, neví o mně, tahle výzkumná štace je jen pro mě. Mám tolik času, kolik je mi libo, a přesto jen takovej zlomek, protože se snažím prosvištět a dostat se dál. Dál, a ne hloubš, to je to, pěkně si je jednoho po druhým odškrtnout. Někteří se ale nedaj, někteří nejdou odbýt oním dál, dál, rychleji. Musím prudce zabrzdit a celý si je ohmatat. Zjistit si na ně docela všechno, jinak se nedaj. My dva se zas radši ještě sejdem, až si tu odšlapu tu svoji zbylou túru, ty svoje kopce, jo?

Škoda jen, že kopce se musí vyšlapat, zato překlad se musí:         vy-se-dět!

Anna Koubová

19. FOTO Nr. 5424 (Nina Hawrylow)

No_5424_HawrylowNein, ein Grab ist das nicht.

Ich weiß, es sieht ein bisschen nach Kreuz aus. Eigentlich sind es aber nur drei morsche Zaunpfähle, die ich halbwegs stabil aufgestellt habe, damit das Schild darauf auch sieben Tage ruhig steht, und auf den Querbalken habe ich mit Edding einen österreichischen Ortsnamen in kyrillischen Buchstaben geschrieben. Danach wollte ich darüber schreiben, was das Ganze für mich mit dem Übersetzen zu tun hat. Und eigentlich ging es um das Schild.

Nun sieht es aber aus wie ein altes Grabkreuz. Vielleicht sollte ich diesen Wink nicht übergehen. Was könnte ein Grab also mit meinen Übersetzungen zu tun haben? Es könnte eine Anspielung auf das Grab meines Großvaters sein, der im weitesten Sinne der Grund für meine ersten Übersetzungsversuche war. Mein Großvater war Ukrainer.

Ich übersetze nicht um des Übersetzens willen, also nicht, weil ich diese Tätigkeit besonders mag. Ich  mag das Ergebnis.

Bevor ich mich für das Studium der Ukrainistik eingeschrieben habe, war ich nie in der Ukraine gewesen oder hatte ein Wort Ukrainisch gehört. Ich war mir nicht einmal sicher, ob es ukrainische Websites gab, und hatte keine Ahnung, wie ich danach suchen sollte. Als ich nach und nach die Sprache lernte und mir damit diese neue Welt erschloss, die sich plötzlich auftat, bewegte ich mich immer weiter von meiner bisherigen Umgebung weg. Ich stand mit einem Fuß noch in Österreich, bei meiner Familie und meinen Freunden, mit dem anderen schon in der Ukraine und ich merkte, wie ich langsam auch den zweiten Fuß nachzuziehen begann und mich ganz von Daheim zu lösen drohte. Das wollte ich nicht.

Um eine neue Verbindung zwischen diesen beiden „Welten“ für mich zu schaffen, fing ich mit dem Übersetzen an. In der Ferne war mir eine Gestalt aufgefallen, die sich später als Übersetzung vorstellte. Langsam war ich auf sie zugegangen, ich hatte ja keine Ahnung davon gehabt, war etwas unsicher und skeptisch gewesen, vor allem mir selbst gegenüber. Es hatte so ausgesehen, als würde diese Gestalt mit etwas winken, um auf sich aufmerksam zu machen und sich als Lösung meines Dilemmas anzubieten.

Um das Foto nicht aus dem Blick zu verlieren, sagen wir, es war ein Zaunpfahl.

 Nina Hawrylow

No_5424_HawrylowНі, це не могила.

Я знаю, що це трохи схоже на хрест. Але то лише три трухляві стовпи для огорожі, які я поставила більш-менш стабільно, для того щоб табличка змогла простояти на них сім днів, а на поперечному стовпі написала назву австрійського містечка кирилицею. Я ще планувала написати, що тут спільного з перекладом, але зрештою вийшло більше про табличку.

Це виглядає як старий надгробок. Можливо, не варто залишати поза увагою цей образ. Отже, що спільного він може мати з моїми перекладами? Це може бути натяк на надгробок мого діда, який, в найширшому значенні, був причиною моїх перших перекладацьких спроб. Мій дід був українцем.

 Я перекладаю, не тому що люблю перекладати, не тому, що мені подобається процес. Мені подобається результат.

До того, як я розпочала студіювати україністику, я ніколи не була в Україні і не чула жодного слова українською. Я навіть не була впевнена, чи існують українські сайти, і не мала жодного уявлення, як їх шукати. Я вчила мову і так освоювала цей новий світ, який раптом відкрився для мене, і рухалася все далі від звичного для мене середовища. Однією ногою я ще стояла в Австрії, біля родини та друзів, а іншою – вже в Україні. Я помітила, як моя друга нога теж тягнеться туди і це загрожує моїм повним віддаленням від Батьківщини, чого я не хотіла.

Для того, щоб поєднати для себе ці два «світи», я почала перекладати. Вдалині я побачила постать, яка представилася перекладом. Я повільно наблизилася до неї, не маючи жодного уявлення, була невпевнена і скептично налаштована, в першу чергу до себе. Вона, щоб привернути мою увагу, помахала рукою і представилася вирішенням моєї дилеми.

Щоб не втратити фото зовсім з поля зору, скажемо, що це були стовпчики для огорожі.

