Esther Kinsky: Fremdsprechen

6. 5. 2013

Esther Kinsky: Fremdsprechen

„Gedanken zum Übersetzen“ lautet der Untertitel zu Esther Kinskys Essay „Fremdsprechen“ – sie hat Gedanken in Worte gefasst, die sie seit vielen Jahren im Prozess des Übersetzens begleiten. Sie fasst das Übersetzen als einen Vorgang, in dem das Was – also der Inhalt eines zu übersetzenden Textes – hinter das Wie – Wie ist etwas gesagt? Wie verbindet es sich zu einem Ganzen? – zurücktritt.

„Ich halte nicht viel von der Betonung der Rolle des Übersetzers als ‚Brückenbauer‘ und Kulturvermittler. Der Übersetzer ist kein Fremdenführer, auch wenn die Fremde sein Gegenstand ist“, schreibt sie im Vorwort. Das Vermitteln von Kultur durch Texte – ist es nicht das, was uns dazu bringt, Texte zu übersetzen? Ist es nicht gerade der Wunsch, für andere Alltagsbegebenheiten, historische Ereignisse, Hintergründe, Motivationen sichtbar zu machen, die ohne die Übersetzung unsichtbar blieben? Ist es nicht die Freude, etwas über andere Lebensbereiche zu erzählen – nur eben nicht mit eigenen Worten, sondern durch die Übersetzung von Texten.

von Claudia Dathe

 

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