(Переклад Олі Кравчук)

 20. FOTO Nr. 5464 (Tjaša Šket)

No_5464_SketMed prevajanjem literarnih del človeka velikokrat odnese v nek drug svet, svet, ki poteka vzporedno z njegovim, a se od njega kljub temu tako zelo razlikuje. Ta svet, v katerega prevajalec pri prevajanju vstopa, zahteva vso njegovo pozornost, vse njegove občutke in misli. Podoživeti mora utrip tega novega sveta, časa, oseb. Vse dokler se s tem svetom ne zlije v eno in ga živi v svojem jeziku. Takrat zunanji svet poteka na stranskem tiru. Po takšnem intenzivnem podoživljanju literarnega, kovanju besed in razvozlavanju jezikovnih zank, je treba literarni svet za trenutek ali dva odložiti in spet z veliko žlico zajeti svojega ter poiskati nov prevajalski navdih. Meni tega daje narava. Poleti so to mehki žarki, ki božajo kožo, ter črički, ki hitijo s svojim koncertom. Jeseni je to pisano listje, ki se vrtinči po gozdni cesti, in veverice, ki pred mojim oknom pridno nabirajo lešnike za ozimnico. Pozimi so to snežinke, ki se nežno topijo na dlani, in meglice, ki vijejo svojo težko pot čez Pohorje. Pomlad pa navdahne s svežino in prebujanjem, s prvimi češnjevimi cvetovi.

Tjaša Šket

No_5464_SketWährend des Übersetzens von literarischen Werken wird man oft in eine andere Welt versetzt, eine Welt, die parallel zu der eigenen Welt existiert, sich jedoch sehr von ihr unterscheidet. Diese Welt, in die der Übersetzer beim Übersetzen eintritt, fordert seine ganze Aufmerksamkeit, alle seine Gefühle und Gedanken. Er muss den Puls dieser neuen Welt, Zeit und Personen nacherleben. Schließlich wird er eins mit dieser Welt und erlebt sie in seiner eigenen Sprache. Dann wird die Außenwelt auf den Abstellgleis geschoben. Nach einem so intensiven Nacherleben des Literarischen, dem schmieden von Worten und dem entschlüsseln von sprachlichen Rätseln, ist es notwendig, für einen Moment die literarische Welt wieder bei Seite zu lassen, wieder völlig in die eigene Welt einzutauchen und neue Inspiration fürs Übersetzen zu finden. Ich finde diese Inspiration in der Natur. Im Sommer sind das die weichen Sonnenstrahlen, die meine Haut streicheln, und das lebhafte Konzert der Grillen. Im Herbst sind das die bunten Blätter, die auf der Waldstraße herumgewirbelt werden, und die Eichhörnchen, die vor meinem Fenster fleißig Nüsse für ihren Wintervorrat sammeln. Im Winter sind das die Schneeflocken, die sanft auf der Handfläche verschmelzen, und der Nebel, der sich seinen schwierigen Weg durch das Gebirge von Pohorje bahnt. Und der Frühling inspiriert mich mit seiner Frische, mit dem Erwachen und mit den ersten Kirschblüten.

(Aus dem Slowenischen von Janko Trupej)

 21. FOTO Nr. 5437 (Daniela Pusch)

No_5437_PuschEin Garten. Der schönste Garten der Welt! Groß ist er, vom Haus aus endet das Grundstück mit einer Fichtenwand, weiter dingt auch der Blick nicht. Und dazwischen eine stolze Buche, freche Brombeerranken, die sich Jahr um Jahr kaum bändigen lassen und ihre Früchte in unterschiedlicher Qualität preisgeben, sie sind launisch wie das Wetter. Die staksige Bluthasel lehnt sich an die Buche und bildet zur einen Seite die Marke zwischen Rasenfläche und den bunten Beeten, auf denen wenig nicht wachsen darf. Aber auch sie verändern sich mit der Zeit. Das wilde Margeritenbeet wechselt zum Kartoffelacker oder zur Anbaufläche für Bohnen, im nächsten Jahr dient es als Experimentiergrube für die Kinder. Und dann kommen die Margeriten wieder. Auf dem von der Dünenrose dominierten Stück wird der kleine Teich wieder frei gelegt, Molche und Wasserschnecken werden vom großen Teich hierher gebracht, aber nur ein Molch bleibt in seinem neuen Zuhause. Nebenan teilen sich Himbeere, Flieder und Geißblatt ein Fleckchen, sie sind so miteinander verwuchert, dass sie aussehen wie ein mächtiges Phantasiegewächs, man kann eindringen wie in eine Höhle. Der blau-weiß gestrichene Gartenschuppen voller Geheimnisse bildet auf der anderen Seite die Grenze zur Rasenfläche. Wer hier wohl wohnt? Über dem Schuppen breitet sich ein Holunder aus, in beider Schatten versteckt sich eine bemooste schiefe Holzbank, ein Refugium für heimliche Picknicks… Zurzeit steht hier auch die Wanderkastanie – sie entstammt einem vornehmen französischen Geschlecht, das im Schlosspark rund um die Geburtsstätte des Sonnenkönigs beheimatet ist (ihre Vorfahren haben den kleinen Louis persönlich gekannt). In unserem Garten wächst sie aus einem Eimer, der meist hinter dem Schuppen steht, auf den sie mittlerweile in jugendlichem Übermut herab blickt. Vorne noch der große Teich mit seinen abertausend Einwohnern, hüfttief und lang wie eineinhalb Kanus. Tagsüber kann das Auge in dieser Idylle den regen Flugverkehr der unterschiedlichsten heimischen Vögel an der Futterstelle beobachten, hoch oben, damit die Katze ihnen kein Henkersmahl beschert – aber ab und zu gelingt es ihr doch. Das Auge sieht des Öfteren den Herrn des Gartens, der, frei nach Voltaire, sein Paradies bändigt. Es ist wie ein Konzert: Jede Pflanzenart wartet auf ihren Einsatz – jetzt blüht die mächtige Kletterrose, Weiß dominiert, dann kommen die rosa blühenden Gewächse hinzu, ein kontrastiver Tupfer dezenten Hortensienblaus bildet die zweite Stimme. Und schließlich der gelb-braune Regen der Buchenblätter, wie ein ausklingendes Feuerwerk. Sieben Jahre, sieben Monate oder sieben Tage, es macht keinen Unterschied, wie lange das Auge blickt, gibt es doch immer viel einzufangen, und es wird ihm schwindelig, wenn es das Gesehene auf einmal abrufen soll. Das Ergebnis ist ein Konzentrat, für den Betrachter zu abstrakt, um alles zu erkennen, es bedarf der Annäherung über eine andere Form der Wahrnehmung. Der bescheidene Versuch einer Übersetzung.

Daniela Pusch

No_5437_PuschZahrada. Nejkrásnější zahrada na světě! Je veliká, pozemek za domem končí stěnou smrků, dál už pohled ani nepronikne.  A v tom prostoru pyšný buk, drzé šlahouny ostružin, které se rok od roku hůř krotí a dávají plody lepší i horší a náladové jsou jak počasí.  Přerostlý keř červené lísky se naklání k buku a odděluje z jedné strany trávník od pestrobarevných záhonů, na kterých je dovoleno pěstovat téměř cokoli. Ale i ony se časem mění. Divoký záhon kopretin se stává bramborovým polem anebo je osázen fazolemi, další rok slouží jako dětské rejdiště. A pak přijdou opět kopretiny. Na kousku země, jemuž vévodí růže bedrníkolistá, člověk po čase odkryje malé jezírko, nanosí tam čolky a vodní šneky z většího jezírka, ale jen jeden čolek se ve svém novém domově trvale usadí. Kousek dál se o místo dělí maliny, šeřík a kozí list, dohromady jsou tak rozbujelé, že vypadají jako nějaká mohutná rostlina z říše fantazie, dá se do nich vniknout jak do jeskyně. Modrobíle natřená zahradní kůlna, plná tajemství, ohraničuje trávník z druhé strany. Kdopak tu asi bydlí? Nad kůlnou se košatí černý bez, v jejich společném stínu se ukrývá křivá, mechem obrostlá dřevěná lavička, útočiště tajných pikniků. Zrovna teď tam stojí i putující kaštanovník. Pochází z urozeného francouzského rodu, jenž má kořeny v zámeckém parku kolem rodiště krále Slunce (jeho předkové znali malého Ludvíka osobně). V naší zahradě vyrůstá z kyblíku, který stává za kůlnou, na niž už pomalu začíná ve své mladické povýšenosti shlížet. Vepředu ještě větší jezírko s bezpočtem obyvatel, po pás hluboké a ne delší než půldruhé vodácké lodi. Přes den může oko sledovat v této idyle čilé poletování všelijakých místních ptáků u krmítka, zavěšeného vysoko, aby to nebylo poslední jídlo, které jim dopřeje jejich kočicí kat – ale beztak se mu to čas od času podaří. Oko leckdy spatří pána zahrady, který trochu po voltairovsku zušlechťuje svůj ráj. Je to jako koncert: Každý druh čeká, až přijde na řadu – teď kvete mohutná popínavá růže, převládá bílá barva, pak se k ní připojí růžově kvetoucí rostliny a kontrastující skvrna jemné hortenziové modři jim tvoří druhý hlas. A konečně žlutohnědý déšť bukových listů, jako doznívající ohňostroj. Sedm let, sedm měsíců či sedm dní, nezáleží na tom, jak dlouho tu oko spočine, vždyť toho může zachytit tolik, a jímá ho závrať, když má najednou vyvolat, co spatřilo. Výsledkem je cosi zhuštěného, pro pozorovatele příliš neurčitého, než aby vše rozpoznal. Je třeba to přiblížit nějakou jinou formou vnímání. Skromný pokus o převod.

(Aus dem Deutschen von Michaela Otterová)

 22. FOTO Nr. 5431 (Łukasz Łaski)

No_5431_LaskiChleba naszego powszedniego daj nam dzisiaj, najlepiej też jutro i pojutrze. Ale nikt nie daje, trzeba sobie na niego zapracować. Mam szczęście, ponieważ mam pracę, dzięki której mogę zapłacić za chleb, czasem mnie stać nawet na kiełbasę, czy piwo. Czemu więc czuję głód? Nie wychodzę, dopóki nie zjem porządnego śniadania, ale ledwo rozpoczynam pracę, już odczuwam tę nieprzyjemną pustkę w żołądku. Zalewam ją gorącą czarną kawą i mam na chwilę spokój, ale po kulkunastu minutach znowu to samo. Pewnego dnia wziąłem ze sobą coś do jedzenia, lecz na przerwie nie mogłem przełknąć ani kęsa, bo byłem syty. Wtedy zrozumiałem, że mój głód nie powstaje w jamie brzusznej, chociaż człowiek przywykł umiejscawiać go właśnie tam. W takim razie co to za głód?

Prowadzę dwudniowe zajęcia aby przybliżyć uczniom ósmych i dziewiątych klas rozmaite zawody społeczne. Poza tym wpisuję dane w często błędne tabele programu Excel, albo drukuję godzinami kilkustronicowe dokumenty, które nikogo nie interesują, i które szybko lądują w niepamięci śmierdzącego archiwum. Na początku się starałem, myśląc, że naprawdę wykonuję sensowną pracę, że w niejednym uczniu obudzę zainteresowanie ważnym dla społeczeństwa zawodem. Jednak szybko przejrzałem to upozorowane na edukację oszustwo, przez co sam czuję się jak oszust. Trudno mi opowiadać cokolwiek na temat pedagogów, psychologów i pracowników społecznych, kiedy widzę, że ci młodzi ludzie, z których większość dorasta w trudnych warunkach, sami potrzebują właśnie pedagogów, psychologów i pracowników społecznych. Z jednej strony szkoda mi tych dzieci i chciałbym z nimi rozmawiać o rzeczach, które mogą im się przydać. Z drugiej strony doprowadzają mnie do szaleństwa swoją bezczelnością i wrzaskiem, a po zajęciach każdy z nas wychodzi niezadowolony.  Mam szczęście, ponieważ mam z czego opłacać rachunki, ale nie jestem z tego powodu szczęśliwy. Owszem, możność opłacania rachunków ułatwia życie. Ale dla mnie to za mało, dlatego jestem głodny.

Wciąż odczuwam ten sam głód, który był powodem rozpoczęcia i, mimo wielu trudów, zadowalającego ukończenia studiów. W nim również ma swoje źródło chęć pisania i, od czasów studiów, tłumaczenia. Głód językowy wzmagał się po każdym, krótkotrwałym zaspokojeniu. Widzę tylko jedno rozwiązanie: pisać i tłumaczyć. Uczestniczę w międzynarodowym projekcie translatorskim, nie tylko żeby lepiej poradzić sobie z głodem, ale przede wszystkim, żeby w przyszłości być w stanie zapracować na właściwy dla mnie chleb powszedni. Tylko ile zajmie mi to czasu? Ciągle mam wrażenie, że jest go za mało. Pracując nad tekstami, co chwilę patrzę na zegarek, pytając się, czy tego dnia zdążę choć na chwilę zaspokoić niedosyt. A w pracy poczucie niedosytu uporczywie mi przypomina, że powinienem robić coś innego. Gdybym chciał budować mosty albo sprzedawać komórki, byłoby może łatwiej, ale przecież nie samym zarabianiem pieniędzy człowiek żyje, lecz każdym słowem. Żadne inne miejsce nie przypomina mi tak dobitnie o tłumaczniu niż to, które mnie od tego powstrzymuje.

Łukasz Łaski

No_5431_LaskiUnser täglich Brot gib uns heute, am besten auch morgen und übermorgen. Aber keiner gibt es einem, man muss es sich erarbeiten. Ich habe Glück, denn ich habe Arbeit, dank der ich für Brot bezahlen kann, manchmal kann ich mir sogar Wurst oder Bier leisten. Warum verspüre ich dann Hunger? Ich verlasse das Haus nicht ohne ein ordentliches Frühstück, doch kaum habe ich mit der Arbeit angefangen, fühle ich bereits diese unangenehme Leere im Magen. Ich ertränke sie in heißem schwarzem Kaffee und habe eine Weile Ruhe, aber nach einer gewissen Zeit fängt es wieder von vorne an. Eines Tage nahm ich etwas zu essen mit zur Arbeit, aber während der Pause konnte ich keinen Bissen herunterbekommen, weil ich satt war. Da verstand ich, dass mein Hunger nicht in der Bauchhöhle entsteht, obwohl der Mensch gewohnt ist, ihn dort zu verorten. Woher also dieser Hunger?

Ich leite eine zweitätige Veranstaltung mit dem Ziel, Schülern des achten und neunten Jahrgangs unterschiedliche soziale Berufe vorzustellen, daneben gebe ich Daten in häufig fehlerhafte Excel-Tabellen ein oder drucke stundenlang mehrseitige Dokumente, die niemanden interessieren und schnell in Vergessenheit des stinkenden Archivs geraten. Am Anfang bemühte ich mich, da ich wirklich dachte, sinnvolle Arbeiten auszuführen, dass ich in einigen Schülern das Interesse für einen gesellschaftlich wichtigen Beruf erwecke. Doch bald schon durchschaute ich den Schwindel unter dem Deckmantel der Bildung, wodurch ich mir selbst wie ein Schwindler vorkomme. Es fällt mir schwer, irgendetwas über Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeiter zu sagen, wenn ich sehe, dass diese jungen Menschen, von denen die meisten in schwierigen Verhältnissen aufwachsen, gerade selbst Pädagogen, Psychologen und Sozialarbeiter brauchen. Einerseits tun sie mir leid und ich möchte mit ihnen über Dinge reden, die ihnen hilfreich sein könnten. Andererseits treiben sie mich mit ihrer Unverschämtheit und Schreierei in den Wahnsinn, und nach dem Ende der Veranstaltung verlässt jeder von uns unzufrieden das Gelände. Ich habe Glück, denn ich bin in der Lage, meine Rechnungen zu bezahlen, aber glücklich bin ich deshalb nicht. Sicher, die Möglichkeit Rechnungen zu bezahlen, erleichtert das Leben. Aber mir ist das zu wenig, darum bin ich hungrig.

Ständig spüre ich denselben Hunger, welcher der Grund für die Aufnahme, und, trotz zahlreicher Schwierigkeiten, das erfolgreiche Abschließen meines Studiums war. Er stellt auch den Ursprung meiner Lust zu schreiben und seit der Studienzeit ebenfalls zu übersetzen dar. Der Sprachhunger verstärkte sich nach jeder kurzzeitigen Sättigung. Ich sehe nur eine Lösung: Schreiben und Übersetzen. Ich nehme am internationalen Übersetzungsprojekt nicht nur teil, um besser mit dem Hunger zurecht zu kommen, sondern auch um in Zukunft in der Lage zu sein, mir das für mich geeignete täglich Brot zu verdienen. Nur wie viel Zeit wird das benötigen? Ständig habe ich das Gefühl, dass ich zu wenig davon habe. Während der Arbeit an den Texten schaue ich immer wieder auf die Uhr und frage mich, ob ich es heute schaffe, den Hunger wenigstens für eine Weile zu stillen. Auf der Arbeit hingegen erinnert mich das Hungergefühl hartnäckig daran, dass ich etwas anderes machen sollte. Würde ich Brücken bauen oder Handys verkaufen wollen, wäre es vielleicht einfacher, aber der Mensch lebt nicht vom bloßen Geldverdienen allein, sondern von jedem Wort. Kein anderer Ort erinnert mich so deutlich ans Übersetzen, wie jener, der mich davon abhält.

 (Aus dem Polnischen von Lukas Laski)

 23. FOTO Nr. 5406 (Anja Wutej)

No_5406_WutejWelche Übersetzerin/welcher Übersetzer kennt das nicht? Die Augen werden müde und trocken, der Computer strahlt ihnen erbarmungslos entgegen. Man beschäftigt sich schon seit endlosen Minuten, sogar Stunden, mit einem Übersetzungsproblem, bei dem man einfach auf keinen grünen Zweig kommt. Oder man kommt zwar auf einen, der dann aber überraschenderweise abbricht. Dann macht es endlich „klick“ (nein, es ist nicht der Zweig) und man weiß, was zu tun ist. Aufstehen, die Balkontür aufmachen und sich eine grüne Pause gönnen. Raus ins Grüne, ein bisschen Farbe schadet nie. Dann geht alles viel leichter und schneller. Und auch die Augen freuen sich.

Anja Wutej

No_5406_WutejDvomim, da obstaja prevajalka/prevajalec, ki tega ne pozna. Oči postajajo utrujene in suhe, računalnik jim neizprosno seva naproti. Minevajo neskončne minute, celo ure, in še vedno se ukvarjaš s prevajalskim problemom ter nikakor ne prideš na zeleno vejo. Ali pa morda prideš na kakšno, vendar se ta nenadoma odlomi. Nato ti naenkrat naredi „klik“ (ne, tokrat ni veja) v glavi in končno veš, kaj moraš storiti. Vstati, odpreti balkonska vrata in si privoščiti zelen premor. Ven v naravo, nekoliko barve nikdar ne škodi. Potem bo tudi vse ostalo lažje in hitreje steklo. Pa še oči bodo hvaležne.

(Aus dem Slowenischen von Anja Wutej)

24. FOTO Nr. xxxx (Karolina Matuszewska)

Wybierając scenerię dla mojego zdjęcia, kierowałam się chęcią pokazania miejsca, w którym najchętniej pracuję. Dużą przyjemność sprawia mi bowiem kontakt z literaturą poza murami domu, uczelni czy bibliotek, daleko od miejskiego zgiełku. Dzięki ograniczonemu dostępowi do Internetu mogę łatwiej skupić się na wykonywanej czynności, a wynikające z pracy zmęczenie ustępuje radości obcowania z naturą. Również pozostawiony w domu telefon komórkowy nie absorbuje mojej uwagi, przez co koncentruję się na tym, co istotne.

Fotografia jest nieostra, rozmyta. Jej wygląd wynika ze zbytniej ciekawości co do końcowego efektu. Niecierpliwość ta wykazuje pewne paralele z pracą młodego tłumacza, dla którego droga do celu wydaje się nie kończyć. Warto jednak uzbroić się w cierpliwość i wytrwać w postanowieniach. Suma tych starań i wyrzeczeń może okazać się równie zaskakująca jak nasze fotograficzne arcydziełka. Per aspera ad astra.

Karolina Matuszewska

Als ich eine Szenerie für meine Aufnahme wählte, ging es mir darum, zu zeigen, an welchem Ort ich am liebsten arbeite. Denn große Freude bereitet mir die Begegnung mit Literatur gerade außerhalb der eigenen vier Wände, der Universität oder Bibliothek, weit weg vom Trubel der Stadt.  Weil der Zugang zum Internet eingeschränkt ist, kann ich mich hier besser auf meine Aufgabe konzentrieren, und hier auch weicht die nach langer Arbeit einsetzende Erschöpfung der Freude an der Natur. Das im Haus zurückgelassene Handy beansprucht nicht länger meine Aufmerksamkeit, wodurch ich mich ganz auf das Wesentliche konzentrieren kann.

Die Aufnahme ich unscharf, verwaschen. Ihr Aussehen ist das Ergebnis einer übermäßigen Neugier auf den finalen Effekt. Diese Ungeduld weist bestimmte Parallelen zur Arbeit eines jungen Übersetzers auf, dem der Weg zum Ziel endlos erscheint. Es lohnt jedoch, sich in Geduld zu fassen und seinem Vorsatz treu zu bleiben. Die Summe dieser Mühen und Entsagungen kann ebenso überraschend sein wie unsere kleinen fotografischen Meisterwerke. Per aspera ad astra.

(Aus dem Polnischen von Jakob Walosczyk)

25. FOTO Nr. 5359  (Mykola Lipisivitskij)

No_5359_LipisivitskijВід самого початку сучасний світ живе за рахунок прогресу і технічного розвитку. Цілі покоління технічних досягнень і приладів змінюють одне одного набагато швидше, ніж людські покоління, які вже звикли до безперервного і строкатого мерехтіння технічних винаходів, які мають полегшити життя людей. Ідея обмеження людини до рівня певного приладу, який може функціонувати з більшою або меншою ефективністю, все ще дрімає в заплутаних думках прихильників модернізації людського суспільства. У багатьох випадках замість людини певні функції може набагато швидше і точніше виконувати відповідний прилад. Проте глибинне коріння гуманності, котре сягає у далекі епохи, не втрачає свого значення навіть сьогодні. Певні інструменти, які і надалі можуть використовуватися лише людьми, але вважаються застарілими на сьогоднішній день, наприклад, камера обскура надають людській культурі цілком іншого, певною мірою позачасового виміру і ніби уповільнюють наш темп життя. Також переклад належить до таких незамінних видів людської діяльності, які створюють передумови для існування культури взагалі. Моя камера обскура чекала понад 7 днів, аби зробити одну єдину світлину. Приблизно стільки ж тривала моя робота над перекладом з німецької мови українською одного невеличкого уривку з роману. І з величезним захватом і подивом, який, напевно, викликали у людей вдало зроблені світлини камери обскура кілька століть тому назад, я й сьогодні вдивляюсь у кожне речення вдалого перекладу майстрів чи й навіть магів літературного перекладу, які чаклують над перенесенням незвіданих світів ідей і речей з однієї мови в іншу.

Микола Ліпісівіцький

No_5359_LipisivitskijDie moderne Welt lebt zeit ihres Bestehens von Fortschritt und Technisierung. Die Generationen von technischen Einrichtungen und Geräten wechseln einander viel schneller als menschliche Generationen, die sich schon an das fortwährende und bunte Auf- und Abflimmern von technischen Erfindungen gewöhnt haben, welche das menschliche Leben leichter machen sollen. Die Idee von der Nivelierung des Menschen auf die Ebene eines mehr oder weniger effizient funktionierenden Gerätes schlummert nach wie vor in den verwickelten Gedankengängen der Modernisierung der menschlichen Gesellschaft. In vielen Fällen kann anstelle des Menschen ein entsprechendes Gerät bestimmte Funktionen schneller und genauer ausüben. Aber die tief greifenden Wurzeln der Humanität, die in die weit entfernten Epochen zurückreichen, sind trotzdem auch heute noch von Bedeutung. Bestimmte Werkzeuge, die nach wie vor nur vom Menschen benutzt werden können, aber auch die heute veraltend wirkenden technischen Vorrichtungen wie Camera Obscura oder Schwarzlochkamera verleihen eine ganz andere, gewissermaßen überzeitliche Dimension der menschlichen Kultur und entschleunigen gleichsam unser Lebenstempo. Auch die Übersetzung gehört zu den nicht ersetzbaren menschlichen Tätigkeiten, die die Existenz der ganzen Kultur erst ermöglichen. Meine Schwarzlochkamera wartete über 7 Tage auf eine einzige Aufnahme. Ungefähr so lange dauerte meine Arbeit an der Übersetzung eines kleinen Romanauszugs aus dem Deutschen ins Ukrainische. Und mit einer entzückenden Bewunderung, die wohl vor mehreren Jahrhunderten die gelungenen Aufnahmen der Camera Obscura bei Menschen hervorrufen haben, betrachte ich auch heute jede gut gelungene Übertragung von den Meistern oder sogar Magiern der literarischen Übersetzung, die fremde Ideen- und Gegenstandswelten aus der einen in eine andere Sprache hinüberzaubern.

(Aus dem Ukrainischen von Mykola Lipisivitskyi)

26. FOTO Nr. 5368 (Olha Kravchuk)

No_5368_KravchukСвітає… З вулику роздається тихий гул бджолиної сім᾿ї. Це бджоли вирушають у пошуках нектару. Трудівниці перелітають з квітки на квітку і так триває до заходу сонця…

Наша сім᾿я багато часу проводить в селі. У мене там є улюблене місце – батькова пасіка, де я частенько ховаюсь від усіх, щоб попрацювати наодинці з текстом. Коли я бачу, як бджоли невтомно трудяться кожного дня, то сама заряджаюсь енергією і прагну пошвидше завершити розпочатий переклад чи взятись за новий текст. Тому я одразу вирішила, що поставлю камеру-обскуру біля одного з вуликів. Раніше для мене існувала одна спільна риса між бджолами і перекладачами – якщо вони хочуть добитися результату, то обоє повинні невтомно трудитися – збирати квітковий чи словесний нектар. Проте познайомившись ближче з життям бджіл, у мене в голові виникли й інші паралелі схожості, якими я хочу поділитись з вами.

Бджоли дають цінний харчовий і лікувальний продукт – мед, який можна порівняти з рафінованим літературним перекладом. Вони також виробляють віск та ряд специфічних речовин для медицини, важливу сировину більш як для двохсот галузей промисловості, що у свою чергу можна порівняти із роллю перекладу у інших сферах людського життя.

Медоносні бджоли дуже чутливі. Вони видають і здатні сприймати ультразвуки, коливання у стотисячну частку міліметра, буквально тут же реагуючи на них. Так само і перекладач повиннен відчути кожнісіньке слово у тексті і адекватно його перекласти.

У процесі еволюції значно змінилася морфологія бджоли, особливо її найважливіші робочі органи. Став довшим хоботок – апарат для збору нектару. Ним бджола почала діставати нектар майже з усіх квіток. І тут я  побачила спільну рису: у перекладача теж з᾿явилося багато підручних засобів, які набагато полегшують його роботу – взяти хоча б комп᾿ютер чи електронні словники.

Цікаво, що бджоли, які збирають нектар, відвідують квітки не всіх рослин, що зустрічаються на їхньому шляху, а переважно одного якогось виду. Так і перекладач зазвичай працює над одним текстом, повністю занурившись в нього. Проте бджола може працювати одночасно і на декількох видах медоносів, але тільки тоді, коли місцевість на них бідна або перенаселена бджолами. Дозволю собі так само охарактеризувати тексти, які можна перекладати паралельно з іншими.

Переклад – здебільшого дуже самітницька праця, що протікає наодинці з текстом. Проте більшості з нас, для того, щоб навчитись самостійно збирати словесний нектар, потрібно пройти школу життя у перекладацькій сім᾿ї. Такою «бджолиною» сім᾿єю для мене і думаю, що для більшості учасників, став проект ТрансСтар Європа, де ми повсякчас відчуваємо підтримку досвідченіших!

На землю тихо опускається вечір. Підходжу до «мого» вулика і чую шум сім᾿ї, глухий, рівний, тихий, одноголосий. Це голос повсякденної праці.

 Оля Кравчук

No_5368_KravchukDer Tag bricht an. Aus dem Bienenstock dringt das leise Summen der Bienenfamilie. Bienen, die sich auf die Suche nach Nektar machen. Die Arbeiterinnen fliegen von Blume zu Blume, bis die Sonne untergeht.

Unsere Familie verbringt viel Zeit im Dorf. Ich habe dort einen Lieblingsplatz – Vaters Bienenhaus, in dem ich mich oft verstecke, um alleine an einem Text zu arbeiten. Wenn ich sehe, wie sich die Bienen Tag für Tag unermüdlich abmühen, bin ich selbst energiegeladen und versuche schnell mit einer angefangenen Übersetzung fertig zu werden oder mich an einen neuen Text zu setzen. Darum habe ich beschlossen, die Camera Obscura neben einem Bienenstock aufzustellen.

Früher habe ich einen gemeinsamen Wesenszug zwischen Bienen und Übersetzern gesehen: Wer ein Resultat erhalten will, muss unermüdlich arbeiten – Blüten- oder Wörternektar sammeln. Nachdem ich das Bienenleben aber näher kennengelernt habe, sind mir noch andere Parallelen aufgefallen, die ich mit euch teilen will.

Bienen liefern ein wertvolles Nahrungs- und Heilmittel – den Honig, den man mit einer ausgereiften literarischen Übersetzung vergleichen kann. Sie erzeugen auch Wachs und eine Reihe spezifischer Stoffe für die Medizin, wichtige Inhaltsstoffe für mehr als 200 Industriezweige, was wiederum mit der Rolle des Übersetzers in verschiedenen Sphären des gesellschaftlichen Lebens vergleichbar ist.

Honigbienen sind sehr empfindsam. Sie können Ultraschall aussenden und empfangen – sie reagieren bereits auf eine Schwingung im Bruchteil eines Millimeters. Ein Übersetzer muss ebenso jedes einzelne Wort im Text spüren und es passend übersetzen.

Im Laufe der Evolution hat sich der Körperbau der Bienen bedeutend verändert, besonders die wichtigsten Arbeitswerkzeuge. Der Saugrüssel, ihr Werkzeug zum Nektarsammeln, wurde länger. So kann eine Biene aus fast allen Blüten den Nektar saugen. Und hier sehe ich eine Gemeinsamkeit: auch für den Übersetzer sind viele Behelfe entstanden, die ihm die Arbeit um einiges erleichtern, etwa der Computer oder elektronische Wörterbücher.

Interessanterweise fliegen nektarsammelnde Bienen nicht die Blüten aller Pflanzen an, denen sie auf ihrem Weg begegnen, sondern vorwiegend eine bestimmte Art. So arbeitet auch ein Übersetzer für gewöhnlich an nur einem Text, vollkommen in ihn versunken. Eine Biene kann zwar an verschiedenen Honigarten gleichzeitig arbeiten, aber nur dann, wenn ihre Umgebung arm oder mit Bienen überbevölkert ist. Ich erlaube mir die Texte, die man parallel mit anderen übersetzen kann, auch so zu charakterisieren.

Übersetzen ist im Großen und Ganzen eine sehr einsame Arbeit, die alleine mit dem Text abläuft. Die meisten von uns müssen aber eine Schule in der Übersetzerfamilie durchlaufen, um zu lernen, wie man eigenständig den Wörternektar sammelt. Zu einer solchen „Bienenfamilie“ ist für mich, und ich denke auch für die Mehrheit der Teilnehmer, das Projekt TransStar Europa geworden, wo wir jederzeit die Unterstützung von erfahrenen Übersetzern bekommen.

Auf der Erde dämmert es langsam. Ich gehe zu meinem „Bienenstock“ hin und höre dumpf, gleichmäßig, leise und einstimmig die Geräusche der Familie. Es ist der Klang täglicher Arbeit.

(Aus dem Ukrainischen von Nina Hawrylow)

27. FOTO Nr. 5408 (Radovan Charvát)

No_5408_CharvatIch kann zu meinem Bild schwer etwas schreiben, da ich überhaupt keine Ahnung habe, warum so etwas zustane gekommen ist. Es sollte in Konturen mein Garten sein, wo ich mitunter auch unter dem Pflaumenbaum arbeite, aber es ist etwas ganz anders geworden, etwas Unerwartetes, was zwar sehr schön aussieht, hat aber mit meinem Garten wenig zu tun.

 

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Programme der Robert Bosch Stiftung

27. 11. 2014

Am ersten Tag unseres Treffens in Stuttgart wurden uns die Programme der Robert Bosch Stiftung, des Partners des Projekts „TransStar Europa“ präsentiert.

Das Ziel der Robert Bosch Stiftung besteht in der Kulturförderung im Bereich Völkerverständigung Europa und seine Nachbarn. Seit 11 Jahren fördert die Stiftung auch die Übersetzungsprojekte mit folgenden Zielen:

– Austausch und Vernetzung der Übersetzer untereinander;

– die Verankerung in der aktuellen Literaturszene;

– die Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung der Kunst des Übersetzens und des Engagements von Übersetzern.

Zu den Zielgruppen der Robert Bosch Stiftung gehören:

– professionelle Literaturübersetzer aus dem Deutschen und ins Deutsche;

– Übersetzer, die ihre Kunst auf hohem Niveau betreiben und die sich zugleich als Mittler zwischen zwei Kulturen begreifen.

Die interessantesten Programme der Robert Bosch Stiftung, über die wir informiert wurden, sind:

1. Hieronymus-Programm  http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/23536.asp

2. Literarische Brückenbauer http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/1098.asp

3. Vice-Versa – Zweisprachige Werkstätten http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/32157.asp

4. Grenzgänger – Recherchen in Mittel- und Osteuropa http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/13834.asp

5. Szenenwechsel http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/44275.asp

6. ViVaVostok  Kinder- und Jugendliteratur aus Mittel- und Osteuropa http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/41165.asp

7. Tranzyt – Literatur aus Polen, der Ukraine und Belarus http://www.bosch-stiftung.de/content/language1/html/38291.asp

Insgesamt war diese Veranstaltung informativ und hilfreich.

von Julija Mykytyuk

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Serhij Zhadan und „Sobaky v kosmosi“

12. 10. 2014

Stühle und Rednerpulte werden abgeräumt – Gitarren und Trompeten gestimmt. Am Samstagabend haben die Übersetzer ihre Arbeit zur Seite gelegt und zu den neusten Songs von Serhij Zhadan und seiner Band „Sobaky v kosmosi“ (Hunde im Weltall) getanzt.

Eine Mischung von Ska-Rythmen und ukrainischer Volksmusik hat niemanden gleichgültig gelassen. Das Album „Kämpf um sie“ ist hauptsächlich zeitkritischen Themen gewidmet, mit einer guten Portion Humor und lebhafter musikalischer Gestaltung. Diejenigen, die mit der Ukraine – dem Heimatland der Band – vertraut waren, erkannten soziale Erscheinungen und odiöse Figuren. „Sobaki“ setzen Zhadans Werke in Musik, und so werden wunderschöne Gedichte zu wunderschönen Hits.

Das Publikum hat von der Band zweimal eine Zugabe verlangt. Wenn selbst die Gäste, die kein Wort Ukrainisch verstehen, springen und mitsingen, dann ist das ein handfester Erfolg, oder?

von Valentyna Bilokrynytska

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